FELIX‘S ROOM
Eine Handvoll Briefe, eine Kommode und eine Grundriss-Skizze sind alles, was vom Leben von Felix Ganz und seiner Frau Erna in einem sogenannten »Judenhaus« in Mainz zeugt. Hier wurden die beiden ein Jahr lang festgesetzt, nachdem sie aus ihrer Villa mit Rheinblick vertrieben worden waren. Mit der Außenwelt sind sie nur noch durch Geräusche aus der Nachbarschaft und den Blick auf das Hauptquartier der Gestapo auf der anderen Straßenseite verbunden – und durch Felix’ Briefe, in denen aber aus Angst, dass die Gestapo mitlesen könnte, nie die ganze Wahrheit steht.
Felix’ Raum ist Gefängnis und Gedächtnispalast zugleich, denn hier entkommt er mit Erna immer wieder für kurze Momente seinem Schicksal. Fantasie und Musik lassen die beiden von prächtigen Bällen und Reisen ihrer Vergangenheit träumen: Von tanzbarer Operette über gefühlvolle Opernarien bis zu gut gelaunten Songs der 1920er Jahre beschwören die Klänge Erinnerungen an glücklichere Zeiten herauf. Der Autor Adam Ganz fügt das Leben seines Urgroßvaters Felix anhand der überlieferten Briefe zusammen. Ausgangspunkt sind zudem die Grundriss-Skizze des Zimmers in der Kaiserstraße und der überraschende Fund der Original-Kommode in Mainz 2019, die nun mit auf der Bühne steht und Teil einer musikalischen Intervention wird.
Mithilfe von projizierten holografischen Effekten und hochaufgelösten 3D-Scans tauchen Sie in die Geschichte von Felix und Erna ein. Die ausgefeilte Hologramm-Technologie von ScanLAB Projects erlaubt es dabei, reale Orte, Reisen und Erinnerungen auf der Bühne erscheinen zu lassen. Dieses Gemeinschaftsprojekt verleiht Felix und Erna Bild und Stimme; die Künstler:innen der Komischen Oper Berlin und des Berliner Ensembles hauchen ihrer Geschichte neues Leben ein.
Komische Oper Berlin und Berliner Ensemble zeigen diese Koproduktion "Felix‘s Room" als digital-hybride Uraufführung, von Adam Ganz und dem Kreativstudio ScanLAB Projects. Die theatrale Installation mit Musik wurde im Rahmen des von der Kulturstiftung des Bundes geförderten Verbundprojektes "Spielräume!" von einer Jury aus 300 internationalen Bewerbungen ausgewählt. Ziel der Ausschreibung war es, ein Pilotprojekt jenseits der klassischen Grenzen von Schauspiel und Musiktheater zu ermöglichen, das einen neuen Blick und neue Möglichkeiten in Bezug auf digital-animierte Kunst eröffnet und den analogen und digitalen Raum miteinander verbindet.
REKONSTRUKTION EINES LEBENS DURCH HOLOGRAPHISCHE PROJEKTIONEN
Eine Kommode und ein skizzierter Grundriss sind alles, was in einer Ein-Zimmer-Wohnung im sogenannten Judenhaus in der Mainzer Kaiserstraße übrigbleibt. Hier wurden Felix und Erna Ganz ein Jahr lang festgesetzt, nachdem sie aus ihrer Villa mit Rheinblick vertrieben worden waren. Er muss sein Leben als wohlhabender Kaufmann mit internationalen Verbindungen aufgeben. Seine Heimat ist verloren, seine Kinder konnten fliehen. Mit der Außenwelt ist er nur durch Briefe, gelegentliche Geräusche der Nachbarschaft und dem Blick auf das Hauptquartier der Gestapo auf der anderen Straßenseite verbunden. Felix’ Zimmer ist Gefängnis und Gedächtnispalast zugleich, dem er und Erna mithilfe seines Grammophons kurzzeitig entkommen und mit den Geistern von vergangenen ausschweifenden Partys und Reisen in weit entfernte Länder füllen können.
In "Felix‘s Room" fügt Adam Ganz die Geschichte seines Urgroßvaters Felix anhand weniger überlieferter Briefe zusammen, in denen aus Furcht, dass die Gestapo mitlesen könnte, nie die ganze Wahrheit gesagt werden konnte. Unter Leitung des Architekten Matt Shaw rekonstruiert das Team von ScanLAB Projects mit seiner 3D Scan- und Projektionstechnologie das Zimmer nach der Originalskizze und zeichnet die Orte auf, die Felix besuchte. Dieses Gemeinschaftsprojekt verleiht Felix und Erna Bild und Stimme; die Künstler:innen der Komischen Oper Berlin und des Berliner Ensembles hauchen ihrer Geschichte neues Leben ein.
