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Hallelujah!
MESSIAS
Georg Friedrich Händel
Oratorium in drei Akten [ 1742 ]
Libretto von Charles Jennens nach Bibeltexten
Oratorium in drei Akten [ 1742 ]
Libretto von Charles Jennens nach Bibeltexten
Nachdem die Komische Oper Berlin mit »Das Floß der Medusa« den packenden Startschuss zu einer Reihe großer Inszenierungen im Flughafen Tempelhof gab, folgt 2024 ein absoluter Klassiker der Musikgeschichte: Georg Friedrich Händels »MESSIAS«. Man mag kaum glauben, dass die Entstehung dieses Welterfolges in eine Zeit fiel, die für den Komponisten keineswegs vielversprechend war: Rivalisierende Opernunternehmen, Bankrotte, ein Londoner Publikum, das der italienischen Oper überdrüssig wurde, und dann auch noch ein Schlaganfall! Umso beeindruckender mutet Händels Antwort auf diese Lebenskrise an.
Nicht nur der Bekanntheitsgrad des »MESSIAS« bricht Rekorde, auch die Entstehungszeit lässt aufhorchen — Händel komponierte das monumentale Werk in nur 24 Tagen und markierte damit den Beginn eines neuen Schaffensabschnitts, in dem er sich fortan nur noch Oratorien widmete. Anders als die meisten der darauffolgenden Oratorien besteht der »MESSIAS« ausschließlich aus Bibeltexten und steht heute wie kein anderes Werk für die musikalische Kanalisierung der christlichen Erlösungsidee.
Regisseur Damiano Michieletto katalysiert all diese Kräfte und erzählt in seiner Inszenierung die Geschichte einer Frau, die in der Blüte ihres Lebens mit dem eigenen Tod konfrontiert wird. Händels Musik wird hierbei zum tiefenpsychologischen Soundtrack, der in Kombination mit überwältigenden Bühneneffekten und einer gigantischen Besetzung seinen Höhepunkt findet: So werden die Chorsolisten der Komischen Oper Berlin unterstützt von mehreren hundert Sänger:innen aus Berliner Chören – ein imposantes Erlebnis, das (ganz nach englischer Tradition) spätestens beim berühmten »Hallelujah« wohl niemanden in den Sitzen halten wird!
Nominierung für die International Opera Awards
in der Kategorie »Bestes Opernhaus«
Am 2. September wurden die Finalisten der International Opera Awards bekanntgegeben. Die Komische Oper Berlin wurde nominiert in der Kategorie »Opera Company of the Year« und steht an der Seite weiterer renommierter Nominierter, wie dem National Theatre Prague und der Wiener Staatsoper.
»Die Nominierung freut uns gerade jetzt sehr, weil sie die Bedeutung der Komischen Oper Berlin für die Kulturmetropole Berlin bestätigt. Insbesondere in der aktuellen Diskussion um einen möglichen Baustopp bei der Sanierung unseres Stammhauses sendet sie ein wichtiges Signal an alle, die unseren Platz in der Berliner Kulturlandschaft noch in Frage stellen.«, so die Ko-Intendanten Susanne Moser und Philip Bröking.
»Die Nominierung freut uns gerade jetzt sehr, weil sie die Bedeutung der Komischen Oper Berlin für die Kulturmetropole Berlin bestätigt. Insbesondere in der aktuellen Diskussion um einen möglichen Baustopp bei der Sanierung unseres Stammhauses sendet sie ein wichtiges Signal an alle, die unseren Platz in der Berliner Kulturlandschaft noch in Frage stellen.«, so die Ko-Intendanten Susanne Moser und Philip Bröking.
In diesem Jahr kommen die Finalisten aus 27 Ländern. Die Awards werden in einer Vielzahl von Kategorien verliehen, darunter Gesang, Kostüm- und Bühnenbild, Regie, Produktionen, Festivals, Aufnahmen, Ensembles und mehr. Die Shortlist wurde von einer internationalen Jury kuratiert.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2012 haben die International Opera Awards es sich zum Ziel gemacht, die Oper als Kunstform für alle zugänglich zu machen und insbesondere vielversprechende aufstrebende Künstler:innen aus der ganzen Welt zu fördern. Innerhalb der letzten sechs Jahre konnte die dazugehörige Opera Awards Foundation mithilfe von Spenden Stipendien für fast 100 Künstler:innen, darunter Sänger:innen, Regisseur:innen, Dirigent:innen, und Repetitor:innen, ermöglichen.
