Solistin - Sopran
Alma Sadé
Zitat einfügen oder Element löschen - EN nicht vergessenIn dieser Stadt und an diesem Haus möchte ich singen!
Wenn eine Familie seit Generationen aus Schauspielern und Opernsängern besteht, dann fällt der Apfel meist nicht weit vom Stamm. Alma Sadé hatte in ihrer Jugend mit Musik zwar wenig am Hut, aber zur Kunst zog es sie dennoch. In ihrer Heimat Tel Aviv hospitierte sie bei einem Schulpraktikum zunächst in der Requisitenabteilung des dortigen Opernhauses und verdingte sich anschließend als Inspizientin. »Ich konnte keine Noten lesen und war in der Oper immer total gelangweilt gewesen. Aber für den Job musste ich Opern auswendig lernen. Und am Ende habe ich diese Werke geliebt, besonders Die Zauberflöte und Rigoletto!«
Auch damals war die Situation in Israel politisch aufgeheizt, geprägt von der Angst vor Krieg und Terror. Einmal begleitete Alma Sadé ihre Tante, eine Designerin, zu einer Fashion Show nach New York. »Dort habe ich zum ersten Mal die Freiheit gespürt.« Alma Sadé blieb in der Stadt, die niemals schläft, und schlug sich durch. In der neuen Umgebung entdeckte sie schließlich auch ihre eigene Stimme. Erst beim Jazz, später auch im klassischen Gesang. Auch wenn sie so vergleichsweise spät zum Singen kam, ließ sie sich auf ihrem Weg nie entmutigen. »Ich dachte mir damals: Es ist o.k., wenn meine Stimme jetzt noch nicht perfekt ist. Ich bin noch jung!« Vier Jahre lang studierte sie am renommierten Mannes College in New York und wurde anschließend an die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf/Duisburg engagiert. In den ersten Wochen saß sie auf Proben und verstand kein Wort. Mittlerweile ist ihr Deutsch hervorragend.
Ihre Arbeitskollegin und beste Freundin in Düsseldorf: Theresa Kronthaler. Kurz nachdem diese ins Ensemble der Komischen Oper nach Berlin gewechselt hatte, stattete Alma Sadé ihr einen Besuch in der Hauptstadt ab. »Wir haben Berlin unsicher gemacht, getanzt, gelacht und haben gemeinsam Ball im Savoy an der Komischen Oper Berlin angeschaut. Die Aufführung hat mich sehr berührt, und ich wusste: In dieser Stadt und an diesem Haus möchte ich singen!« Nur wenig später ergab sich dazu bereits eine Gelegenheit, als eine Zerlina für Peter Konwitschnys Inszenierung von Don Giovanni gesucht wurde. Barrie Kosky hörte sie und lud sie zu einer Arbeitsprobe. Seit der Spielzeit 2014/15 ist sie nun festes Ensemblemitglied an der Komischen Oper Berlin. »Die Komische Oper ist ein ganz besonderer Ort in meinen Augen. Dort gibt es momentan eine Explosion von Kreativität. Ich habe das Gefühl, dass es ein Haus für das Hier und Jetzt ist. Das macht es so aufregend.«
Im Ensemble der Komischen Oper
Berlin seit 2014.
HEIMAT
Tel Aviv/Israel
STUDIUM
Mannes College of Music New York, Opernstudio der Deutschen Oper am Rhein
Berlin seit 2014.
HEIMAT
Tel Aviv/Israel
STUDIUM
Mannes College of Music New York, Opernstudio der Deutschen Oper am Rhein
WICHTIGE REGISSEUR*INNEN
Guy Joosten, Immo Karaman, Karoline Gruber, Martin Schläpfer
FESTES ENGAGEMENT
Deutsche Oper am Rhein
WICHTIGE PARTIEN ANDERSWO
Suzel (L’amico Fritz) in Tel-Aviv; Pamina (Die Zauberflöte) in New York; Mitwirkung am Soundtrack zum Film Forgiveness; Carolina (Il matrimonio segreto), Papagena (Die Zauberflöte), Soeur Constance (Les Dialogue des Carmélites), Stasi (Die Csárdásfürstin), Pamina (Die Zauberflöte für Kinder), Frasquita (Carmen), Zweite Nichte (Peter Grimes), Zerlina (Don Giovanni), Susanna (Le nozze di Figaro), Eine fremde Prinzessin (Die Prinzessin auf der Erbse) an der Deutschen Oper am Rhein
AN DER KOMISCHEN OPER BERLIN
Zerlina (Don Giovanni), Maria (West Side Story), Virginia (Das Gespenst von Canterville), Romilda (Xerxes), Susanna (Die Hochzeit des Figaro), O Lia San, Ferrys Braut (Viktoria und ihr Husar), Nannetta (Falstaff), Pamina (Die Zaubermelodika), Venus (Orpheus in der Unterwelt), Arsena (Der »Zigeuner«baron), Prinzessin Laya/Suzanne Provence (Die Blume von Hawaii), Jenny Hill (Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny), Charmian (Die Perlen der Cleopatra), Hodel (Anatevka), Farges mikh nit
Nächste Termine und Besetzung
Magazin
16. September 2024
Händels Testament
Nicht allein das »Hallelujah« macht Messiah zu Händels erfolgreichstem Werk. Vielmehr ist es der romantische Geist, mit dem über universelle Werte und menschliche Ideale erzählt wird, der das Oratorium zu einem Meisterwerk macht. Das ist der Grund, warum Händels größtes Erfolgsstück auch sein musikalisches Testament ist, sagt der musikalische Leiter und MESSIAS-Dirigent George Petrou. Im Interview spricht er über den spirituellen Geist der Inszenierung MESSIAS, den Chor als eigentlichen Protagonisten und die triumphierende Brillanz von Dur-Tonarten.
