Das Wichtigste in Kürze
Orfeo ed Euridice

Sie planen bald einen Vorstellungsbesuch von Orfeo ed Euridice? Mit der alles verzaubernden Macht seines Gesangs gelingt es Orpheus, die Heerscharen der Unterwelt zu besänftigen und dem Hades die geliebte Eurydike zu entreißen ... Nach seinem Erfolg mit Jules Massenets Märchenoper Cendrillon ist der italienische Regie-Star Damiano Michieletto mit einem Klassiker des Opernrepertoires an die Komische Oper Berlin zurückgekehrt. Hier haben wir sechs wissenswerte und unterhaltsame Fakten für Sie!

- Orfeo ed Euridice wurde 1762 in Wien uraufgeführt und gilt als erste bedeutende sogenannte Reformoper im Gesamtwerk Christoph Willibald Glucks, der mit Alceste und Paride ed Elena zwei weitere Reform-Libretti des bedeutenden italienischen Dichters Ranieri de’ Calzabigi vertonte.
- Seit der Uraufführung wurde Orfeo ed Euridice weltweit nachgespielt und gehört bis heute zu den bekanntesten Werken Glucks und des europäischen 18. Jahrhunderts.
- Mit dem Mythos um den aus Thrakien am Schwarzen Meer stammenden Sänger Orpheus auf der Suche nach seiner frühverstorbenen Eurydike nahmen sich Gluck und Calzabigi eines Stoffes an, der zu den am häufigsten vertonten zählt, und mit Werken von Jacopo Peri, Giulio Caccini und Claudio Monteverdi am Beginn der Operngeschichte steht.
- Die Partie der männlichen Titelfigur wurde zu Glucks Lebzeiten von einem Alt-Kastraten gesungen und wird heute meist mit einem Countertenor besetzt.
- Gluck und Calzabigi trugen mit Orfeo ed Euridice maßgeblich zu einer künstlerischen Entwicklung bei, die dem Spiel auf dem Theater größere Lebendigkeit, Lebensnähe und Glaubwürdigkeit in der Darstellung von Figuren und ihren Affekten verlieh. Ihre Beiträge bereiteten den Boden für das Gedeihen unterschiedlicher Operntypen. Die Entwicklung der bürgerlichen Oper gelangte wenige Jahrzehnte später mit Mozarts Da-Ponte-Opern Le nozze di Figaro, Don Giovanni und Così fan tutte zu besonderer Blüte.
- Die Autoren konzentrieren die Aufmerksamkeit auf die zentrale Problematik, deren Spannungen und Konflikte die Melodieführung bestimmen. Lautmalerisches Spiel des Orchesters kommentiert die kompakte Handlung. Orfeos Konflikt gilt der Sehnsucht nach der abwesenden Geliebten. Dies verleiht der Partie des Sängers über weite Strecken den Charakter eines äußerst anspruchsvollen Monologs.
- Damiano Michielettos Inszenierung aktualisiert den Mythos als Lebenserfahrung und gestaltet Orfeos Reise als Drama eines Liebespaares.