Die Preisverleihung findet am 2. Oktober an der Bayerischen Staatsoper in München, die den Preis im vorherigen Jahr gewann, statt.
Zum Tod Carsten Sabrowskis
Leider müssen wir Ihnen die traurige Nachricht übermitteln, dass unser langjähriges und geschätztes Ensemblemitglied, Carsten Sabrowski, am 20. Juli 2024 plötzlich und unerwartet verstorben ist.
Carsten Sabrowski gehörte seit 2002 dem Solistenensemble der Komischen Oper Berlin an; außergewöhnlich waren u.a. sein Leporello in Peter Konwitschnys Inszenierung von DON GIOVANNI, sein FIGARO in Barrie Koskys FIGARO und König Dodon in Andreas Homokis GOLDENER HAHN. Darüber hinaus verkörperte er zahllose Partien in den Kinderopernproduktionen der Komischen Oper Berlin wie zuletzt den Vater von NILS HOLGERSSON und Papa Efraim in Dagmar Manzels Inszenierung von PIPPI LANGSTRUMPF.
Die Nachricht von Carsten Sabrowskis Tod lässt uns fassungslos und in großer Trauer zurück. Unser herzliches Beileid gilt seiner Familie.
Baustopp ist keine Lösung
Dagmar Manzel: Das macht mich so fassungslos und wütend
"Die Schließung der Komischen Oper Berlin wäre absolut unverantwortlich und katastrophal.
Kunst ist dem russischen Filmemacher Andrei Tarkowski (1932 - 1986) zufolge ein unbewusster Akt, der den eigentlichen Sinn des Lebens ausmacht. Den kennen Politiker, die sich solche Einsparungen überlegen, vermutlich nicht. Diese Politiker schauen sich ja auch nichts an. Da sind Leute dabei, die über dieses Haus urteilen, die überhaupt keine Ahnung haben. Wenn irgendwo gespart wird, dann immer an der Kultur, an Geist und Seele des Menschen. Es geht dann nur noch um Geld und darum, wie man mit Essen, Trinken, Schlafen durch den Tag kommt. Dass der Sinn des Lebens aus was ganz Anderem besteht, ist denen wahrscheinlich vollkommen fremd. Keine Ahnung, was die schauen, womit die sich entspannen. Hochkultur wird es wahrscheinlich nicht sein.
Kunst ist dem russischen Filmemacher Andrei Tarkowski (1932 - 1986) zufolge ein unbewusster Akt, der den eigentlichen Sinn des Lebens ausmacht. Den kennen Politiker, die sich solche Einsparungen überlegen, vermutlich nicht. Diese Politiker schauen sich ja auch nichts an. Da sind Leute dabei, die über dieses Haus urteilen, die überhaupt keine Ahnung haben. Wenn irgendwo gespart wird, dann immer an der Kultur, an Geist und Seele des Menschen. Es geht dann nur noch um Geld und darum, wie man mit Essen, Trinken, Schlafen durch den Tag kommt. Dass der Sinn des Lebens aus was ganz Anderem besteht, ist denen wahrscheinlich vollkommen fremd. Keine Ahnung, was die schauen, womit die sich entspannen. Hochkultur wird es wahrscheinlich nicht sein.
Ich spiele seit zwanzig Jahren auf der Bühne der Komischen Oper Berlin - immer vor ausverkauftem Haus. Die Komische Oper war in der Weimarer Republik ein wichtiger Leuchtturm jüdischen Kulturlebens. Sie war in der DDR das Opernhaus mit der größten internationalen Ausstrahlung und hatte eine Vorreiterrolle für das ganze Genre. Die Komische Oper Berlin ist seit Jahren Publikumsliebling und kein Haus in Deutschland hat so ein vielfältiges Programm und Publikum.
Dass trotzdem erwogen wird, die Komische Oper zu beschädigen, indem man die Bauarbeiten nicht weiterführt oder überlegt, es ganz zu schließen, ist ein Skandal. Es wäre ein Armutszeugnis für diese Stadt: Alle beneiden Berlin um dieses Haus und den Politiker:innen fällt nichts anderes ein, als die Instandsetzung, das heißt die Zukunft, der Komischen Oper Berlin in Frage zu stellen?! Das macht mich so fassungslos und wütend!“
Baustopp ist keine Lösung
Barrie Kosky: Bürger:innen Berlins und Opernliebhaber:innen in aller Welt, bitte helfen Sie uns.
