Presseservice
Dunkle Mächte – bezaubernd schön
Der goldene Hahn
Barrie Koskys mystische und bilderstarke Inszenierung entführt das Publikum in die rätselhafte Welt der Märchen – und erzählt uns damit mehr über unsere Zeit als man glauben mag. Nach Stationen in Aix-en-Provence, Lyon und Adelaide ist die gefeierte Produktion nun unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor James Gaffigan an der Komischen Oper Berlin zu erleben.
König Dodon plagen Sorgen: Sein Reich wird ringsumher von Feinden bedroht, seine Söhne haben auch keinen vernünftigen Rat parat und überhaupt würde Dodon lieber nur essen und schlafen, statt auf sein Land aufzupassen. Ein Astrologe betritt mit der Lösung im Gepäck die Szenerie: ein goldener Hahn, der kräht und mit seinen Flügeln schlägt, falls Gefahr droht. Dodon ist begeistert, vor allem, weil der Astrologe den Preis für das kostbare Hilfsmittel erst später nennen will. Als dann wirklich ein Krieg ausbricht, der Hahn kräht und seine Söhne im Kampf als verschollen gelten, muss Dodon persönlich losziehen – auch wenn die Rüstung nach einem Leben in Saus und Braus nicht mehr passt. Doch statt des erwarteten Schlachtfeldes begegnet er der unvorstellbar schönen Königin von Schemacha. Als Dodon ihr im Liebesrausch verfällt, nimmt das Unheil seinen Lauf ...
Anhand der Figur des Königs Dodon zeigt »Der goldene Hahn« die verderblichen Folgen der menschlichen Leidenschaft und Schwäche auf. Wie viele andere Komponisten nutzte auch Rimski-Korsakow Musik als Protestmittel gegen das Regime und kritisiert vor allem die Faulheit und Willkür der Autoritäten.
Rimski-Korsakows letztes Musiktheaterwerk entfacht den Zauber der düsteren Märchensatire von Alexander Puschkin mit einer schier sagenhaften Fülle an Klangfarben, die eine fantastische, halb reale, halb übernatürliche Welt heraufbeschwört. Barrie Kosky kreiert dazu eine Traumlandschaft mit Endzeitstimmung und legt in ebenso poetischen wie geheimnisvollen Bilder den innersten Kern von Rimski-Korsakows Märchen frei. Komisch, schonungslos grotesk und sinnlich tiefdunkel-schimmernd.
Festival für brandneues Musiktheater vom 9. bis 18. Februar 2024
SCHALL&RAUSCH
Am 9. Februar 2024 geht unser Festival für brandneues Musiktheater »Schall&Rausch« in die zweite Runde! Auf dem Areal der ehemaligen Kindl-Brauerei in Berlin-Neukölln (SchwuZ Queer Club, im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst sowie im Vollgutlager) und im Heimathafen Neukölln finden bis zum 18. Februar Musiktheater-Uraufführungen, Performances, Gig Theatres, Parties und Konzerte von Künstler:innen aus Berlin und aller Welt statt.
Die Theatermacher Ted Hearne und Daniel Fish treffen auf die Choreographin nora chipaumire, das niederländische Performance-Kollektiv CLUB GEWALT auf den Performer und Schlagerliebhaber Daniel Cremer, die feministische Post-Punk-Band Herr Hamsterfleisch auf das Orchester der Komischen Oper Berlin. In der Musiktheater-Uraufführung »over and over vorbei nicht vorbei«, der Langzeitperformance shebeenDUB, der Work-out-Oper »Yuri«, dem berauschenden »Like a Prayer« und vielen weiteren Überraschungen kommen sie in »Schall&Rausch« zusammen, um in guter Komische-Oper-Tradition den Spagat zwischen Experiment und Pop, Tiefgang und funkelnder Oberfläche zu wagen.