#KOBMESSIAS
Interview
16. September 2024
Alle wollen einen Messias
Eigentlich ist Händels Oratorium Messiah eine Reflexion über die christliche Erlösungsidee. Doch Damiano Michielettos Inszenierung MESSIAS verlässt den religiösen Rahmen und erzählt eine »menschlich, allzu menschliche« Geschichte. Im Mittelpunkt steht der Kampf der krebserkrankten Brittany Maynard, die im Angesicht des Todes um ihr selbstbestimmtes Leben bis zum selbstgewähltem Ende kämpft. Nicht religiöse Auferstehung bestimmt Michielettos MESSIAS, sondern das Erleben von Freiheit auf einem persönlichem unabwendbarem Leidensweg. Ein Gespräch mit Regisseur Damiano Michieletto über Sinn des Lebens als spirituelle Erfahrung, den Klang von Gemeinschaftsgefühl in Händels Musik und die heilende Erleichterung des Erzählens.
#KOBMESSIAS
16. September 2024
Das Haupthaus in der Behrenstraße ist umstellt von Bauzäunen. Entkernt ist das Innenleben, die Atmosphäre der Komischen Oper Berlin unter Schutzplanen eingetütet. Dennoch: Die Seele des geschichtsbeladenen Baus, seine Architektur, lebt weiter und schimmert nun prachtvoll wie eh und je in den großformatigen Fotografien von Candida Höfer. Mit besonderen Porträts hat die renommierte Fotografin und Käthe-Kollwitz-Preisträgerin das Opernhaus eingefangen. Menschenleer, in neutraler Perspektive, perfekt ausgeleuchtet, ziehen ihre Arbeiten Betrachter:innen in den Bann. Und gefangen in diesem Sog kann die Phantasie nicht anders, als in die minimalistischen Porträts vom Treppenaufgang, Foyer oder Opernsaal das Leben eines gewohnten Opernabends zu projizieren. Nun ist Candida Höfers besondere Porträtserie der Komischen Oper Berlin erstmals in ganzer Größe zu sehen – in der Akademie der Künste am Pariser Platz.
03.08.2024
In Memoriam: Carsten Sabrowski
Wir sind fassungslos und unendlich traurig. Leider müssen wir Ihnen die traurige Nachricht übermitteln, dass unser langjähriges und geschätztes Ensemblemitglied Carsten Sabrowski vor einigen Tagen plötzlich und unerwartet verstorben ist.
20. Juli 2024
Ein Armutszeugnis!
»Die Komische Oper Berlin ist seit Jahren Publikumsliebling und kein Haus in Deutschland hat so ein vielfältiges Programm und Publikum. Dass trotzdem erwogen wird, die Komische Oper zu beschädigen, indem man die Bauarbeiten nicht weiterführt oder überlegt, das Haus in der Behrenstraße ganz zu schließen, ist ein Skandal. Es wäre ein Armutszeugnis für diese Stadt: Alle beneiden Berlin um dieses Haus und den Politiker:innen fällt nichts anderes ein, als die Instandsetzung, das heißt die Zukunft, der Komischen Oper Berlin in Frage zu stellen?! Das macht mich so fassungslos und wütend!«
Dagmar Manzel, Regisseurin und Darstellerin an der Komischen Oper Berlin
#KeinBaustoppinBerlinMitte
#dasistnichtkomisch
17. Juli 2024
KOB@Schillertheater: Ein Provisorium, aber niemals Heimat
»Würden Sie das Berliner Ensemble vom Bertold-Brecht-Platz wegholen? Würden Sie die Berliner Philharmoniker von der Philharmonie trennen? Niemals. Wie das Stammhaus in der Behrenstraße in Berlin-Mitte sind diese Institutionen kreativ und untrennbar mit ihren Häusern verbunden. Der Komischen Oper ihre Heimat zu verweigern, hieße, sie langsam zu ersticken. Unser Theater in der Behrenstraße IST die Komische Oper.«
Barrie Kosky, Regisseur und ehemaliger Intendant der Komischen Oper Berlin
Barrie Kosky, Regisseur und ehemaliger Intendant der Komischen Oper Berlin
#KeinBaustoppinBerlinMitte
#dasistnichtkomisch