Stoppen Sie diese Schande!
“Ich bin zutiefst schockiert und empört, während ich diese Worte schreibe.
Wir sollten uns darüber im Klaren sein, was von einer Handvoll Politiker:innen und Bürokrat:innen in Berlin diskutiert wird: die vollständige Schließung der Komischen Oper Berlin! Es geht hier nicht nur um eine Diskussion über Sanierungen und Budgets. Es geht um den skandalösen Vorschlag, dass die Komische Oper nicht in ihr rechtmäßiges und geliebtes Haus in der Behrenstraße zurückkehren, sondern an ihrem vorläufigen Standort im Schillertheater verbleiben soll. Das wird unweigerlich zur Schließung der Komischen Oper Berlin führen.
Wir sollten uns darüber im Klaren sein, was von einer Handvoll Politiker:innen und Bürokrat:innen in Berlin diskutiert wird: die vollständige Schließung der Komischen Oper Berlin! Es geht hier nicht nur um eine Diskussion über Sanierungen und Budgets. Es geht um den skandalösen Vorschlag, dass die Komische Oper nicht in ihr rechtmäßiges und geliebtes Haus in der Behrenstraße zurückkehren, sondern an ihrem vorläufigen Standort im Schillertheater verbleiben soll. Das wird unweigerlich zur Schließung der Komischen Oper Berlin führen.
Die Komische Oper Berlin ist künstlerisch, geografisch und existenziell mit unserem Haus in der Behrenstraße eng verbunden. Dieses Theater ist seit seiner Eröffnung 1892 ein bedeutendes Juwel, die wichtigste Operettenbühne in Deutschland während der Weimarer Republik und die revolutionäre Geburtsstätte der modernen Oper unter der visionären Leitung von Walter Felsenstein. Es ist ein international bekanntes und beliebtes Theater und eine der wichtigsten Kultureinrichtungen in Deutschland.
Das Schillertheater ist ein Provisorium, in dem die Komische Oper ihre Arbeit nur während der längst überfälligen Renovierung fortsetzen kann. Es ist nicht die Heimat der Komischen Oper. Es ist nicht die Zukunft der Komischen Oper. Unsere Künstler:innen und unser Publikum können nicht länger bleiben als die Zeit, die die Renovierung unseres Zuhauses dauert.
Würden Sie das Berliner Ensemble vom Bertold-Brecht-Platz wegholen? Würden Sie die Berliner Philharmoniker von der Philharmonie trennen? Niemals. Wie das Stammhaus in der Behrenstraße in Berlin-Mitte sind diese Institutionen kreativ und untrennbar mit ihren Häusern verbunden. Der Komischen Oper ihre Heimat zu verweigern, hieße, sie langsam zu ersticken. Unser Theater in der Behrenstraße IST die Komische Oper.
Ich habe den Eindruck, dass mein geliebtes Opernhaus für seinen Erfolg bestraft wird: Nachdem wir jahrelang internationale Preise gewonnen haben und mit gefeierten Produktionen in der ganzen Welt auf Tournee waren und sind, die besten kontinuierlichen Einspielergebnisse aller Berliner Opernhäuser vorweisen können und das vielfältigste und jüngste Opernpublikum in Berlin anziehen, droht dem Haus nun die Schließung und das Aus.
Unser Lohn für diese Arbeit ist, dass eine langgeplante und dringend notwendige Renovierung, die der Staatsoper Berlin und der Deutschen Oper ermöglicht wurden und werden, der Komischen Oper Berlin nicht gewährt wird. Jede Entscheidung des Berliner Senats, die Sanierung der Komischen Oper zu stoppen, bedeutet den Tod der Komischen Oper. Dies wäre ein Akt des selbstverschuldeten kulturellen Vandalismus, wie es ihn in Berlin seit 1945 nicht mehr gegeben hat.
Bürger:innen Berlins und Opernliebhaber:innen in aller Welt, bitte helfen Sie uns.
Stoppen Sie diese Schande!”
