Solist - Bariton
Tom Erik Lie
Zitat einfügen oder Element löschen - EN nicht vergessenIch bin einfach durch alle Stimmen gewandert: vom Sopran zum Alt, dann in den Tenor, schließlich Bariton. Da bin ich dann geblieben.
Bereits seit seinem 10. Lebensjahr wusste Tom Erik Lie, dass er Opernsänger werden wollte! Auslöser dafür war auch gleich sein Debüt auf einer Opernbühne: im Kinderchor in Tosca am Opernhaus von Oslo. »Das hat mich so fasziniert, dass ich nicht mehr davon losgekommen bin«, erinnert er sich. Mit neun Jahren war er aus eigenem Antrieb dem Knabenchor des Norwegischen Rundfunks beigetreten, wo seine besondere Begabung nicht lange unentdeckt blieb: Bereits nach kurzer Zeit wurden ihm kleinere Solostellen anvertraut. Und nicht einmal der Stimmbruch sollte eine Unterbrechung der konsequent begonnenen Sängerkarriere bedeuten: »Ich bin einfach durch alle Stimmen gewandert: vom Sopran zum Alt, dann in den Tenor, schließlich Bariton. Da bin ich dann geblieben«, erzählt er lachend.
Mit 17 Jahren nahm er seine erste private Gesangsstunde, und niemand war überrascht, als er nach dem Abitur ein Gesangsstudium am Konservatorium in Oslo aufnahm. Nach vollendetem Studium wurde er in das Opernstudio der Deutschen Oper am Rhein aufgenommen. Und von da an fügte sich eins ins andere: Auf das erste Engagement in Gelsenkirchen folgte die Oper Leipzig, von wo aus ihn Intendant Udo Zimmermann mit an die Deutsche Oper Berlin nahm. Ein Gastengagement – als Edwin in Die Csárdásfürstin – brachte ihn dann in das Ensemble der Komischen Oper Berlin.
»Berlin ist mittlerweile meine Heimat«, bekennt Tom Erik Lie. »Ich fühle mich hier richtig wohl. Natürlich vermisse ich die unglaublich schöne Natur meiner Heimat: die Berge, die direkt runter bis zum Meer gehen.« Eine Hütte in Norwegen, an der Küste, wo Meer und Berge zusammentreffen – das wäre einer der noch unverwirklichten Träume Tom Erik Lies. »Im Sommer vor ein paar Jahren habe ich einen Teil meines Urlaubs in der Nähe der Stadt Bergen in einer Hütte auf einer kleinen Insel verbracht. Wir haben vom Boot aus geangelt: Makrelen, Kabeljau, Seelachs. Von der Angel in den Mund sozusagen. Ein Traum!«
Im Ensemble der Komischen Oper
Berlin seit 2004. 2022 zum Berliner
Kammersänger ernannt.
HEIMAT
Oslo / Norwegen
STUDIUM
Konservatorium und Staatliche Opernhochschule Oslo
Berlin seit 2004. 2022 zum Berliner
Kammersänger ernannt.
HEIMAT
Oslo / Norwegen
STUDIUM
Konservatorium und Staatliche Opernhochschule Oslo
PREISE
»Ingrid-Bjoner-Stipendium für junge Sänger« 1995
Von der Zeitschrift Opernwelt 1996 nominiert als »Nachwuchskünstler des Jahres«.
WICHTIGE DIRIGENTEN
Christian Thielemann
Kirill Petrenko
Marcello Viotti
André Previn
Michail Jurowski
Vladimir Jurowski
Friedeman Layer
Paolo Carignani
WICHTIGE REGISSEURE
Barrie Kosky
Peter Konwitschny
Hans Neuenfels
Andreas Homoki
Christof Loy
Achim Freyer
Stefan Herheim
Calixto Bieito
Kasper Holten
VORHERIGE ENGAGEMENTS
Deutsche Oper am Rhein
Musiktheater im Revier Gelsenkirchen
Oper Leipzig
Deutsche Oper Berlin
WICHTIGE PARTIEN AN DER KOMISCHEN OPER BERLIN
Titelpartien in Jewgeni Onegin und Don Giovanni
Sixtus Beckmesser (Die Meistersinger von Nürnberg)
Papageno (Die Zauberflöte)
Edwin (Die Csárdásfürstin)
Eisenstein (Die Fledermaus)
Hoffmann 2 (Les Contes d’Hoffmann)
Marcel (La Bohème)
Graf Almaviva (Die Hochzeit des Figaro)
Georges Germont (La Traviata)
Amme (Die Krönung der Poppea)
Gevatter (Der Jahrmarkt von Sorotschinzi)
Mr. Kallenbach (Satyagraha)
Popolani (Blaubart)
Oberst Pickering (My Fair Lady)
Herr von Faninal (Der Rosenkavalier)
Dr. Pangloss/Voltaire(Candide)
Der Blechmann (Der Zauberer von Oz)
Hauptmann (The Bassarids)
Papageno (Die Zaubermelodika)
Bill (Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny)
ANDERSWO
Frère Léon (St. François d’Assise)
