Geraldine Arnold
Geraldine Arnold lebt in Berlin und studierte Kunstgeschichte, Philosophie und Soziologie in Köln sowie Kostümbild bei Dirk von Bodisco und Reinhard von der Thannen in Hamburg. Sie assistierte u. a. auf Kampnagel Hamburg, an der Folkwangschule Essen und an der Komischen Oper Berlin. Bereits während des Studiums entstanden eigene Bühnen- und Kostümbilder, auf Kampnagel Hamburg, am Thalia Theater in der Gaußstraße Hamburg, am Deutschen Theater Berlin, am Schauspielhaus Bochum, Schauspiel Frankfurt, mit Sebastian Schug (Werther Phantome und Frühlings Erwachen am Staatstheater Kassel, Idioten und Dirty Rich am Stadttheater Heidelberg, Früchte des Nichts und Hedda Gabler am Theater Bremen), mit Sarantos Zervoulakos (Jenseits von Eden am Theater Heidelberg und Iphigenie auf Tauris, Amphitryon am Theater Oberhausen, Die Katze auf dem heißen Blechdach am Staatstheater Mainz). Sie entwickelte Kostümbilder am Theater Basel, am Luzerner Theater, am Staatstheater Darmstadt, am Schauspiel Augsburg, Schauspiel Hannover, Schauspiel Graz, sowie das Bühnen-, und Kostümbild für Iwanow am Theater in Lübeck.
Mit Benedikt von Peter verbindet sie eine lange Zusammenarbeit (Intolleranza 1960, La traviata und Don Giovanni an der Staatsoper Hannover sowie Eugen Onegin am Stadttheater Heidelberg).
Für ihre Kostüme zu Eugen Onegin wurde sie bei der Kritikerumfrage der Opernwelt als »Kostümbildnerin des Jahres 2009« nominiert. Am Theater Bremen entwickelte sie die Kostüme für die Produktionen Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, La traviata, Mahler III, La Bohème und Die Meistersinger von Nürnberg – alle in der Regie von Benedikt von Peter, sowie für die Opern Orlando Furioso, Carmen und Maria Stuarda in der Regie von Anna-Sophie Mahler und die Uraufführung des Romans Endlich Kokain in der Regie von Pedro Martins Beja. 2015 entwickelte sie Bühne und Kostüme für die Bremer Sylvester Gala in der Regie von Lennart Hantke.
Am Schauspiel Köln, Dresden und Stuttgart erarbeitete sie die Kostüme für Produktionen in der Regie von Nuran David Calis. Darüber hinaus war sie für diverse Kurzfilmproduktionen tätig und realisierte die Ausstattung für Musikvideos, Imagefilme, Kostüme für das Theaterkollektiv Talking Straight und freie Tanz- und Theaterproduktionen.
Zudem entwickelte sie 2023 die Kostüme für die Produktion Die gefesselte Phantasie am Burgtheater Wien in der Regie von Herbert Fritsch.
In der Spielzeit 2024/25 ist sie an der Komischen Oper Berlin für das Kostümbild der musikalischen Komödie Pferd frisst Hut (Inszenierung Herbert Fritsch) verantwortlich.
Magazin
16. November 2025
Das Prinzip Salome
Ist Salome eine femme fatale? Ein Vamp? Eine Lolita? Eine die mit den Begierden anderer spielt? Nichts von all dem, sagt Evgeny Titov, das sind alles bloße Projektionen. Sehen muss man in ihr eine Ungeformte, eine Suchende ohne Ziel – bis sie Jochanaan trifft, in dessen Blick sie sich selbst entdeckt und erkennt. Titovs Inszenierung der Oper Salome von Richard Strauss ist keine psychologische Charakterstudie, keine Deutung der dunklen Seite romantischer Liebe. Titov eröffnet einen radikalen Blick auf Salome: Sie ist ein Prinzip, das Liebe als Offenbarung des eigenen Ichs – und noch vielmehr: seiner unheilvollen Abgründe begreift. Regisseur Evgeny Titov im Gespräch über eine Urknalltheorie der Liebe...
#KOBSalome
Interview
12. März 2025
Im Spiegel von Mahagonny
Eine Stadt aus Beats, Bars und bröckelnder Moral – das ist Brechts und Weills Mahagonny. Was 1930 als Opernexperiment begann, wirkt heute wie ein Spiegel unserer Zeit: schnelle Lust, greller Konsum, brüchige Beziehungen. Dieser Text geht dorthin, wo Oper auf Song, Theater auf Realität und Kunst auf Abgrund trifft. Zwischen Jazz, Kapitalismuskritik und dem ganz normalen Wahnsinn zeigt Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, wie zeitlos der Mensch an sich ist – zerrissen zwischen Freiheit und Verantwortung. Willkommen im Gleichnis des modernen Lebens.
#KOBMahagonny
Einführung
12. März 2025
Menschliche Kaleidoskope
In Barrie Koskys Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny gibt es kein Entkommen: Jeder sieht sich selbst – vervielfacht, verzerrt, gefangen im eigenen Spiegelbild. Zwischen Gier, Macht und Untergang entfaltet sich eine Welt, in der alles erlaubt und der Absturz garantiert ist. In Mahagonny vereinen sich Brechts so schneidender Blick auf die Gesellschaft und Weills grandios-mitreissende Musik zu einem schmerzhaften und aktuellen Blick auf Narzissmus – und auf eine Gesellschaft, die ihren Gemeinsinn verliert. In ganz realen Spiegeln auf der sonst kargen Bühne entfaltet Barrie Kosky die Oper zu einem Kaleidoskop menschlicher Absurdität und fragt: Was bleibt von uns, wenn wir uns selbst nicht mehr erkennen? Ein Gespräch über die Bibel, Selfies und den Sündenbock in seiner Inszenierung.
#KOBMahagonny
Interview
20. März 2024
Wo ein Wille ist
Regisseur Barrie Kosky und Dirigent Adam Benzwi im Gespräch über Schutzengel, Wiener Wohnzimmer, eiskalten Martini und ihre Inzenenierung Eine Frau, die weiss, was sie will!
#KOBEineFrau
Interview
6. März 2024
Spielwut von Knast bis Klapse
Dagmar Manzel und Max Hopp über Tempo, Sandkästen und die Schauspielerei in Eine Frau, die weiß, was sie will.
#KOBEineFrau
23. November 2025
Generalmusikdirektor James Gaffigan spitzt den Klang mit dem Orchester der Komischen Oper... zu. Von den aufsteigenden Klarinetten des ersten Takts an flirrt und gleißt es – mit einem klaren Akzent auf Blech und Schlagwerk. Hörner, Trompeten, Posaunen und Tuben klingen hier schmeichelnd sämig, dann wieder schneidend brutal… Aber die zentralen Momente erblühen plastisch und klar oder knallen einem beeindruckend um die Ohren – und erzählen so von einer Gewalt, die auf der Bühne mit teils drastischen Bildern Wirklichkeit wird.
Georg Kasch, Berliner Morgenpost, 23.11.2025
Salome-Premiere: Ein blutiger Traum zwischen Liebe und Wahnsinn
Salome-Premiere: Ein blutiger Traum zwischen Liebe und Wahnsinn
#KOBSalome