Keine Bauruine für das Stammhaus der Komischen Oper Berlin
Baustopp der Komischen Oper Berlin ist keine Lösung für das Haushaltsproblem der Stadt
„Die Berichterstattungen über einen möglichen Baustopp unseres Stammhauses in Berlin Mitte haben uns entsetzt. Wir sind mitten im Prozess, ihn jetzt zu stoppen wäre politisch unverantwortlich und fahrlässig“, sagen Susanne Moser und Philip Bröking, die Ko-Intendanz der Komischen Oper Berlin.
„Offensichtlich gibt es Diskussionen im Senat, das seit bald 60 Jahren unsanierte und baufällige, denkmalgeschützte Gebäude zu einer Bauruine werden zu lassen – wenige hundert Meter vom Brandenburger Tor entfernt – oder die Finanzierung der Sanierung auf Jahre zu verschieben. Damit würde der Berliner Senat das Problem nur verschieben, aber nicht lösen. Die Dauer des Umbaus zu strecken, ist der Garant für eine Kostenexplosion: jedes Jahr Verzögerung bedeutet 40 Millionen Euro Mehrkosten!“
Die Komischen Oper Berlin ist eine der wichtigsten Kulturinstitutionen Berlins: in Ostdeutschland entstanden, hat sie sich von dort aus über alle Grenzen hinweg zu einem weltweiten Modell für aktuelles und für alle Schichten zugängliches Musiktheater entwickelt. Sie gilt als Impulsgeberin für niedrigschwellige, zeitgemäße Oper. „Derzeit bespielen wir das Schillertheater, das aufgrund seiner begrenzten Platz- und Lagerkapazitäten und der für Musiktheater schwierigen Akustik nur als Interimslösung geeignet ist. Dies führt zu erheblichen Einschränkungen im Angebot und Repertoire. eine Bespielung auf Dauer würde die Komische Oper Berlin künstlerisch und finanziell ausbluten und damit in ihrer Existenz gefährden.“, so Susanne Moser und Philip Bröking. „Ein den aktuellen Planungen entsprechender Bau hingegen steht für den Glauben an die Zukunft Berlins als Kulturstandort und lebenswerte Stadt.“
Das tanzende Sinfoniekonzert
Flotte Sohle
Rhythmus, wo man mit muss! In diesem Sinfoniekonzert widmet sich das Orchester der Komischen Oper Berlin unter der Leitung von Erina Yashima ganz dem Repertoire, das direkt von der Bühne in die Beine geht: der Tanzmusik.
Auf höchstem musikalischem Niveau geben sich Tango-Nuevo-Klänge von Astor Piazzolla sowie jazzige Melodien und Rhythmen von George Antheil und Dmitri D. Schostakowitsch die Klinke in die Hand – und sorgen für ordentlich Feuer auf dem Parkett! George Antheils A Jazz Symphony ist eines der ersten Werke, die ansetzten, die europäische Kunstmusik und die gerade aufkeimende Jazzmusik zusammenzuführen. Inspiriert von den Improvisationen des New-Orleans-Jazz ist die Sinfonie jedoch für großes Orchester mit drei Klavieren, Banjos und Jazzschlagzeug instrumentiert. Der Spectre of the Rose Waltz, den Antheil für den gleichnamigen Thriller von Ben Hecht komponierte, steht dem mit harmonischer Opulenz gegenüber. In nur 45 Minuten entstand Dmitry Schostakowitschs heute zum Jazz-Standard avancierter Tahiti Trot, in dem fast alle Instrumente – ob Xylophon, Trompeten oder die Holzblöcke – ein Solo erhalten und sich mit fließenden Streichern abwechseln. Auch Darius Milhauds Fantasie Le Bœuf sur le toit zog so weite Kreise, dass nach dessen Aufführung in der Ballett-Pantomime The Doing-Nothing Bar im Jahr 1920 sogar eine tatsächliche Bar in Paris danach benannt wurde.
Den Abschluss bilden einige der bekanntesten Tangos des argentinischen Komponisten Astor Piazzolla, der Klassik und Tango zum Tango Nuevo vereinte. Dass er dafür erst als Totengräber des Tangos verschrien wurde, kann Piazzollas Ruf verkraften, denn Stücke wie Oblivión (Vergessen) wurden weltberühmt. Ursprünglich entstand diese lyrische Milonga 1982 in New York für Bandoneon, Klavier und Bass. Bandoneonist Christian Gerber hat dieses und die anderen drei Werke aus der Feder des Tango-Meisters für Quartett und Streicherbesetzung arrangiert.
