Von Mythen und Menschen

Im Gespräch zu Georg Friedrich Händels Hercules spricht Regisseur Barrie Kosky über starke Frauen, schwierige Familien und den Wunsch, dass jemand das Licht ausmacht.
Warum stand Hercules auf der Wunschliste der Werke, die Du inszenieren wolltest?
Barrie Kosky Das hat mehrere Gründe: Zuerst ist da mein langjähriges Interesse an Händels Oratorien, dass das an seinen Opern bei weitem übersteigt. Eine meiner ersten Inszenierungen überhaupt, ich glaube mit 20 oder 21 in Australien, war Belshazzar. Seitdem kamen 2015 Saul in Glyndebourne und 2018 Semele an der Komischen Oper Berlin dazu. Hercules stand als nächstes auf der Liste. Ein anderer Grund ist der Wunsch nach einer weiteren Zusammenarbeit mit der Mezzosopranistin Paula Murrihy, mit der ich bereits zwei Inszenierungen an der Oper Frankfurt umsetzen konnte und die in Hercules ihr Berlin-Debüt gibt. Mit Hercules wird zudem eine Kosky-Murrihy-Trilogie vollständig.
Wo liegen die Unterschiede zwischen den beiden anderen Oratorien aus der späten Schaffensperiode von Händel, die Du bereits auf die Bühne gebracht hast, und Hercules?
Barrie Kosky Wir müssen uns zunächst fragen, was Händels große Oratorien Jephta, Theodora, Saul, Semele und Hercules verbindet: Erstens haben sie alle unglaublich starke Frauenfiguren, was besonders im Kontext von Händels Zeit interessant ist. Zweitens liegt in ihnen allen eine psychologische Tiefe, die man ansonsten nicht in den Opern dieser Zeit findet. Erst bei Mozart und bei Gluck, aber noch nicht bei Händel. Im Fall von Dejanira, der Hauptfigur in Hercules, transportiert sich diese besondere psychologische Tiefe über die starke Frauenfigur. Drittens überrascht die Rolle des Chors: Er hat eine Doppelfunktion. Einerseits kommentiert er die moralischen Fragen wie ein griechischer Chor, andererseits ist er als »das Volk« auch ein Teil des Geschehens. Das ist eine traumhafte Struktur für einen Regisseur. Durch die knappen Rezitative entsteht fast so etwas wie ein psychologischer Krimi in diesem Stück.
Gibt es eine direkte Verbindung zu Händels Opern oder geht es eher um eine neue Form für´s Musiktheater?
Barrie Kosky Händels Oratorien wurden ursprünglich nicht für die Bühne geschaffen. Meiner Meinung nach sind sie aber viel dramatischer als seine Opern. Die Opern waren zu dieser Zeit hauptsächlich für Liebhaber der Stimme gemacht. Man ging in die Vorstellung, um die neuen Kastraten und großen Koloraturen zu bestaunen; eine Arie folgte auf die nächste. Die Oratorien sind ganz anders. Zuerst muten sie wie bloßes Kopfkino an, aber eigentlich wird durch die Dramaturgie klar, dass Händel sie doch in einer theatralen Form konzipiert hat. In meinen Augen sogar als eine radikale Form von Theater.

Hercules

Musikalisches Drama in drei Akten [1745]
von Georg Friedrich Händel
Libretto von Thomas Broughton
Die Handlungen sind viel komplexer als die der Opern, es sind Ur-Geschichten. Wie wichtig waren für Dich die mythologische Vorgeschichte und die Episoden aus Hercules Leben?
Barrie Kosky Die Mythologie ist nur interessant, wenn sie etwas mit dem Narrativ des Stücks zu tun hat. Das Publikum soll keine dicken Bücher über Hercules lesen müssen, um verstehen zu können, was passiert. Hercules ist im ganzen Stück nur dreimal auf der Bühne. Man erfährt nicht viel über ihn, und das ist auch nicht der Zweck des Stücks. Die beiden Informationen über ihn, die ich für sehr wichtig halte, sind diese: Hercules ist der Sohn des Jupiter. Man fragt sich während des ganzen Stücks, wieso der Göttervater ihn nicht schützt. Am Ende tut er es dann doch tatsächlich, irgendwie … Die zweite Sache, einer der problematischen Momente für die Inszenierung, ist eine andere Vorgeschichte: Die versuchte Vergewaltigung Dejaniras durch den Kentaur Nessos und dessen Rache mithilfe des vergifteten Hemds. Die Inszenierung bewegt sich in einem sehr klaren menschlichen Modus, sodass deutlich wird, dass es sich hier eigentlich um ein Familiendrama handelt.