Ob gesungene Erinnerungskultur, ekstatische Traumabewältigung, feministischer Post-Punk, getanzte Dekolonialisierung, elektropoppiges Work-out oder orchestrale Grenzüberschreitung: »Schall&Rausch« pulsiert im Rhythmus der Gegenwart und kratzt am Putz des Musiktheaters. Hinein in die Kieze der Stadt und auf zu neuen Ufern des Musiktheaters!
Presseanfragen richten Sie bitte direkt an Ruth Hundsdoerfer:
Mail: Extern.Hundsdoerfer@komische-oper-berlin.de Telefon: +49-171-2670848
Preisverleihung am 6. Januar 2024
Goldener Vorhang für Katharine Mehrling
Die Besucherorganisation Berliner Theaterclub e. V. verleiht seit über 45 Jahren jährlich die Auszeichnung Goldener Vorhang an die beliebteste Bühnendarstellerin und den beliebtesten Bühnendarsteller Berlins. Für die Spielzeit 2022/23 wählten die 18.000 Mitglieder mehrheitlich Katharine Mehrling für ihre Darstellung in »…und mit morgen könnt ihr mich!« an der Komischen Oper Berlin in der Regie von Barrie Kosky
Bei der Wahl entscheiden ausschließlich die mehr als 18.000 Mitglieder des Berliner Theaterclubs über die Preisträgerin. Sie honorierten insbesondere ihr beeindruckendes Solo-Nummernprogramm »…und mit morgen könnt ihr mich!«.
»Es ist ihre darstellerische Wandelbarkeit auf der Bühne und ihre grandiose Stimme, die diesen Kurt-Weill-Abend zu einem sensationellen Erlebnis machen.« so begründet Dirk Streich, Präsident des Berliner Theaterclub e.V. die Wahl.
Katharine Mehrling erhält diesen Preis zum siebten Mal. Den ersten Goldenen Vorhang erhielt sie 2010 mit dem Ensemble von »Ewig jung« am Renaissance-Theater. Als alleinige Preisträgerin wurde sie danach als beliebteste Bühnendarstellerin in den Jahren 2013, 2015, 2016, 2018 und 2019 ausgezeichnet. Seit 28. Oktober ist Katharine Mehrling in der Rolle der »Roxie Hart« in Barrie Koskys »Chicago« wieder auf der Bühne der Komischen Oper Berlin zu sehen. Die Preisverleihung wird im Anschluss an die Vorstellung am 6. Januar 2024 stattfinden.
Als beliebtester Bühnendarsteller wird Matthias Brandt für seine Darstellung in Max Frischs »Mein Name sei Gantenbein« am Berliner Ensemble in der Regie von Oliver Reese geehrt.
Die Räuber von Offenbach im Schiller!
Die Banditen
(konzertant)
Die an der Komischen Oper Berlin traditionelle konzertante Operette zur Weihnachtszeit geht in die nächste Runde! Nach den Einaktern Oyayaye und Fortunios Lied folgen nun Die Banditen, eines der hierzulande nicht ganz so bekannten, aber umso amüsanteren Werke aus der Feder des Menschen-Durchschauers Jacques Offenbach. Man sollte entsprechend seiner gesellschaftlichen Stellung stehlen – so die Quintessenz.
Der Originaltitel Les brigands müsste im Deutschen eigentlich mit Die Räuber übersetzt werden. Doch um eine Verwechslung mit Friedrich Schillers Theaterstück zu vermeiden, wurde der Titel Die Banditen gewählt. Trotz der sehr unterschiedlichen Stile der Werke geht es sowohl bei Schiller als auch bei Offenbach letztendlich um Geld, Macht und ein Aufbegehren gegen die gesellschaftlichen Regeln.