Das Programm ist gleich zweimal an unterschiedlichen Orten zu erleben. Im Zelt am Roten Rathaus und im Ernst-Reuter-Saal in Reinickendorf. Im Anschluss an beide Veranstaltungen wird das Showtanzpaar Dilara Ögretmen und Felix Naschke die Tanzfläche eröffnen und den Geist der Musik in Bewegung verwandeln. Alle Zuschauer:innen sind eingeladen, es ihnen gleichzutun!
Zu hören sind:
George Antheil (1900-1959): A Jazz Symphony
George Antheil (1900-1959): Spectre of the Rose Waltz
Dmitri D. Schostakowitsch(1906-1975): Tahiti Trot (or Tea for Two)
Darius Milhaud (1892-1974): Le Bœuf sur le toit
Astor Piazzolla (1921-1992): Fugata (arr. Christian Gerber)
Astor Piazzolla (1921-1992): Oblivión (arr. Christian Gerber)
Astor Piazzolla (1921-1992): Adiós Nonino
Astor Piazzolla (1921-1992): Tangazo (arr. Christian Gerber)
Sinfoniekonzert »Flotte Sohle« am 14. Juni, 19:30, Komische Oper Berlin @ Zelt am Roten Rathaus (Rathausstr. 1, 10178 Berlin)
und
Sinfoniekonzert »Flotte Sohle« am 18. Juni, 19:30, Komische Oper Berlin @ Ernst-Reuter-Saal (Eichborndamm 213, 13437 Berlin)
Wir spielen @Zelt am Roten Rathaus
Messeschlager Gisela
Gerd Natschinski
»Heiteres Musiktheater« im Zelt! Der bekennende Ost-Berliner Opern- und Filmregisseur Axel Ranisch nimmt sich der »DDR-Operette« aus der Feder Gerd Natschinskis an und zeigt gemeinsam mit Dirigent Adam Benzwi, was in ihr so alles steckt. Mit Thorsten Merten als egomanem Betriebsleiter Kuckuck und Gisa Flake als Mode-Könnerin Gisela in den Hauptrollen ein bestens gelauntes Plädoyer für Menschen mit Format!
Im Modeatelier VEB Berliner Schick herrscht Betriebsleiter Herr Kuckuck, ehemaliger Buchhalter, der in seinem Betrieb massenhaft Waren produzieren lässt, die kein Mensch tragen kann. Wichtigstes Ziel: Erfolg bei der bevorstehenden Modemesse in Leipzig! Neben ihm und seiner Chefsekretärin gibt es da aber auch noch die Chefmodegestalterin Gisela Claus, auf die auch der Zeitungsfritze Fred Funke ein Auge geworfen hat. Zum heißbegehrten Messeschlager in Leipzig wird schließlich nicht der Entwurf aus der Chefetage, sondern der von Gisela, denn sie weiß genau, was frau braucht – Mode für und nicht gegen die Frau!
Die DDR war von Beginn an einer der führenden Theaterstaaten weltweit: Von 64 Bühnen im Land hatte 44 ein eigenes Musiktheaterensemble. Schon seit den frühen 1950ern wurden Opern sowie Operetten regelmäßig und zahlreich inszeniert, auch Operetten-Uraufführungen waren keine Seltenheit. Das Genre des »Heiteren Musiktheaters« sollte die Massen auf zugängliche Weise begeistern und gleichzeitig bilden. Gerd Natschinski komponierte mit »Messeschlager Gisela« sein erstes Musiktheaterwerk für das Berliner Metropoltheater »modern und experimentierfreudig, aber den Erfahrungen bester Tradition verbunden«. Die schmissigen Melodien gehen ins Ohr und im Dirigat von Adam Benzwi direkt in die Beine. »Hurra, eine neue Operette!« jubilierte nach der Uraufführung am 16. Oktober 1960 die Zeitschrift »Der Morgen«. Der Erfolg gab ihr Recht – in nur einem Jahr erfuhr die Operette 25 Neuproduktionen im ganzen Land.