Wie so oft in Händels Opern steht auch in diesem Werk nicht der Titelheld, sondern eine Frau im Mittelpunkt. Was macht das Porträt dieser traumatisierten Frau so interessant und sie zu einer der spannendsten Figuren im Barock-Repertoire?
Barrie Kosky Händel konzentriert alles auf eine Figur. Alle reden ständig über Hercules, aber alles, was man sieht, ist ein Thema – und zwar die Eifersucht, die auch vom Chor an zentraler Stelle besungen wird. Was ist Eifersucht, was macht Eifersucht, was ist Fantasie, was ist Projektion, was ist Realität? Dejanira spinnt sich durch ihre Eifersucht in den Wahnsinn. An Dejaniras Charakter fasziniert besonders, dass sie nicht immer sympathisch ist, und ich empfinde das als etwas sehr Kraftvolles. Keine große Figur der Weltliteratur ist schwarz-weiß. Hamlet, Ödipus, das sind faszinierende Charaktere, obwohl oder gerade weil sie teilweise unsympathisch oder narzisstisch sind.
Paula Murrihy als Dejanira links an Wand stehend bedrängt von einer Gruppe Tänzer:innen und Sänger:innen
In ihrer Wahnsinnszene, aber auch an anderen Stellen, hast Du Dich während der Proben auf Shakespearesche Vorbilder bezogen. Inwiefern prägt er das Libretto und die Dramaturgie?
Barrie Kosky Händel hatte eine große Vorliebe für die griechische Tragödie und Shakespeare. Man spürt Sophokles, Euripides und Shakespeare in seinen Werken. Man darf nie vergessen, dass es diesen wunderbaren Faden zwischen allen europäischen Künstler:innen und Autor:innen über einige Jahrhunderte gibt. Shakespeares großer Einfluss, wie der aller Renaissancekünstler, war Ovid, insbesondere seine Metamorphosen. Künstler:innen nutzten seine Geschichten wie eine Enzyklopädie. Ovid hat die Fähigkeit, sehr kompakt über eine Legende zu schreiben, sie aber gleichzeitig auf eine psychologische Ebene zu bringen. Ich glaube, dass Shakespeare davon tief beeindruckt war. Die beiden großen Einflüsse von Saul sind König Lear und Macbeth. Für Hercules hat Thomas Broughton wohl Othello gelesen. Von Shakespeare inspiriert ist nicht nur der narrative Faden, sondern auch der Inhalt. Er ist dieser einzigartige Künstler, der es schafft, mit einfachen Mitteln tief in die menschliche Seele einzudringen, und das ist es auch, was Händel mit dieser Frauenfigur in Hercules macht.
Der Chor übernimmt in Hercules eine komplexe Rolle: Er verwandelt sich Szene für Szene. Seine Metamorphosen sind extrem, die Fallhöhe ist sehr groß. Wer sind diese Leute? Eine Gesellschaft?
Barrie Kosky Der Chor ist das Volk, genau wie in Antigone oder der Orestie. Er ist die Stadt, denn es gibt keine visuelle Stadt als Bühnenbild. Der Chor ist das gesellschaftliche Umfeld, der Spiegel, in dem die Hauptfiguren und auch wir als Zuschauer des 21. Jahrhunderts reflektiert werden. Der Chor ist unsere Brücke zu den anderen Menschen. Genau wie im griechischen Theater.
Die nächste Generation, das Paar Iole und Hyllus, ist auch durch Traumata und (Vater-)Komplexe geprägt: Iole betrauert den Tod ihres Vaters, und Hyllus versucht sich auf den Spuren von Hercules vorwärtszubewegen. Wie kann sich ihre – zunächst ungleiche – Liebe behaupten? Haben sie eine Chance?