Eine Kommode und ein skizzierter Grundriss sind alles, was in einer Ein-Zimmer-Wohnung im sogenannten Judenhaus in der Mainzer Kaiserstraße übrigbleibt. Hier wurden Felix und Erna Ganz ein Jahr lang festgesetzt, nachdem sie aus ihrer Villa mit Rheinblick vertrieben worden waren. Er muss sein Leben als wohlhabender Kaufmann mit internationalen Verbindungen aufgeben. Seine Heimat ist verloren, seine Kinder konnten fliehen. Mit der Außenwelt ist er nur durch Briefe, gelegentliche Geräusche der Nachbarschaft und dem Blick auf das Hauptquartier der Gestapo auf der anderen Straßenseite verbunden. Felix’ Zimmer ist Gefängnis und Gedächtnispalast zugleich, dem er und Erna mithilfe seines Grammophons kurzzeitig entkommen und mit den Geistern von vergangenen ausschweifenden Partys und Reisen in weit entfernte Länder füllen können.
In "Felix‘s Room" fügt Adam Ganz die Geschichte seines Urgroßvaters Felix anhand weniger überlieferter Briefe zusammen, in denen aus Furcht, dass die Gestapo mitlesen könnte, nie die ganze Wahrheit gesagt werden konnte. Unter Leitung des Architekten Matt Shaw rekonstruiert das Team von ScanLAB Projects mit seiner 3D Scan- und Projektionstechnologie das Zimmer nach der Originalskizze und zeichnet die Orte auf, die Felix besuchte. Dieses Gemeinschaftsprojekt verleiht Felix und Erna Bild und Stimme; die Künstler:innen der Komischen Oper Berlin und des Berliner Ensembles hauchen ihrer Geschichte neues Leben ein.
SCANLAB PROJECTS UND ADAM GANZ
Der Schriftsteller und Drehbuchautor Adam Ganz ist Professor am Department of Media Arts an der Royal Holloway University of London und Leiter des Writers Room bei der StoryFutures Academy. Seine Hauptforschungsinteressen konzentrieren sich auf audiovisuelles Erzählen, insbesondere auf die Migration audiovisueller Produktionsprozesse ins Digitale, und andere Formen des kollaborativen Erzählens. ScanLAB Projects ist ein preisgekröntes Kreativstudio aus London. Unter Leitung der Architekten Matt Shaw und William Trossel produziert das Studio einzigartige Kunstwerke, Filme und immersive Installationen mithilfe der innovativen Technik des 3D Scannens. Die preisgekrönten Arbeiten von ScanLAB Projects wurden von BBC, ARTE, National Geographic, The Guardian und der New York Times präsentiert und international von Institutionen wie LACMA, der Biennale, der Louisiana, dem New Museum NYC, der Royal Academy und dem Barbican Centre gezeigt.
Die Produktion wird von der internationalen Theatergruppe Complicité und StoryFutures, dem National Centre for Immersive Storytelling in Großbritannien, unterstützt.
DAS GEMEINSCHAFTSPROJEKT "SPIELRÄUME!
Die Komische Oper Berlin und das Berliner Ensemble haben sich im Rahmen des von der Kulturstiftung des Bundes geförderten Kooperationsprojekts "Spielräume!" zum Ziel gesetzt, neue künstlerisch-digitale Formate zu entwickeln, die digitale Technologien mit den klassischen Elementen, Fähigkeiten und Ressourcen von Theater und Oper verbinden. Im Laufe des Jahres folgen im Rahmen von "Spielräume!" weitere künstlerische und vermittelnde Digital-Projekte in Zusammenarbeit von Komische Oper Berlin und Berliner Ensemble.
Die Koproduktion "Felix‘s Room" ist Teil des Kooperationsprojekts "Spielräume!" gefördert im Programm Kultur Digital der Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
"Felix’s Room" ist eine Koproduktion von Komische Oper Berlin und Berliner Ensemble in Kooperation mit ScanLAB Projects.
Die Koproduktion "Felix’s Room" ist Teil des Kooperationsprojekts "Spielräume!", gefördert im Programm Kultur Digital der Kulturstiftung des Bundes.
Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Die Produktion wird von der internationalen Theatergruppe Complicité und StoryFutures, dem National Centre for Immersive Storytelling in Großbrittanien, unterstützt.