»Messeschlager Gisela« eröffnet an der Komische Oper Berlin eine Reihe von Neuproduktionen profilierter Werke des »Heiteren Musiktheaters« aus der DDR. Sie schlägt dafür jeweils am Ende der Spielzeit ihre Zelte – genauer gesagt das stimmungsvolle Art-Déco-Spiegelzelt »Queen of Flanders« – in Berlin-Mitte auf.
Die Komische Oper Berlin nimmt sich dieses im Schwinden befindenden Teils deutscher Kulturgeschichte nicht nur auf der Bühne an, sondern beleuchtet ihn anlässlich der Premiere von »Messeschlager Gisela« auch in Rahmenformaten gemeinsam mit Zeitzeug:innen und Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis. Am 2. Juni ab 12 Uhr findet das Symposium »Die Mode ist zuhaus’ in unsrer Stadt« - DDR-Operette heute im Zelt am Roten Rathaus statt.
Eingeladen zu dem Nachmittag mit Vorträgen und Diskussionen zu den Themen »Heiteres Musiktheater« und Modeschaffen in der DDR sind u.a. der ehemalige Kultursenator Klaus Lederer, Operettenstar Maria Mallé, Musikwissenschaftler und Operettenexperte Kevin Clarke, sowie die Kostümdirektorin der Komischen Oper Berlin, Katrin Kath-Bösel.
Der Eintritt ist frei. Alle weiteren Infos hier: https://www.komische-oper-berlin.de/spielplan/kalender/2024-06/symposium-die-mode-ist-zuhaus-in-unsrer-stadt/819/.
Mit dem Sammeltaxi direkt in das Herz des “Heiteren Musiktheaters”! Unser Operndolmuş aus der Programmschiene »Selam Opera!« macht am 1. Juni um 16.00 Uhr einen Halt im Eingangsraum des Zeltes mit »Fatma & Fatoş«. Der Eintritt ist frei. Alle weiteren Infos hier: https://www.komische-oper-berlin.de/spielplan/a-z/fatma-fatos/ und hier: https://www.komische-oper-berlin.de/entdecken/selam-opera/.
Ein literarisch-sinfonischer Chor-Abend
Antigone
Antigone stellt sich ohne Rücksicht auf ihr eigenes Leben gegen den Herrscher Thebens, ihren Onkel Kreon. Er hat bei Todesstrafe verboten, ihren Bruder Polyneikes, Angreifer der Stadt, zu begraben. Antigone will ihrem Bruder eine würdige Bestattung ermöglichen und bringt dadurch einen ganzen Staat ins Wanken … … in Sophokles’ 2500 Jahre alter Widerstandstragödie »Antigone«.
Herzstück ist der Chor, der untypischerweise Partei ergreift. Felix Mendelssohn Bartholdy vertonte das Werk in seiner »Schauspielmusik zu Antigone«. Diese steht in einer Reihe von Theatermusiken, die Mendelssohn als Hofkapellmeister für Berlin und Potsdam schrieb. Am populärsten ist wahrscheinlich seine Musik zu William Shakespeares ‘Ein Sommernachtstraum’ – zweifelsohne das einflussreichste Beispiel der Gattung Schauspielmusik überhaupt, und mit dem Hochzeitsmarsch die bekannteste Komposition Mendelssohns.
Herzstück ist der Chor, der untypischerweise Partei ergreift. Felix Mendelssohn Bartholdy vertonte das Werk in seiner »Schauspielmusik zu Antigone«. Diese steht in einer Reihe von Theatermusiken, die Mendelssohn als Hofkapellmeister für Berlin und Potsdam schrieb. Am populärsten ist wahrscheinlich seine Musik zu William Shakespeares ‘Ein Sommernachtstraum’ – zweifelsohne das einflussreichste Beispiel der Gattung Schauspielmusik überhaupt, und mit dem Hochzeitsmarsch die bekannteste Komposition Mendelssohns.
Laura Balzer, bekannt aus Barrie Koskys Inszenierung der »Dreigroschenoper« am Berliner Ensemble, führt erzählend – mal in der Rolle der Antigone, mal aus der Perspektive des Sehers Teiresias – durch den Abend. Mendelssohns Musik steht Robert Schumanns »Spanisches Liederspiel« gegenüber. Volkstümliche spanische Gedichte erzählen vom Liebesgram der Frauen, dem eifrigen Einsatz der Männer und einem Liebesgeständnis.