Eine Räuberbande mit dysfunktionaler Räuberbraut (lässt sich von gutaussehenden Beraubten um den Finger wickeln), Polizisten, die so laut mit den Stiefeln knallen, dass wirklich jeder problemlos die Flucht ergreifen kann und Fürsten, die schlichtweg die professionelleren Banditen sind – das ist das Zeug dieser Räuberpistole mit viel musikalischem Witz und großem Chor. Das Werk war bei seiner Premiere 1869 ein Riesenerfolg, der Deutsch-Französische Krieg ließ seinen Stern ab 1870 jedoch rapide sinken. – Schade! Denn Die Banditen war Offenbachs letzte abendfüllende Opéra bouffe und das letzte Werk der sehr erfolgreichen und langjährigen Zusammenarbeit des Autorentrios Jacques Offenbach, Henri Meilhac und Ludovic Halévy vor der Epochenwende, die durch den Deutsch-Französischen Krieg 1870-1871 markiert wurde.
Unter der musikalischen Leitung von Adrien Perruchon nimmt Max Hopp sich der Banditen in einer konzertanten Version an und beweist: Offenbach ist so kritisch wie Schiller – aber viel lustiger!
Ein dokumentarisches Sinfoniekonzert mit James Gaffigan
1923
Was haben Walter Kollos Operette »Marietta«, Darius Milhauds »La création du monde« und Béla Bartóks »Tanz-Suite« gemeinsam? Wenn man auf ihre Stile und Formen schaut, könnten diese kaum unterschiedlicher sein. Doch alle drei Werke prägten das Musikjahr 1923, das Jahr ihrer Uraufführung. Im dokumentarischen Sinfoniekonzert »1923« reist das Orchester der Komischen Oper Berlin unter der Leitung von Generalmusikdirektor James Gaffigan 100 Jahre zurück und entdeckt die Geschichte und die Musik eines Jahres!
Inflation! Ruhrbesetzung! Putschversuch! »Ein deutsches Trauma« nennt der Historiker Mark Jones das politische und gesellschaftliche Krisenjahr 1923 – dem gegenüber stehen jedoch zahlreiche musikalische Meisterwerke, die ein vielfältiges, künstlerisches Abbild ihrer Zeit darstellen: Zwischen aufblühender Moderne, einem Hoch der Unterhaltungsmusik und dem Abschied der Romantik. Konzertdesigner Iñigo Giner Miranda verwebt in diesem inszenierten Konzert große Orchesterwerke von Kurt Weill, Germaine Tailleferre, Kollo, Milhaud und Bartók, populäre Lieder und Operettenschlager mit Tagebuchaufzeichnungen sowie Rundfunk- und Presseberichten, die den Alltag im Jahr 1923 schildern. Als Conférencier führt er so gemeinsam mit Ensemblemitglied Mirka Wagner und James Gaffigan durch diese musikalische Geschichtsstunde!
James Gaffigan, der seit Beginn der Spielzeit 2023/24 Generalmusikdirektor am Haus ist, steht bei diesem dokumentarischen Sinfoniekonzert zum ersten Mal im neuen Amt auf der Bühne der Komischen Oper Berlin. Bereits eine Woche später gibt es bei »Jewgeni Onegin« (Wiederaufnahme: 15. Dezember) die nächste Möglichkeit, ihn am Pult zu erleben. Er übernimmt außerdem die musikalische Leitung zahlreicher weiterer Premieren und Repertoirevorstellungen, sowie Kinder- und Sinfoniekonzerte. Mit dem Neujahrskonzert und den Neuproduktionen von »Hercules« (Premiere: 03. März) und »Le Nozze di Figaro« (Premiere: 27. April) seien hier nur einige genannt, denn zunächst dreht sich alles um das Jahr »1923«.
