Solistin - Mezzosopran
Karolina Gumos
Zitat einfügen oder Element löschen - EN nicht vergessenIch brauche die Natur zum Atmen.
Direkt an der Danziger Bucht wuchs Karolina Gumos auf. Vor ihrer Haustür lag das weite Meer und weckte die Neugier auf das, was hinter dem Horizont lag – für die Augen unsichtbar, aber mit dem Herzen zu erahnen. So auch das Singen. Ihre erste Rolle (im Kleinen Prinzen von Antoine de Saint-Exupéry) sang sie in dem am Strand ihrer Heimatstadt gelegenen Musical-Theater. Sie war 18 Jahre alt, und mit Gesang hatte sie vorher nichts am Hut gehabt. Sie ging zum Vorsingen, weil ihr damaliger Freund in der Produktion mitwirkte. »Plötzlich merkte ich, wie viel Spaß mir das Singen macht!« Und ihre Stimme entpuppte sich als perfektes Material für die Oper.
Der Ruf der Oper lockte sie! Erst zu einem Gesangsstudium nach Poznań und dann nach Deutschland. »Hier wollte ich erst gar nicht hin. Das deutsch-polnische Verhältnis ist ja recht belastet.« Dazu kam ein familiärer Hintergrund: Ihr Vater hatte als junger Mann während des Naziterrors im Untergrund für die Unabhängigkeit Polens gekämpft – und war dafür im KZ gelandet. »Ein unglaublicher Mann. Nach all den schlimmen Dingen, die er erlebt hatte, war er nie bitter und setzte sich nach dem Krieg immer wieder für Versöhnung ein.« Die Kammeroper Schloss Rheinsberg war ihre erste Station im Nachbarland. Hier lernte sie einen jungen Mann kennen, der ein Grund war, warum sie in Deutschland blieb und Wurzeln schlug. »Er war Hornist im Orchester.« Die große Liebe. »Er spielte für mich Alphorn am See, und da war’s um mich geschehen!« Seitdem sind die beiden zusammen.
»Einmal spazierten wir gemeinsam in Berlin Unter den Linden entlang. Da gab es einen Fensterkasten, in dem Aufführungsvideos der Komischen Oper gezeigt wurden. Damals redeten wir darüber, wie toll es doch wäre, wenn ich hier mal singen könnte ...« Das Schicksal führte sie nach Stationen in Dortmund und Braunschweig tatsächlich an die Komische Oper Berlin. Hier ist nun ihre Heimat. Sie liebt die Seen und die Flüsse Brandenburgs. Leidenschaftlich gerne fährt sie Kajak und durchforstet in ihren liebsten Gummistiefeln die Wälder nach Pilzen. Wenn es sie in den Ferien in die Berge verschlägt, muss sie aufpassen: »Bei Serpentinen wird mir übel.« Sie ist halt doch ein Kind des Meeres ...
Im Ensemble der Komischen Oper
Berlin seit 2006. 2022 zur Berliner
Kammersängerin ernannt.
HEIMAT
Gdynia / Polen
STUDIUM
Akademia Muzyczna in Poznan (Wojciech Maciejowski), Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin (Anneliese Fried)
Berlin seit 2006. 2022 zur Berliner
Kammersängerin ernannt.
