Hallelujah!
MESSIAS
Georg Friedrich Händel
Premiere
Nachdem die Komische Oper Berlin mit Das Floß der Medusa den packenden Startschuss zu einer Reihe großer Inszenierungen im Flughafen Tempelhof setzte, folgt 2024 ein absoluter Klassiker der Musikgeschichte: Georg Friedrich Händels MESSIAS. Man mag kaum glauben, dass die Entstehung dieses Welterfolges in eine Zeit fiel, die für den Komponisten keineswegs vielversprechend war: Rivalisierende Opernunternehmen, Bankrotte, ein Londoner Publikum, das der italienischen Oper überdrüssig wurde und dann auch noch ein Schlaganfall! Umso beeindruckender mutet Händels Antwort auf diese Lebenskrise an.
Der MESSIAS markiert zweifellos einen fulminanten Wendepunkt, indem der Schriftsteller Stefan Zweig nicht weniger als eine persönliche »Auferstehung« des Komponisten sah. Und tatsächlich – in seiner Reflexion der christlichen Erlösungsidee hat das Werk die Menschen seit jeher tief bewegt. Händels Vertonung spendet Trost und Hoffnung in Momenten schwerer Lebenskrisen, im Zuge von Leiden und Schmerz, im Angesicht des Todes.
Regisseur Damiano Michieletto katalysiert all diese Kräfte und erzählt in seiner Inszenierung die Geschichte einer Frau, die in der Blüte ihres Lebens mit dem eigenen Tod konfrontiert wird. Händels Musik wird hierbei zum tiefenpsychologischen Soundtrack, der in Kombination mit überwältigenden Bühneneffekten und einer gigantischen Besetzung seinen Höhepunkt findet: So werden die Chorsolisten der Komischen Oper Berlin unterstützt von mehreren hundert Sänger:innen aus Berliner Chören – ein imposantes Erlebnis, das (ganz nach englischer Tradition) spätestens beim berühmten »Hallelujah« wohl niemanden in den Sitzen halten wird!
UNBEDINGT LESENSWERT
In seinen Erzählungen Sternstunden der Menschheit beschreibt Stefan Zweig literarisch frei und packend wahrhaftig »Georg Friedrich Händels Auferstehung« durch die Komposition des MESSIAS.
Das Oratorium berichtet in drei Teilen von der christlichen Glaubenslehre rund um den Messias. Während der erste Teil die Prophezeiung von der Ankunft des Messias, seine Geburt und seine Heilstaten reflektiert, behandelt der zweite Teil dessen Passion, Tod, Auferstehung und Himmelfahrt sowie die Verkündigung des Evangeliums in der Welt. Der dritte Teil vermittelt der gesamten Menschheit die Hoffnung, dass auch sie durch die Fürsprache des Messias zur Erlösung finden wird. In der Deutung von Regisseur Damiano Michieletto wird die christliche Geschichte auf eine menschliche Ebene rund um das schwere Schicksal eines Individuums übertragen:
1. Teil
Eine junge Frau lebt in Angst vor einem besorgniserregendem ärztlichem Testresultat (Sinfonia). In der Blüte ihres Lebens hatte sie sich eigentlich eine rosige Zukunft mit ihrem Ehemann erträumt (»Ev’ry valley«). Auch auf den Rückhalt ihrer Eltern konnte sie sich stets verlassen (»And he shall purify«). Nach einer Computertomografie (Pifa) erhält sie jedoch von ihrer Ärztin die verheerende Diagnose: Es handelt sich um einen unheilbaren, tödlichen Hirntumor, der ihr nur noch wenige Monate zu leben gibt. Ein qualvoller Tod ist unausweichlich, es besteht zu jeder Zeit die Gefahr, dass sie ihre körperliche Autonomie vollständig verliert. Der Tumor und die Angst der Frau wachsen zunehmend (»He shall feed his flock like a shephard«) – die Krankheit ergreift vollkommen Besitz von ihr (»His yoke is easy«).