Guglielmo (Così fan tutte)
Siegfried (Genoveva)
Wolfram v. Eschenbach (Tannhäuser)
Sharpless (Madama Butterfly)
Albert (Werther)
Schaunard (La Bohème) an Häusern wie Staatsoper Hannover, Aalto-Musiktheater Essen, Staatstheater Nürnberg, Theater Bonn, Semperoper Dresden, Königliche Oper Kopenhagen, Norwegische Oper Oslo, Gran Teatre del Liceu in Barcelona, Maggio Musicale Fiorentino
Nächste Termine und Besetzung
Magazin
16. November 2025
Das Prinzip Salome
Ist Salome eine femme fatale? Ein Vamp? Eine Lolita? Eine die mit den Begierden anderer spielt? Nichts von all dem, sagt Evgeny Titov, das sind alles bloße Projektionen. Sehen muss man in ihr eine Ungeformte, eine Suchende ohne Ziel – bis sie Jochanaan trifft, in dessen Blick sie sich selbst entdeckt und erkennt. Titovs Inszenierung der Oper Salome von Richard Strauss ist keine psychologische Charakterstudie, keine Deutung der dunklen Seite romantischer Liebe. Titov eröffnet einen radikalen Blick auf Salome: Sie ist ein Prinzip, das Liebe als Offenbarung des eigenen Ichs – und noch vielmehr: seiner unheilvollen Abgründe begreift. Regisseur Evgeny Titov im Gespräch über eine Urknalltheorie der Liebe...
#KOBSalome
Interview
12. März 2025
Im Spiegel von Mahagonny
Eine Stadt aus Beats, Bars und bröckelnder Moral – das ist Brechts und Weills Mahagonny. Was 1930 als Opernexperiment begann, wirkt heute wie ein Spiegel unserer Zeit: schnelle Lust, greller Konsum, brüchige Beziehungen. Dieser Text geht dorthin, wo Oper auf Song, Theater auf Realität und Kunst auf Abgrund trifft. Zwischen Jazz, Kapitalismuskritik und dem ganz normalen Wahnsinn zeigt Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, wie zeitlos der Mensch an sich ist – zerrissen zwischen Freiheit und Verantwortung. Willkommen im Gleichnis des modernen Lebens.
#KOBMahagonny
Einführung
12. März 2025
Menschliche Kaleidoskope
In Barrie Koskys Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny gibt es kein Entkommen: Jeder sieht sich selbst – vervielfacht, verzerrt, gefangen im eigenen Spiegelbild. Zwischen Gier, Macht und Untergang entfaltet sich eine Welt, in der alles erlaubt und der Absturz garantiert ist. In Mahagonny vereinen sich Brechts so schneidender Blick auf die Gesellschaft und Weills grandios-mitreissende Musik zu einem schmerzhaften und aktuellen Blick auf Narzissmus – und auf eine Gesellschaft, die ihren Gemeinsinn verliert. In ganz realen Spiegeln auf der sonst kargen Bühne entfaltet Barrie Kosky die Oper zu einem Kaleidoskop menschlicher Absurdität und fragt: Was bleibt von uns, wenn wir uns selbst nicht mehr erkennen? Ein Gespräch über die Bibel, Selfies und den Sündenbock in seiner Inszenierung.
#KOBMahagonny
Interview
20. März 2024
Wo ein Wille ist
Regisseur Barrie Kosky und Dirigent Adam Benzwi im Gespräch über Schutzengel, Wiener Wohnzimmer, eiskalten Martini und ihre Inzenenierung Eine Frau, die weiss, was sie will!
#KOBEineFrau
Interview
6. März 2024
Spielwut von Knast bis Klapse
Dagmar Manzel und Max Hopp über Tempo, Sandkästen und die Schauspielerei in Eine Frau, die weiß, was sie will.
#KOBEineFrau
23. November 2025
Generalmusikdirektor James Gaffigan spitzt den Klang mit dem Orchester der Komischen Oper... zu. Von den aufsteigenden Klarinetten des ersten Takts an flirrt und gleißt es – mit einem klaren Akzent auf Blech und Schlagwerk. Hörner, Trompeten, Posaunen und Tuben klingen hier schmeichelnd sämig, dann wieder schneidend brutal… Aber die zentralen Momente erblühen plastisch und klar oder knallen einem beeindruckend um die Ohren – und erzählen so von einer Gewalt, die auf der Bühne mit teils drastischen Bildern Wirklichkeit wird.
Georg Kasch, Berliner Morgenpost, 23.11.2025
Salome-Premiere: Ein blutiger Traum zwischen Liebe und Wahnsinn
Salome-Premiere: Ein blutiger Traum zwischen Liebe und Wahnsinn
#KOBSalome
