Heilig? Ist ihm nichts!
Don Giovanni/Requiem
Wolfgang Amadeus Mozart
Don Giovanni weiß, was er will, wie er es bekommt und wie man eine unerhört dekadente Party feiert. Diener Leporello stöhnt unter den Verführungskünsten seines Herrn, muss er doch hinterher alles ausbaden. Als Don Giovanni den Komtur bei einem Duell um die Ehre seiner Tochter Donna Anna ermordet, reicht es auch Leporello. Don Giovanni verführt, trickst und spielt für sein Leben gern, bis er plötzlich jung und wild dem Tod ins Auge blicken muss ...
Sex, Drugs und Wiener Klassik – das war die Devise des kongenialen Duos Mozart und Da Ponte. Ähnlich seinem heißblütigen Opernhelden holte auch den jungen Wildfang Mozart ein früher Fiebertod: Er verstarb mit 35 Jahren während der Arbeit an seinem Requiem.
Am Schillertheater vollendet Kirill Serebrennikov seinen Mozart-Da-Ponte-Zyklus mit der wohl abgründigsten der drei komischen Opern. In seinem furchtlosen Zugriff auf das Meisterwerk zeigt Serebrennikov die abseitigen Vergnügungen des Lebemanns als Vorbereitungen auf das Jenseits und lässt dazu auf Don Giovannis Höllenfahrt Mozarts Totenmesse folgen.
OUVERTÜRE
Don Giovannis Beerdigung.
1. AKT
Bardo des Lebens
Erste Erinnerung
Don Giovanni begegnet der geheimnisvollen Donna Anna, die ihr Gesicht vor ihm verbirgt. Plötzlich erscheint ihr Vater, der Commendatore, und greift Don Giovanni an. In einem kurzen Duell wird der Commendatore getötet.
Don Ottavio, der Geliebte Donna Annas, entdeckt den Mord. Er schwört gemeinsam mit Donna Anna, den Tod ihres Vaters zu rächen.
Don Giovannis Beerdigung.
1. AKT
Bardo des Lebens
Erste Erinnerung
Don Giovanni begegnet der geheimnisvollen Donna Anna, die ihr Gesicht vor ihm verbirgt. Plötzlich erscheint ihr Vater, der Commendatore, und greift Don Giovanni an. In einem kurzen Duell wird der Commendatore getötet.
Don Ottavio, der Geliebte Donna Annas, entdeckt den Mord. Er schwört gemeinsam mit Donna Anna, den Tod ihres Vaters zu rächen.
Zweite Erinnerung
Don Elviro will sich an Don Giovanni, der ihm das Herz gebrochen hat, rächen. Don Giovanni versucht, der Konfrontation zu entkommen. Leporello klärt Elviro auf: Seine Begegnung mit Don Giovanni sei nur ein Ausrutscher in dessen langer Reihe von Affären mit Frauen gewesen. Elviro ist untröstlich und umso rachsüchtiger.
Dritte Erinnerung
Im Krankenhaus, in dem der todkranke Don Giovanni liegt, findet eine Feier für das Paar Masetto und Zerlina statt, die dort arbeiten. Masetto unterstellt Zerlina, sich ein wenig zu gut um den attraktiven Patienten zu kümmern.
Bardo der Träume
Erster Traum
Don Giovanni versucht, Zerlina zu verführen, wird jedoch von seinen Widersachern umzingelt: Don Elviro, Donna Anna und Don Ottavio. Donna Anna erkennt in Don Giovanni den Mörder ihres Vaters und ist zutiefst erschüttert. Vergeblich versucht Don Ottavio, seine Geliebte zu trösten.
Zweiter Traum
Don Giovanni verspürt das brennende Verlangen, zu leben. Zerlinas Versuch der Versöhnung mit Masetto gelingt. Beim Anblick Don Giovannis jedoch flammt Masettos Eifersucht wieder auf.
Dritter Traum
Don Giovanni fühlt sich zu Zerlina hingezogen. Zugleich hat er Lust, sich zu vergnügen und sich der wachsenden Zahl seiner Feinde auszusetzen. Don Giovannis Gedanken werden immer wirrer: Er fühlt sich, als wäre er im Auge eines Sturms. Er beginnt zu erkennen, dass der Tod naht.