Der Schriftsteller und Drehbuchautor Adam Ganz ist Professor am Department of Media Arts an der Royal Holloway University of London und Leiter des Writers Room bei der StoryFutures Academy. Seine Hauptforschungsinteressen konzentrieren sich auf audiovisuelles Erzählen, insbesondere auf die Migration audiovisueller Produktionsprozesse ins Digitale, und andere Formen des kollaborativen Erzählens. ScanLAB Projects ist ein preisgekröntes Kreativstudio aus London. Unter Leitung der Architekten Matt Shaw und William Trossel produziert das Studio einzigartige Kunstwerke, Filme und immersive Installationen mithilfe der innovativen Technik des 3D Scannens. Die preisgekrönten Arbeiten von ScanLAB Projects wurden von BBC, ARTE, National Geographic, The Guardian und der New York Times präsentiert und international von Institutionen wie LACMA, der Biennale, der Louisiana, dem New Museum NYC, der Royal Academy und dem Barbican Centre gezeigt.
Die Produktion wird von der internationalen Theatergruppe Complicité und StoryFutures, dem National Centre for Immersive Storytelling in Großbritannien, unterstützt.
DAS GEMEINSCHAFTSPROJEKT "SPIELRÄUME!
Die Komische Oper Berlin und das Berliner Ensemble haben sich im Rahmen des von der Kulturstiftung des Bundes geförderten Kooperationsprojekts "Spielräume!" zum Ziel gesetzt, neue künstlerisch-digitale Formate zu entwickeln, die digitale Technologien mit den klassischen Elementen, Fähigkeiten und Ressourcen von Theater und Oper verbinden. Im Laufe des Jahres folgen im Rahmen von "Spielräume!" weitere künstlerische und vermittelnde Digital-Projekte in Zusammenarbeit von Komische Oper Berlin und Berliner Ensemble.
Die Koproduktion "Felix‘s Room" ist Teil des Kooperationsprojekts "Spielräume!" gefördert im Programm Kultur Digital der Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
"Felix’s Room" ist eine Koproduktion von Komische Oper Berlin und Berliner Ensemble in Kooperation mit ScanLAB Projects.
Die Koproduktion "Felix’s Room" ist Teil des Kooperationsprojekts "Spielräume!", gefördert im Programm Kultur Digital der Kulturstiftung des Bundes.
Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Die Produktion wird von der internationalen Theatergruppe Complicité und StoryFutures, dem National Centre for Immersive Storytelling in Großbrittanien, unterstützt.
Der Eintritt ist frei. Kostenlose Tickets erhalten Sie über die Theaterkasse oder den Webshop des Berliner Ensembles.
Magazin
3. Juli 2024
Keine Bauruine für das Stammhaus der Komischen Oper Berlin
»Die Berichterstattungen über einen möglichen Baustopp unseres Stammhauses in Berlin Mitte haben uns entsetzt. Wir sind mitten im Prozess, ihn jetzt zu stoppen wäre politisch unverantwortlich und fahrlässig«, sagen Susanne Moser und Philip Bröking, die Ko-Intendanz der Komischen Oper Berlin. »Offensichtlich gibt es Diskussionen im Senat, das seit bald 60 Jahren unsanierte und baufällige, denkmalgeschützte Gebäude zu einer Bauruine werden zu lassen – wenige hundert Meter vom Brandenburger Tor entfernt – oder die Finanzierung der Sanierung auf Jahre zu verschieben. Damit würde der Berliner Senat das Problem nur verschieben, aber nicht lösen. Die Dauer des Umbaus zu strecken, ist der Garant für eine Kostenexplosion: Jedes Jahr Verzögerung bedeutet 40 Millionen Euro Mehrkosten!«
Lesen Sie mit einem Klick auf den Titel unsere vollständige Pressemitteilung zu den Gerüchten um die Szenarien zu Einsparungen rund um die Sanierung und Erweiterung unseres Stammhauses.
Bild © kadawittfeldarchitektur
Lesen Sie mit einem Klick auf den Titel unsere vollständige Pressemitteilung zu den Gerüchten um die Szenarien zu Einsparungen rund um die Sanierung und Erweiterung unseres Stammhauses.
Bild © kadawittfeldarchitektur
#KOBSanierung
8. Juli 2024
Danke für eine blühende Spielzeit!
Vielen Dank, dass Sie in unserer ersten ›Auswärtsspielzeit‹ mit uns raus in die Stadt gezogen sind!
Am 21. September eröffnen wir mit MESSIAS
die Spielzeit 2024/25 im Hangar 4 im Flughafen Tempelhof.