Zu hören sind:
Darius Milhaud (1892–1974)
»La creation du Monde« op. 81a
Béla Bartók (1881–1945)
»Tanz-Suite« Sz 77
Walter Kollo (1878–1940)
»Was eine Frau im Frühling träumt« aus der Operette »Marietta«
Kurt Weill (1900–1950)
Ausschnitte aus »Quodlibet« op. 9
Germaine Tailleferre (1882–1983)
Ausschnitte aus »Le Marchand d’oiseaux«
Dmitri D. Shostakovich (1906–1975)
Ausschnitt aus »Trio Nr. 1« c-Moll für Violine, Violoncello und Klavier op. 8
Gabriel Faurè (1845–1924)
Ausschnitt aus »Trio« d-Moll für Klarinette, Violoncello und Klavier, op. 120
Auftakt des Operndolmuş
„Hadi Bakalım – Auf geht’s“
Unter dem Motto »Hadi Bakalım – Auf geht’s« startet der Operndolmuş der Komischen Oper Berlin in sein 10. Jubiläumsjahr! Der Name des erfolgreichen Outreach-Programms, das Teil der interkulturellen Programmschiene Selam Opera ist, leitet sich von der Bezeichnung für türkische Sammeltaxis ab und bedeutet „voll mit Oper“.
Vollgepackt mit Künstler*innen der Komischen Oper Berlin begibt sich der Operndolmuş wieder auf seine Reise durch Berlins Kieze, Stadtteile und Bezirke und bringt Opernkunst in die Nachbarschaften. Mit einem Repertoire an Arien und Duetten aus Opern, Musicals, Filmen, Operetten und einer wechselnden Besetzung an Sänger:innen und Orchestermusiker:innen der Komischen Oper Berlin legt der Operndolmuş viel Wert darauf, die Trennung zwischen Bühne und Publikum, Hoch- und Popkultur aufzuheben. Nach dem 45-minütigen, mehrsprachigen Musiktheaterprogramm hat das Publikum die Möglichkeit, mit den Künstler:innen über das Erlebte zu sprechen
Am Freitag, den 24.11.2023, um 19 Uhr findet die Auftaktveranstaltung im Kreuzberger Kurt-Mühlenhaupt-Museum statt.
Der Eintritt ist wie immer, wenn der Operndolmuş Station macht, kostenfrei.
Gerne informieren wir Sie über die weiteren Tourdaten und Spielorte – schicken Sie dafür einfach eine kurze Nachricht an: Julia Oesterreich, Mitarbeit „Selam Opera!“ (j.oesterreich@komische-oper-berlin.de).
Alle weiteren Informationen unter https://www.komische-oper-berlin.de/entdecken/selam-opera/.
GEGEN ANTISEMITISMUS UND HASS
Aufruf der Berliner Opernhäuser und Orchester für ein friedliches Miteinander
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleg:innen,
der 9. November 1938 markiert einen der dunkelsten Tage deutscher Geschichte. Aus aktuellem Anlass und anlässlich des 85. Jahrestages der Novemberpogrome schicken wir Ihnen unseren gemeinsamen Aufruf der Berliner Opernhäuser und Orchester gegen Antisemitismus und Hass: für ein friedliches Miteinander.
Download-Link des gemeinsamen Aufrufs.
Mit besten Grüßen aus den Pressestellen der Berliner Opernhäuser und Orchester
der 9. November 1938 markiert einen der dunkelsten Tage deutscher Geschichte. Aus aktuellem Anlass und anlässlich des 85. Jahrestages der Novemberpogrome schicken wir Ihnen unseren gemeinsamen Aufruf der Berliner Opernhäuser und Orchester gegen Antisemitismus und Hass: für ein friedliches Miteinander.
Download-Link des gemeinsamen Aufrufs.
Mit besten Grüßen aus den Pressestellen der Berliner Opernhäuser und Orchester
Uraufführung
Nils Holgerssons wundersame Abenteuer
Nils Holgersson fliegt mit den Gänsen davon! In der neuen Kinderoper von Elena Kats-Chernin und Susanne Felicitas Wolf stürzt der kleingeschrumpfte Held an der Seite seines Freundes Marten, der Hausgans, durch zahlreiche Abenteuer – und ist am Ende doch ganz groß!