2. AKT
Bardo der Visionen
Erste Vision
In einem Versuch, den Tod zu überlisten, tauscht Don Giovanni mit Leporello die Kleider. Don Giovanni verliebt sich in Don Elviros Freundin, Donna Barbara. Um mit ihr allein zu sein, zwingt er Leporello, in seine Rolle zu schlüpfen und Don Elviro wegzulocken. Leporello weigert sich zunächst, hat jedoch schließlich keine andere Wahl, als das Spiel mitzuspielen. Er verschwindet mit Don Elviro.
Zweite Vision
Der als Leporello verkleidete Don Giovanni verspottet und verprügelt Masetto. Zerlina findet ihren Mann verletzt und blutend vor.
Dritte Vision
Leporello, der sich als Don Giovanni ausgibt, zieht den Zorn von Giovannis Feinden – Donna Anna, Don Ottavio, Masetto und Don Elviro – auf sich. Als sie seine wahre Identität enthüllen, macht dies die Sache für Leporello nicht besser. Zerlina schlägt wütend auf ihn ein: Nichts anderes hätten Männer verdient.
Bardo der Schwelle zum Tod
Erste Schwelle
Don Elviro sieht Don Giovannis Qualen nach dem Tod und seine eigene Trauer voraus. Don Giovanni besucht mit Leporello das Grab des Commendatore und verhöhnt den Toten. Als die Seele des Commendatore zu ihnen spricht, lädt Don Giovanni sie scherzhaft zum Abendmahl ein. Die Seele nimmt die Einladung an.
Zweite Schwelle
Donna Anna steht am Grab ihres Vaters. Don Ottavio bittet sie, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und mit ihm zusammen zu sein. Donna Anna, im Zwiespalt der Gefühle, zögert.
Dritte Schwelle
Don Giovanni und Leporello geben ein Festmahl mit Musik und Tanz. Don Elviro fleht Don Giovanni verzweifelt an, Buße zu tun und sich zu ändern – vergeblich. Zu Don Giovannis Erstaunen erscheint der Commendatore wirklich und reißt ihn ins Totenreich. Don Giovanni stirbt.
REQUIEM
Bardo des Todes Introitus. Kyrie. Augenblick des Todes.
Dies Irae.
Trennung des Bewusstseins vom Körper.
Tuba Mirum.
Sehen des strahlenden Lichts.
Bardo der Erkentnis
RexTremendae.
Erkennen der Seele.
Recordare. Confutatis.
Erscheinen der friedlichen und zornigen Gottheiten.
Lacrimosa.
Befreiung.
Dramma giocoso in zwei Akten [1787]
Libretto von Lorenzo Da Ponte
Requiem KV 626 [1791]
Introitus, Kyrie, Sequenz
Libretto von Lorenzo Da Ponte
Requiem KV 626 [1791]
Introitus, Kyrie, Sequenz
Premiere am 27. April 2025
30 min vor jeder Vorstellung findet eine Stückeinführung im Foyer statt (außer vor Premieren, Kinderopern, konzertanten Aufführungen, Silvester- und Sonderveranstaltungen)
#KOBGiovanni
30. April 2024
Von silbernen Skulpturen und wackeligen Bügelbrettern
Über Mozarts und Da Pontes diplomatisches Können, das Gefühl, im System gefangen zu sein und den Freispruch durch Leidenschaft in Le nozze di figaro
#KOBFigaro
Einführung
28. April 2024
»Beeindruckend, wie nachhaltig Kirill Serebrennikow die Tiefendimension und die politische Stoßkraft der Macht- und Besitzverhältnisse in Mozarts »Le nozze di Figaro«, die Winkelzüge der Gefühle und des Gelächters, reflektiert und darstellen lässt ... Und wie enthusiastisch ihm das Ensemble der Komischen Oper durch das Comedia-Abenteuer all der Krümmungen und Windungen in Mozarts »Tollem Tag« folgt. Ungeteilt die Zustimmung im Berliner Schillertheater.«
»Le nozze di Figaro« von Wolfgang Amadeus Mozart
Wolfgang Schreiber, Süddeutsche Zeitung
»Le nozze di Figaro« von Wolfgang Amadeus Mozart
Wolfgang Schreiber, Süddeutsche Zeitung
#KOBFigaro
28. April 2024