HEIMAT
Gdynia / Polen
STUDIUM
Akademia Muzyczna in Poznan (Wojciech Maciejowski), Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin (Anneliese Fried)
PREISE
Ada-Sari-Gesangswettbewerb, Kammeroper Schloss Rheinsberg
WICHTIGE DIRIGENTEN
Peter Schneider, Friedemann Layer, Stefan Soltesz, Michael Boder, Michael Hofstetter, Ion Marin, Pedro Halffter, Sebastian Weigle
WICHTIGE REGISSEUR:INNEN
Willy Decker, Stefan Herheim, Heiner Goebbels, Hans Neuenfels, Barrie Kosky, Marco Arturo Marelli, Christine Mielitz, Udo Samel, Beverly Blankenship, Lucas Kindermann, Andreas Homoki, Sebastian Baumgarten
VORHERIGE ENGAGEMENTS
Theater Dortmund, Staatstheater Braunschweig
WICHTIGE PARTIEN AN DER KOMISCHEN OPER BERLIN
Rosina (Il barbiere di Siviglia), Idamante (Idomeneo), Prinz Orlofsky (Die Fledermaus), Hänsel (Hänsel und Gretel), Le Prince Charmant (Cendrillon), Arsamenes (Xerxes), Magdalena (Die Meistersinger von Nürnberg), Dorabella (Così fan tutte), Titelpartie in Carmen, Orest (Die schöne Helena), Donna Elvira (Don Giovanni), Kasturbai (Satyagraha), Octavian (Der Rosenkavalier), Smeraldine (Die Liebe zu drei Orangen), Zweite Dame (Die Zauberflöte), Ino (Semele), Mrs. Meg Page(Falstaff), Juno(Orpheus in der Unterwelt), Jokaste(Œdipe), Varvara(Katja Kabanowa), La muse/La mère d’Antonia(Les contes d’Hoffmann)
ANDERSWO
Sextus (La clemenza di Tito), Ottavia(L’incoronazione di Poppea), Fenena (Nabucco), Rosmira (Partenope), Cherubino(Le nozze di Figaro), Titelpartie in Julie, Mahler: Das Lied von der Erde, Verdi: Requiem
AUSFLÜGE
Semperoper Dresden, Hamburgische Staatsoper, Teatro de La Maestranza Sevilla, Oper Frankfurt, CC Lissabon, Deutsche Oper Berlin, Ruhrtriennale, Münchener Opernfestspiele, Lutosławski-Festival Warschau, Händelfestspiele Karlsruhe, Berliner Philharmonie, Gran Teatre del Liceu Barcelona, Ungarische Staatsoper, Edinburgh International Festival
Nächste Termine und Besetzung
Magazin
3. Juli 2024
Keine Bauruine für das Stammhaus der Komischen Oper Berlin
»Die Berichterstattungen über einen möglichen Baustopp unseres Stammhauses in Berlin Mitte haben uns entsetzt. Wir sind mitten im Prozess, ihn jetzt zu stoppen wäre politisch unverantwortlich und fahrlässig«, sagen Susanne Moser und Philip Bröking, die Ko-Intendanz der Komischen Oper Berlin. »Offensichtlich gibt es Diskussionen im Senat, das seit bald 60 Jahren unsanierte und baufällige, denkmalgeschützte Gebäude zu einer Bauruine werden zu lassen – wenige hundert Meter vom Brandenburger Tor entfernt – oder die Finanzierung der Sanierung auf Jahre zu verschieben. Damit würde der Berliner Senat das Problem nur verschieben, aber nicht lösen. Die Dauer des Umbaus zu strecken, ist der Garant für eine Kostenexplosion: Jedes Jahr Verzögerung bedeutet 40 Millionen Euro Mehrkosten!«
Lesen Sie mit einem Klick auf den Titel unsere vollständige Pressemitteilung zu den Gerüchten um die Szenarien zu Einsparungen rund um die Sanierung und Erweiterung unseres Stammhauses.
Bild © kadawittfeldarchitektur
Lesen Sie mit einem Klick auf den Titel unsere vollständige Pressemitteilung zu den Gerüchten um die Szenarien zu Einsparungen rund um die Sanierung und Erweiterung unseres Stammhauses.
Bild © kadawittfeldarchitektur
#KOBSanierung
8. Juli 2024
Danke für eine blühende Spielzeit!
Vielen Dank, dass Sie in unserer ersten ›Auswärtsspielzeit‹ mit uns raus in die Stadt gezogen sind!
Am 21. September eröffnen wir mit MESSIAS
die Spielzeit 2024/25 im Hangar 4 im Flughafen Tempelhof.
PS: Unsere Opernkasse »Unter den Linden« ist ab dem 18. August wieder geöffnet. Die Kasse im Schillertheater öffnet wieder am 8. Oktober. Online und telefonisch sind wir natürlich wie gewohnt für Sie zu erreichen und Sie können sich Ihre Plätze für die nächste Spielzeit sichern.
Bühnenbildkonzept MESSIAS © Paolo Fantin
Am 21. September eröffnen wir mit MESSIAS
die Spielzeit 2024/25 im Hangar 4 im Flughafen Tempelhof.