Barrie Kosky Ja und nein, das ist wie am Ende von Le nozze di Figaro, wo man nie weiß, was aus Susanna, Figaro und dem Grafen wird. Hier ist interessant, dass diese beiden jungen Menschen eine sehr stürmische Beziehung haben. Er ist absolut traumatisiert von seinem berühmten Vater, an dessen Taten er nie herankommen wird, und von einer Mutter, die kein Interesse an ihm hat, weil sie so besessen von ihrem Mann ist. Iole hat ihren Vater und ihr ganzes Volk sterben sehen, sodass man das Gefühl hat, sie sei die einzige Überlebende. Sie hasst Hercules und Dejanira, und dieser Hass übertr.gt sich zunächst auch auf deren Sohn. Doch durch ihre Traumata sind Hyllus und Iole auch miteinander verbunden. Außerdem ist es der Wunsch des Göttervaters Jupiter. Sie singen ein wundervolles Liebesduett, aber was danach passiert, wissen wir nicht. Das wunderbare am Theater ist, dass es Fragezeichen hinterlässt. Ich bin sicher, dass es für Hyllus keine romantische Liebe, sondern eine besessene Liebe ist. Für sie ist es vielleicht eine Notlösung.
Du hast die Figur des Herolds Lichas aufgewertet, indem du sie zu einem Teil dieser Familie gemacht hast, um die Familienkonstellation noch enger zu schnüren. Wer ist Hercules Schwester?
Barrie Kosky Das ist eine interessante Geschichte. Ursprünglich war die Partie als Herold, also als Bote, geschrieben. Dann hat Händel eine seiner Lieblingssängerinnen dafür engagiert und ihr acht Arien geschrieben. Das sind viel zu viele Arien für eine Rolle, die »nur« ein Bote ist. Ich wollte sie nicht mit einem Countertenor besetzen, weil Händel die Rolle explizit für eine Frau geschrieben hat. Außerdem wird die große Loyalität zu Hercules in der Rolle der jüngeren Schwester deutlicher. So haben wir in dieser Inszenierung unseren eigenen Mikrokosmos geschaffen, in dem sich alles sehr organisch fügt. Ich sehe das als einen weiteren schönen roten Faden für das Stück. Mit dem Text und der Musik und auch für die Darstellerin funktioniert das sehr gut.
Paula Murrihy als Dejanira kriechend auf Bühnenboden, im Hintergrund Brandon Cedel als Hercules mit Rücken zugewandt
Nach Dejaniras umwerfender Wahnsinnsszene und der fulminanten Darstellung von Hercules Tod erfolgt ein obligatorisches, durch einen Priester angekündigtes Happy End: Die Himmelfahrt von Hercules, die Hochzeit von Iole und Hyllus und ein Jubelchor. Ist es ein Appendix? Ist es ein notwendiger Schluss, der den Publikumserwartungen damals entsprechen musste?
Barrie Kosky Es gibt eine Konvention des griechischen Theaters, die es nicht nur im 18. Jahrhundert gab. Das ist der berühmte »deus ex machina«. In diesem Fall ist interessant, was in der musikalischen und dramatischen Struktur passiert. Was soll nach diesem unglaublich intensiven dritten Akt, in dem Hercules stirbt und Dejanira wahnsinnig wird, noch passieren? Hercules wird unsterblich, und die beiden Jüngeren heiraten, in einem Versuch zu heilen, aber Dejanira ist völlig gebrochen. Ich finde es sehr schön, dass sie am Ende auf der Bühne bleibt, obwohl es diesen fröhlichen Chor gibt, der einer Hymne ähnelt. Die glückliche Musik ist ein Albtraum für sie. Die Konzentration liegt auf ihr, auch wenn wir die Musik ganz genau hören. Was wir auf der Bühne sehen, ist kein Happy End. Mir gefällt diese Konvention, denn sie führt den Kommentar des Chors weiter und macht die Geschichte sehr rätselhaft.
Der Bühnenraum hat sich um das Stück, um Händels Musik herum, entwickelt. Welche Ideen liegen dem Bühnenbild zugrunde?
Barrie Kosky Besonders wichtig ist mir, dass dieses Stück in Bezug auf die Bühnenästhetik das Gegenteil meiner Inszenierungen von Saul und Semele ist. Bei ersteren habe ich viel mit Dunkelheit gespielt, während Dunkelheit in Hercules keine Rolle spielt. Die Helligkeit und dass es keinen Raum gibt, um sich zu verstecken, verstärkt den Horror der Geschichte. Katrin Lea Tag und ich haben einen sehr minimalistischen, poetischen Raum entdeckt, der nur ein paar Elemente enthält, in dem die Aktionen sehr stark hervortreten. Dargestellt ist eine Form von Klaustrophobie und das Gefühl, als ob niemand die Lichter ausschalten könnte.

Das Interview führte Zsolt Horpácsy.