»Dieses entfesselte Theater funktioniert als Ganzes vor allem, weil Tommaso Barea ein in jeder Hinsicht dunkel attraktiver Figaro ist und Hubert Zapiór sein smart arroganter Gegenspieler als Graf Almaviva. Dass Susanna die Frau ist, die hier eigentlich den größten Durchblick hat, wird von der beherzt frischen Penny Sofroniadou durchweg und darstellerisch beglaubigt. Nadja Mchantaf ist als Contessa längst desillusioniert, was die Dauerhaftigkeit von Liebesglück betrifft. Sie klingt auch melancholisch sanft. ... Am Pult des Orchesters der Komischen Oper sorgt James Gaffigan durchweg für die zupackende Dramatik, die diese szenische Deutung herausfordert, setzt ihr aber auch musikalisches Innehalten entgegen und sichert den Sängern Raum zur Entfaltung.«
»Le nozze di Figaro« von Wolfgang Amadeus Mozart
Joachim Lange, NMZ
»Le nozze di Figaro« von Wolfgang Amadeus Mozart
Joachim Lange, NMZ
#KOBFigaro
20. April 2024
Ein gesungener Protest
»Was in unsern Zeiten nicht erlaubt ist, gesagt zu werden, wird gesungen.« schrieb die Wiener Realzeitung über die Uraufführung von Le nozze di Figaro. Wie Mozart die Kritik an der Obrigkeit auch musikalisch in seine Oper vertont hat und wie Kirill Serebrennikov gesellschaftlicher Ungleichheit im Bühnenbild Ausdruck verleiht, erfahren Sie hier – das Wichtigste in Kürze.
#KOBFigaro
17. April 2024
Verboten komisch
Warum Le nozze di Figaro mehr als nur eine Geschichte über die Umverteilung von Macht ist, welche Rolle die zeitgenössischen Kunstwerke auf der Bühne spielen und wieso ein Lachen des Publikums für die Obrigkeit gefährlich ist – Regisseur und Bühnenbildner Kirill Serebrennikov im Gespräch.
#KOBFigaro
Interview
21. Dezember 2023
Zynische Liebestrolle
Eigentlich ist Mozarts und Da Pontes Oper Così fan tutte als fröhliche Komödie angelegt. Doch Regisseur Kirill Serebrennikov hat ihrem Humor eine schwarzen Anstrich verpasst. Seine Inszenierung schält die zynischen Momente einer Paarbeziehung heraus, zeigt die brutale und dämonische (Liebes-)Macht zweifelnder Männer, die in einem grausamen Experiment mit der Treue und den Gefühlen ihrer Frauen va banque spielen. Seismographisch tastet Kirill Serebrennikov so auf seine Weise die Schwächen und die Zerbrechlichkeit moderner Menschen ab und modernisiert die frivole Verwechslungsgeschichte zu einer düsteren Erzählung über heutige Machtverhältnisse zwischen Liebespartner:innen. Im Interview spricht Kirill Serebrennikov über Treue, Korruption, Vergessen und einem Happy End in Trauer in Così fan tutte, erschienen im Magazin des Opernhaus Zürich.
#KOBCosi
Oper
Interview
12. Dezember 2023
Musikalische Schocktherapie
Così fan tutte im Hier, im Jetzt und mit uns – eine Einführung
#KOBCosi
Einführung
Kirill Serebrennikov
10. Dezember 2023
»Im Widerstand gegen die Finsternis«
Mozart ist sexy, abgründig und zugleich ein großer Humanst – erzählt Regisseur Kirill Serebrennikov im Gespräch. Und auch darüber, warum seine Inszenierung Così fan tutte von der Realität eingeholt wurde.
#KOBCosi
Interview
Kirill Serebrennikov
5. März 2023
Spiel mit Geschlechterrollen
Warum Mozarts Oper Così fan tutte zwar bei der Premiere gefeiert, aber danach oft nur überarbeitet in die Spielpläne genommen wurde, wieso der Titel eigentlich geändert werden sollte und unter welchen schwierigen Umständen diese Inszenierung ursprünglich entstand: Dies alles erfahren Sie in unserem schnellen Überblick!
#KOBCosi
Oper
Einführung
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