Die heiteren Texte mischen sich mit Schumanns melancholisch-romantischer Musik und – in dieser extra vom Chordirektor selbst angefertigten Fassung – mit dem Chor!
In dieser neuen Fassung wurde der Liederzyklus für gemischten Chor, Solisten und Orchester bearbeitet. Chordirektor Cavelius spielt mit dem Wechsel von Chor- und Solobesetzung: Aus dem Frauenduett wird ein Frauenchor, aus dem aber auch Sopran- und Alt-Solo hervortreten. Aus dem Sopran-Tenor-Duett »In der Nacht« wird ein Zwiegesang zwischen Sopran-Solo und Männerchor, während die beiden Solo-Lieder Melancholie und Geständnis zu Solonummern mit Chor werden.
Wir laden also zu einem literarisch-sinfonischen Abend mit den Chorsolisten der Komischen Oper Berlin ein, der die Frage nach Vereinbarkeit von Eigensinn und Allgemeinwohl stellt.
Zu hören sind:
Felix Mendelssohn Bartholdy [1809–1847]
Antigone. Schauspielmusik zur Tragödie von Sophokles op. 55, MWV M 12
Robert Schumann [1810–1856]
Spanisches Liederspiel op. 74
Fassung für Soli, Chor und Orchester von David Cavelius
Verliebt. Verlobt! Verheiratet?
Le nozze di Figaro
Wolfgang Amadeus Mozart
Die Mutter aller musikalischen Komödien, jetzt wieder im Schillertheater! - Liebhaber in Schränken, Sprünge in Blumenbeete, nächtliche Stelldicheins: Auf den Text seines Leib-und-Magen-Dichters Lorenzo Da Ponte komponierte Wolfgang Amadeus Mozart ein Meisterwerk mit wirklich allen Zutaten einer perfekten Liebeskomödie. Rasant im Tempo, vielschichtig in seiner Emotionalität und voll spielerischem Esprit zeigt uns Mozart die unterschiedlichsten Spielarten der Liebe.
Nach »Così fan tutte« bringt Regisseur Kirill Serebrennikov unter der Leitung von Generalmusikdirektor James Gaffigan mit »Le nozze di Figaro« den zweiten Teil seines Mozart-Da-Ponte-Zyklus auf die Bühne der Komischen Oper Berlin.
Nach »Così fan tutte« bringt Regisseur Kirill Serebrennikov unter der Leitung von Generalmusikdirektor James Gaffigan mit »Le nozze di Figaro« den zweiten Teil seines Mozart-Da-Ponte-Zyklus auf die Bühne der Komischen Oper Berlin.
So haben sich Figaro und Susanna die Nacht vor ihrer Hochzeit wahrlich nicht vorgestellt: Nicht nur, dass ihr neues Schlafgemach direkt neben den Räumen ihres Arbeitgebers Graf Almaviva liegt – Susanna befürchtet sogar, Almaviva könnte »durch die Hintertür« das Recht der ersten Nacht einfordern. Doch es sind nicht die einzigen Liebessorgen im Hause Almaviva: Der alte Bartolo will sich an Figaro rächen, weil der ihm einst die Heirat mit der jetzigen Gräfin vermasselt hat; und zu guter Letzt spinnt die vernachlässigte Gräfin Rosina ihre eigenen Pläne, um den vermeintlich liebestollen Gatten wieder auf Linie zu bringen.
Konflikt, Comedy und Gewalt – so würde Regisseur Kirill Serebrennikov seine Inszenierung in drei Worten beschreiben. Wie bereits bei »Così fan tutte« stellt er auch diesmal die Frage: Wie wäre es, wenn Mozarts Figuren heute lebten? Auch in der heutigen Zeit existiert ein soziales Gefälle, das Serebrennikov durch die ungleiche horizontale Teilung des Bühnenbilds illustriert. So wird im Laufe des Stückes das Streben der sozial niedriger gestellten Figuren nach oben plastisch erlebbar.
Nach der Berlin-Premiere wird Serebrennikovs Inszenierung im Sommer auch vom 16. – 18. August beim Edinburgh International Festival zu sehen sein.
K(l)eine Überraschung – nach »Così fan tutte« und »Le nozze di Figaro« folgt 2025 noch »Don Giovanni« in der Regie von Serebrennikov und macht die Da-Ponte-Trilogie komplett.