PS: Unsere Opernkasse »Unter den Linden« ist ab dem 18. August wieder geöffnet. Die Kasse im Schillertheater öffnet wieder am 8. Oktober. Online und telefonisch sind wir natürlich wie gewohnt für Sie zu erreichen und Sie können sich Ihre Plätze für die nächste Spielzeit sichern.
Bühnenbildkonzept MESSIAS © Paolo Fantin
Am 21. September eröffnen wir mit MESSIAS
die Spielzeit 2024/25 im Hangar 4 im Flughafen Tempelhof.
PS: Unsere Opernkasse »Unter den Linden« ist ab dem 18. August wieder geöffnet. Die Kasse im Schillertheater öffnet wieder am 8. Oktober. Online und telefonisch sind wir natürlich wie gewohnt für Sie zu erreichen und Sie können sich Ihre Plätze für die nächste Spielzeit sichern.
Bühnenbildkonzept MESSIAS © Paolo Fantin
24. Juni 2024
Die Praline danach
Seit mehr als zehn Jahren bietet die Bärenkugel einen genussvollen und besonderen Abschluss für einen gelungenen Opernabend. In der Praline von Sawade spiegelt sich der gleiche Geist, den jede Aufführung auf der Bühne begleitet: sich etwas Außergewöhnliche im Alltäglichen gönnen. Im Interview spricht Melanie Hübel, Marketingleitung Sawade Berlin, über traditionelle Handwerkskunst, Pralinen-Experimente und die Partnerschaft als Mäzen mit der Komischen Oper Berlin.
Interview
Sawade
23. Juni 2024
»Es kommen noch andere schöne Sachen!«
Die Perlen der Cleopatra war zu Beginn der Goldenen Zwanziger ein Riesenerfolg – vor allem, weil ihr Komponist Oscar Straus und seine Librettisten Julius Brammer und Alfred Grünwald mit der Operette ein sicheres Gespür für diese Zeit bewiesen. Bei ihrer deutschen und Berliner Erstaufführung 1924 herrschte in ganz Europa eine Ägyptomanie. In den Kaffeehäusern und Bars Berlins wurden Nil-Zigaretten geraucht, Modemacher, Juweliere und Friseure gestalteten Werke, die egal wie, aber doch ägyptisch aussahen. Die Büste der Nofretete war erstmals in Berlin zu sehen. Zwei Jahr zuvor wurde das Grab des Tutanchamun entdeckt. Allein darauf ist der Erfolg des Stücks über die ägyptische Pharaonin allerdings nicht zurückzuführen. Provokativ und subversiv witzig spottete sein Libretto über spießbürgerliche Moralvorstellungen und feierte eine neue Genussfreude am Ausleben urmenschlicher Triebe. Mitten hinein in dieses Stück frivoler Abendunterhaltung fand aber auch der Berliner Alltag seinen Widerhall, der geprägt war von Hyperinflation, Straßenkämpfen und Verelendung zahlreicher Milieus … Ein Einführung zur Geschichte der Operette von Simon Berger.
#KOBCleopatra
Einführung
12. Juni 2024
Ein vergessener Kontinent
Messeschlager Gisela gehört zu den bekanntesten Vertretern des »Heiteren Musiktheaters« der DDR. Dennoch verschwand das Stück irgendwann von den Bühnen – und wurde, wenn, dann nur sehr gestutzt aufgeführt. Zu deutlich waren die teils subversiven, teils direkten kritischen Wortspiele über realsozialistische Verhältnisse, zu augenzwinkernd die humorgeladene Gegenüberstellung ost- und westdeutscher Lebensverhältnisse. Nun hat die Komische Oper Berlin den Erfolgsschlager der besonderen Art DDR-Operette wieder auf die Bühne gebracht und lädt ein, die Geschichte eines 'sozialistischen' Musiktheaters neu zu betrachten. Ein Einblick zu dessen Hintergründen...
#KOBGisela
Einführung
10. Juni 2024
Flotte Sohle: Die »Roaring Twenties« und die Melancholie der Welt
Schmissige Rhythmen, nostalgische Melodien und visionäre Techniken: Die Komponisten des Sinfoniekonzerts Flotte Sohle sind durchaus keine Mauerblümchen, nein, sie wagten den Schritt ins kreative Niemandsland und wurden von Zeitgenoss:innen, Parteien, Landsmännern und -frauen sowie Fremden dafür verlacht und verboten. Mutig und entfesselt wagten sie sich aber dennoch aufs Parkett, inspiriert vom Jazz und voller innovativer Ideen, um die Musikwelt zum Tanzen zu bringen! Eine Einführung über visionäre Skandale, surrealistische Filmmusik und einen Totengräber des Tango...
#KOBSiKo