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Dystopisches Märchen: »Der Goldene Hahn« an der Komischen Oper, Barbara Wiegand, rbb Inforadio
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29. Januar 2024
Das war ein runder, voller Erfolg! Die Komische Oper hat gepunktet. Und zwar mit einem Werk, das ja wirklich ans Haus passt. ... Es ist keine platte Aktualisierung, es ist für Kosky ein Märchen und es geht um die Magie der Bilder. Und alles, was man für heute daraus ableiten könnte, überlässt Kosky der Intelligenz des Publikums. ... James Gaffigan hat diese vielschichtige Partitur wirklich ausgeleuchtet bis in die hintersten Winkel. ... Ein kurzweiliges Vergnügen, der Chor - das Rückgrat des Hauses - mal wieder grandios. ... Wer da hingeht, macht nichts falsch!
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Unmoral siegt!

...hier kickt bald der Musical-Drive, den so nur die Komische Oper kann, groovt das Orchester unter Adam Benzwi besonders lässig und jazzy, reißt es das Publikum am Ende von den Sitzen.
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Barrie Kosky zeigt die Welt als eine selbstverliebte Show

Nach fünf Minuten weiß man in der Premiere bereits, dass das Ensemble der Komischen Oper in seiner Interimsspielstätte Schillertheater angekommen ist. ... Es gibt Applaus auf offener Szene. Das geht den dreistündigen Abend über so weiter.
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Killer-Girls rocken den Knast

Katharine Mehrling als berlinernde Göre Roxy röhrt, tanzt, singt, bettelt, lügt, jammert, gewinnt und verliert einfach hinreißend, ebenso Ruth Brauer-Kvam, ihre Schicksalsschwester Velma, ruchlos, neidisch, böse und geschockt.
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Ihren Ruf als große Kurt-Weill-Interpretin hat Katharine Mehrling mit diesem Abend zementiert. Einen genialen Spielpartner hat Kosky Mehrling mit dem Tänzer Michael Fernandez an die Seite gestellt.
Als hörte man sie zum ersten Mal
Susanne Lenz, Berliner Zeitung
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Mit welcher Virtuosität sich Katharine Mehrling von der Dreigroschen-Hure über die Seeräuber-Jenny bis zum armen Marterl in Weills 'Berliner Requiem' stimmlich und in der Erscheinung wandelt, ist bewundernswert
Mehrling: Songs über Geld, Liebe oder sexuelle Hörigkeit
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27.03.2023
Ein tolles, trotziges Finale mit Katharine Mehrling auf dem nächsten Höhepunkt ihrer Karriere.
»Und mit morgen könnt ihr mich!«: Katharine Mehrling in der KOB
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30. Januar 2023
Hier fliegen die Federn, das Lametta und die Beine! Die Komische Oper hat mit Barrie Koskys Inszenierung von »La Cage aux Folles« wieder einen Knaller im Spielplan ... Herrlich witzige Dialoge, kreischbunte Kostüme (Klaus Bruns), die Bühne (Rufus Didwiszus) reich an Penissen, ein Rausch der Sinne! Stefan Kurt spielt die Diva Zaza hinreißend beleidigt mit Säuseln, Schimpfen, Pöbeln. … Das Ensemble spielt unfassbar mitreißend, Jubel ohne Ende!
Liebesleid und Sinnesrausch im Narrenkäfig
Martina Hafner, B.Z.
#KOBLaCage
30. Januar 2023
Für Kosky und den Choreografen Otto Pichler lassen sich daraus pompöse, euphorische, atemberaubende Tanzszenen entwickeln, für die Klaus Bruns hinreißende Kostüme entworfen hat. Ob steppend, schmissig oder feuchtfröhlich, immer verbreiten die tanzenden Paradiesvögel rasant, schillernd und akrobatisch hemmungslose Lebenslust und grenzüberschreitenden Hedonismus.
Mehr als »Ich bin, was ich bin«
Irene Bazinger, Berliner Zeitung
#KOBLaCage
29. Januar 2023
With this production, Kosky has turned his former opera house into an inviting place to perch for an evening. It’s the giddiest, most thrilling, most fabulous show in town.
»La Cage Aux Folles« brightens up Berlin
AJ Goldmann, The New York Times
#KOBLaCage
29. Januar 2023
Ein praller Abend für mehr Toleranz.