PS: Unsere Opernkasse »Unter den Linden« ist ab dem 18. August wieder geöffnet. Die Kasse im Schillertheater öffnet wieder am 8. Oktober. Online und telefonisch sind wir natürlich wie gewohnt für Sie zu erreichen und Sie können sich Ihre Plätze für die nächste Spielzeit sichern.
Bühnenbildkonzept MESSIAS © Paolo Fantin
24. Juni 2024
Die Praline danach
Seit mehr als zehn Jahren bietet die Bärenkugel einen genussvollen und besonderen Abschluss für einen gelungenen Opernabend. In der Praline von Sawade spiegelt sich der gleiche Geist, den jede Aufführung auf der Bühne begleitet: sich etwas Außergewöhnliche im Alltäglichen gönnen. Im Interview spricht Melanie Hübel, Marketingleitung Sawade Berlin, über traditionelle Handwerkskunst, Pralinen-Experimente und die Partnerschaft als Mäzen mit der Komischen Oper Berlin.
Interview
Sawade
23. Juni 2024
»Es kommen noch andere schöne Sachen!«
Die Perlen der Cleopatra war zu Beginn der Goldenen Zwanziger ein Riesenerfolg – vor allem, weil ihr Komponist Oscar Straus und seine Librettisten Julius Brammer und Alfred Grünwald mit der Operette ein sicheres Gespür für diese Zeit bewiesen. Bei ihrer deutschen und Berliner Erstaufführung 1924 herrschte in ganz Europa eine Ägyptomanie. In den Kaffeehäusern und Bars Berlins wurden Nil-Zigaretten geraucht, Modemacher, Juweliere und Friseure gestalteten Werke, die egal wie, aber doch ägyptisch aussahen. Die Büste der Nofretete war erstmals in Berlin zu sehen. Zwei Jahr zuvor wurde das Grab des Tutanchamun entdeckt. Allein darauf ist der Erfolg des Stücks über die ägyptische Pharaonin allerdings nicht zurückzuführen. Provokativ und subversiv witzig spottete sein Libretto über spießbürgerliche Moralvorstellungen und feierte eine neue Genussfreude am Ausleben urmenschlicher Triebe. Mitten hinein in dieses Stück frivoler Abendunterhaltung fand aber auch der Berliner Alltag seinen Widerhall, der geprägt war von Hyperinflation, Straßenkämpfen und Verelendung zahlreicher Milieus … Ein Einführung zur Geschichte der Operette von Simon Berger.
#KOBCleopatra
Einführung
12. Juni 2024
Ein vergessener Kontinent
Messeschlager Gisela gehört zu den bekanntesten Vertretern des »Heiteren Musiktheaters« der DDR. Dennoch verschwand das Stück irgendwann von den Bühnen – und wurde, wenn, dann nur sehr gestutzt aufgeführt. Zu deutlich waren die teils subversiven, teils direkten kritischen Wortspiele über realsozialistische Verhältnisse, zu augenzwinkernd die humorgeladene Gegenüberstellung ost- und westdeutscher Lebensverhältnisse. Nun hat die Komische Oper Berlin den Erfolgsschlager der besonderen Art DDR-Operette wieder auf die Bühne gebracht und lädt ein, die Geschichte eines 'sozialistischen' Musiktheaters neu zu betrachten. Ein Einblick zu dessen Hintergründen...
#KOBGisela
Einführung
10. Juni 2024
Flotte Sohle: Die »Roaring Twenties« und die Melancholie der Welt
Schmissige Rhythmen, nostalgische Melodien und visionäre Techniken: Die Komponisten des Sinfoniekonzerts Flotte Sohle sind durchaus keine Mauerblümchen, nein, sie wagten den Schritt ins kreative Niemandsland und wurden von Zeitgenoss:innen, Parteien, Landsmännern und -frauen sowie Fremden dafür verlacht und verboten. Mutig und entfesselt wagten sie sich aber dennoch aufs Parkett, inspiriert vom Jazz und voller innovativer Ideen, um die Musikwelt zum Tanzen zu bringen! Eine Einführung über visionäre Skandale, surrealistische Filmmusik und einen Totengräber des Tango...
#KOBSiKo