2. Teil
Um einen würdevollen Tod zu garantieren, entscheidet sich die Frau für einen ärztlich assistierten Suizid. Schweren Herzens akzeptiert die Familie den bevorstehenden Tod der Frau (»He was despised«). Während sich die körperlichen Schmerzen zunehmend bemerkbar machen, kommen nun auch seelische Leiden hinzu: So wird die Frau von Menschen angefeindet, die ihre Entscheidung, selbstbestimmt sterben zu wollen, nicht akzeptieren können. Dies mündet in einem dramatischen Massenprotest (»He trusted in god«), bei dem die Frau von ihrer Familie, insbesondere von ihrem ungehaltenen Ehemann, unterstützt wird (»Thy rebuke hath broken his heart«). Doch sie lässt sich von ihrer Entscheidung nicht mehr abbringen – die Möglichkeit eines ärztlich assistierten Suizids (»How beautiful are the feet of them«) gibt ihr neue Lebenskraft: In der Erkenntnis, über ihr Lebensende selbst bestimmen zu dürfen, findet die Frau ihre persönliche Erlösung (»Hallelujah«).
3. Teil
Die Frau verbringt die letzten Augenblicke ihres Lebens im Kreis ihrer Familie. Eine Lorbeerpflanze beginnt nach und nach zu grünen und zu gedeihen, was der Familie neuen Halt gibt (»The trumpet shall sound«). Die Mutter spricht tröstende letzte Worte (»If god be for us«), woraufhin die Frau friedlich stirbt. Aus der Lorbeerpflanze ist ein paradiesischer Garten geworden (»Worthy is the lamb«).
Oratorium in drei Akten [ 1742 ]
Libretto von Charles Jennens nach Bibeltexten
In Zusammenarbeit mit:
Berliner Konzert Chor, Vokalensemble Sakura, Kantorei Karlshorst der ev. Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde Lichtenberg, Konzertchor Friedenau, Apollo-Chor der Staatsoper Unter den Linden, Unität-Chor, Händelchor Berlin, ORSO - Orchestra and Choral Society Berlin und Sänger:innen aus der Berliner Chorszene.
In Kooperation mit Chorverband Berlin.
Libretto von Charles Jennens nach Bibeltexten
In Zusammenarbeit mit:
Berliner Konzert Chor, Vokalensemble Sakura, Kantorei Karlshorst der ev. Paul-Gerhardt-Kirchengemeinde Lichtenberg, Konzertchor Friedenau, Apollo-Chor der Staatsoper Unter den Linden, Unität-Chor, Händelchor Berlin, ORSO - Orchestra and Choral Society Berlin und Sänger:innen aus der Berliner Chorszene.
In Kooperation mit Chorverband Berlin.
Premiere am 21. September 2024
Hier finden Sie Informationen zur Anfahrt.
Vor Ort ist ausschließlich Barzahlung für die Gastronomie möglich.
Vor Ort ist ausschließlich Barzahlung für die Gastronomie möglich.
KOBMessiah
8. Juli 2024
Danke für eine blühende Spielzeit!
Vielen Dank, dass Sie in unserer ersten ›Auswärtsspielzeit‹ mit uns raus in die Stadt gezogen sind!
Am 21. September eröffnen wir mit MESSIAS
die Spielzeit 2024/25 im Hangar 4 im Flughafen Tempelhof.
PS: Unsere Opernkasse »Unter den Linden« ist ab dem 18. August wieder geöffnet. Die Kasse im Schillertheater öffnet wieder am 8. Oktober. Online und telefonisch sind wir natürlich wie gewohnt für Sie zu erreichen und Sie können sich Ihre Plätze für die nächste Spielzeit sichern.
Bühnenbildkonzept MESSIAS © Paolo Fantin
Am 21. September eröffnen wir mit MESSIAS
die Spielzeit 2024/25 im Hangar 4 im Flughafen Tempelhof.
PS: Unsere Opernkasse »Unter den Linden« ist ab dem 18. August wieder geöffnet. Die Kasse im Schillertheater öffnet wieder am 8. Oktober. Online und telefonisch sind wir natürlich wie gewohnt für Sie zu erreichen und Sie können sich Ihre Plätze für die nächste Spielzeit sichern.
Bühnenbildkonzept MESSIAS © Paolo Fantin
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