Paradiesvögel im Tollhaus
Peter Zander, Berliner Morgenpost
#KOBLaCage
28.01.2023
Heute Abend konnte [die Musik] glänzen und das Orchester hat richtig Gas gegeben.
Ein opulenter Spaß mit grandiosem Hauptdarsteller
André Mumot, Deutschlandradio Kultur, Fazit
#KOBLaCage
9. Dezember 2021
Barrie Kosky ist mit Jacques Offenbachs
»Orpheus in der Unterwelt« zweifellos ein neuer Publikumsrenner gelungen. ... Selten war in einer Vorstellung so viel Kichern und Lachen zu hören.
Tap, tap, tap, quietsch, oops
Volker Blech, Berliner Morgenpost
#KOBOrpheusinderUnterwelt
4. März 2018
Last night, at the Comic Opera of Berlin I was gobsmacked. Their production of Fiddler on the Roof was hands down, the single best performance I have ever witnessed in my 24 years living and working in continental Europe. Nothing else I have ever seen, anywhere on the continent, even comes close. … Gentle readers, walk, crawl, run, beg, borrow or steal... do what you must do, but get a ticket to see Fiddler on the Roof at the Comic Opera in Berlin. 20 years from now, people will still be talking about this legendary production.
FIDDLER ON THE ROOF at The Comic Opera Of Berlin - Hands down, the very best production I've ever seen in Europe
Mark Janicello, broadwayworld
#KOBAnatevka
9. Dezember 2017
Kosky kriegt das Kunststück fertig, ein Anatevka auf die Bühne zu stellen, das ohne jeden Folklore-Kitsch auskommt und dennoch tief berührt.
Auf den Schrank gekommen
Roberto Becker, Neues Deutschland
#KOBAnatevka
6. Dezember 2017
Mr. Kosky understands that the best traditions are the ones that can constantly reinvent themselves. Bringing back »Fiddler« after nearly three decades, he has removed the mothballs and nostalgia. The set designers, Rufus Didwiszus and Jan Freese, have built the shtetl Anatevka as a massive rotating assemblage of antique wardrobes ... Against this backdrop, Otto Pichler’s choreography is a jolt of pure theatrical energy. … Performed in German by a largely non-Jewish cast, this is quite possibly the most convincing — and least embarrassingly cliché-ridden — »Fiddler« imaginable.
Fiddler on the Roof
A.J. Goldmann, New York Times
#KOBAnatevka
4. Dezember 2017
Hopp und Manzel sind eine Idealbesetzung für dieses
»Anatevka«-Ehepaar. Weil Kosky das von vielen langen Dialogen geprägte Stück als Schauspiel mit Musik betrachtet. Einerseits. Andererseits holt er – und ist dabei so charmant inkonsequent wie sein Hauptdarsteller – den Broadway an die Behrenstraße, entfesselt mit Hilfe seines Leib-und-Magen-Choreografen Otto Pichler grandiose Massenszenen. ... Fantastisch, wie flexibel das Orchester der Komischen Oper ist, wie stilsicher sie den Klezmer-Sound treffen. Grandios, wie sich das Geschehen auf der Szene atmosphärisch dazu fügt, wie die Ensemblemitglieder in diesen folkloristischen Genrebildern noch die allerkleinste Nebenrolle durch ihre darstellerische Detailgenauigkeit veredeln … Barrie Kosky hat keine Angst vor der großen Geste, wenn er diese Geschichte erzählt, die ihm so nah ist. Er wagt es, ganz offen rührselig zu sein, ja den Kitsch zu streifen...
Gott sei Schrank
Frederik Hanssen, Der Tagesspiegel
#KOBAnatevka
4. Dezember 2017
Es geht zutiefst menschlich zu auf Koskys Bühne. Demgegenüber stehen atemberaubende Choreografien von Otto Pichler, etwa wenn sich die muskulös einbrechenden Russen mit der ausgelassenen jiddischen Männertanzrunde verbinden. Ein Bild voller Lebensfreude.
Bejubelte Premiere von »Anatevka« an der Komischen Oper
Volker Blech, Berliner Morgenpost
#KOBAnatevka
4. Dezember 2017
Das Orchester der Komischen Oper wirft sich unter Koen Schoots mit Schwung, Witz und mit viel Schmelz in die Musik. Großartig sind auch die stilisiert russische und chassidische Traditionen aufgreifenden Tanzchoreografien von Otto Pichler, die weit über das Dekorative hinausgehen.
Eine Metapher für die ganze Menschheitsgeschichte
Julia Spinola, Deutschlandfunk
#KOBAnatevka
2. Februar 2016
Eine Pointe von Tschaikowskys »Lyrischen Szenen« liegt in der Verweigerung opernhafter Äußerlichkeit. Barrie Kosky ist klug genug, das zu erkennen. Alle Regiemätzchen und virtuosen Knalleffekte hat sich der sonst so bilderstürmerische Regisseur jetzt in dieser atmosphärischen Inszenierung versagt. Umso stärker geht sie unter die Haut. Kosky verblüfft mit diesem Onegin als Meister einer einfühlsamen und brillant psychologisierenden Personenregie, wie wir sie etwa aus den großen Zeiten von Peter Stein an der Berliner Schaubühne kennen.
Unerwiderte Gefühle
Julia Spinola, Deutschlandfunk
#KOBOnegin
2. Februar 2016
Kosky zeigt, was er auch kann: behutsam führen, das Innerste der Figuren ins Äußere der Protagonisten kehren...
Im Dickicht der Gefühle
Julia Kaiser, Berliner Morgenpost
#KOBOnegin
2. Februar 2016
Koskys Regie ist ein Geniestück ohne Zeigefinger, ohne Besserwisserei, ohne Anklage. Die Wiedergeburt des psychologischen Realismus ohne Desavouierung der Figuren ... Es ist ein ganz selten gewordener poetischer Realismus, mit dem Barrie Kosky und seine fantastische Bühnenbildnerin Rebecca Ringst hier ihren Tschaikowsky aus dem Geiste eines Tschechow oder Tolstoi zu lesen verstehen. … Diese Bildsetzung ist von geradezu filmischer Direktheit (und kommt doch glücklicherweise ganz ohne überflüssige Videosequenzen aus), sie öffnet indes, über die sensibel die Tageszeiten nachzeichnenden Lichtstimmungen immer wieder weite Sehnsuchtsräume. In ihnen kommen kleine Gesten der Figuren endlich wieder zu großer Wirkung – Gesten und Regungen der Solisten wie jenen des Chores, den Kosky in meisterlicher Individualisierung zu aktivieren versteht.
Demut schlägt Dekonstruktion - »Ein Regie-Geniestück: Hausherr Barrie Kosky erfindet den poetischen Realismus neu«
Peter Krause, Concerti.de
#KOBOnegin
1. Februar 2016
Dieser Onegin wird bleiben. Es ist eine Referenzregie.
400 Quadratmeter Kunstrasen für eine Oper ... Regisseur Barrie Kosky triumphiert nun damit in Berlin
Elmar Krekeler, Die Welt
#KOBOnegin
1. Februar 2016
… wie genau Kosky in die Abgründe aller Beteiligten schaut, ist bewundernswert.
Feinnerviges Psychogramm junger Leute
Uwe Friedrich, BR Klassik
#KOBOnegin
31. Januar 2015
Damit ist in dieser Aufführung tatsächlich alles drin, von überdrehtem Tingel-Tangel bis zur eindringlichen Jazz-Ballade. Dieser Abend hat Sogwirkung, ist ganz großes Theater, eine Sternstunde der Saison.
Virtuoser Schleudergang
Eckhard Weber, Siegessäule
#KOBEineFrau
7. Dezember 2012
Eine köstlich-absurde Mischung aus Stumm- und Zeichentrickfilm … das Premierenpublikum in der Komischen Oper lacht sich scheckig … der Jubel am Ende ist einhellig!
Mozarts Zauberflöte köstlich-absurd an der Komischen Oper Berlin
Volker Blech, Berliner Morgenpost
#KOBZauberflöte
29. November 2012
Nach Koskys jüngstem Erfolg mit einem Monteverdi-Marathon erweist sich die Komische Oper damit wieder als innovativste Musikbühne der Hauptstadt … mit Atem beraubender Präzision passen sich die realen Sänger und die virtuellen Welten auf der Leinwand gegenseitig an … Kosky und »1927« spielen virtuos mit den Sehgewohnheiten des Publikums.
»Zauberflöte« mit Stummfilm-Nostalgie in Berlin
Die Welt/ dpa
#KOBZauberflöte
29. November 2012
Man staunt über die Perfektion und lacht mit Verstand über den virtuos gezeichneten Witz jedes dieser Bilder … atemberaubend.
Die Weisheit eines alten Paares
Niklaus Hablützel, taz
#KOBZauberflöte