Nach der erfolgreichen Uraufführung der Kinderoper »Pippi Langstrumpf« in der vergangenen Spielzeit wendet sich die Komische Oper Berlin einem weiteren beliebten Kinderbuch aus der Feder einer schwedischen Autorin zu und erzählt ab dem 12. November auf der großen Bühne die Geschichte um »Nils Holgerssons wundersame Abenteuer«. Das bewährte Duo Elena Kats-Chernin (Komposition) und Susanne Felicitas Wolf (Libretto), die bereits »Schneewittchen und die 77 Zwerge« und »Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer« für die Komische Oper Berlin adaptiert haben, hat eine ebenso rasante wie einfühlsame Kinderoper verfasst. Ruth Brauer-Kvam, die gerade erst in »Chicago« als Showgirl Velma Kelly das Publikum begeisterte, stellt sich mit »Nils Holgersson« voller Poesie, Witz und ganz viel Magie erstmals als Regisseurin an der Komischen Oper Berlin vor.
Es ist nicht immer leicht, ein Kind zu sein. Das weiß niemand besser als Nils Holgersson. Die Eltern sind unzufrieden, dauernd gibt es Streit, und wohin man mit der eigenen schlechten Laune soll, weiß man auch nicht so recht. Richtig ärgerlich wird es aber erst, als Nils seine Wut an einem Wichtel auslässt.
Der zaubert den frechen Jungen zur Strafe auf Däumling-Größe klein. Als dann auch noch Hausgans Marten vom Hof der Holgerssons abhauen will, schmeißt sich der jetzt sehr kleine Nils Marten an den Hals – und findet sich plötzlich mitten im Abenteuer und in einer Schar von Wildgänsen wieder! Das Märchen vom Jungen, der sich die Welt plötzlich aus der Luft anschaut – und das auch noch mit dem Körper eines Wichtels –, ist ein Klassiker der Kinderbuchliteratur. Als unterhaltsame Geographie-Stunde über ihre schwedische Heimat angelegt, hat Selma Lagerlöfs Roman nichts von seiner Aktualität verloren. In dieser neuen Fassung muss Nils allerhand Abenteuer bestehen, sich das Vertrauen der Wildgänse verdienen und herausfinden, für was so eine Wichtelgröße alles gut sein kann. Eine Geschichte über Mut, Freundschaft und Selbstvertrauen.
Musikalische Leitung: Erina Yashima
Inszenierung: Ruth Brauer-Kvam
Bühnenbild: Alfred Peter
Kostüme: Alfred Mayerhofer
Choreographie: Martina Borroni
Dramaturgie: Maximilian Hagemeyer
Chöre: Jean-Christophe Charron
Kinderchor: Dagmar Fiebach
Licht: Johannes Scherfling
Besetzung
Nils Holgersson: Caspar Krieger
Marten, Hausgans: Ferdinand Keller
Akka, Anführerin des Vogelzugs: Sylvia Rena Ziegler
Smirre, Fuchs: Johannes Dunz
Daunenfein: Alma Sadé
Ysätters-Kajsa / Bäuerin: Elisabeth Wrede
Karen Nilsson / Lillemor: Mirka Wagner
Ville Vätte / Olle: Philipp Meierhöfer
Holger Nilsson: Carsten Sabrowski
Chor der Ratten / Chor der Seevögel-Kinder: Kinderchor der Komischen Oper Berlin
Chor: Vocalconsort Berlin
Es spielt das Orchester der Komischen Oper Berlin.
Von sinfonischen Tänzen und Maskeraden
Maskenball!
Doppelte Premiere und eine Uraufführung!
Das erste Sinfoniekonzert der neuen Spielzeit stellt für die Komische Oper Berlin gleich eine doppelte Premiere dar: Zum ersten Mal ist die in ganz Europa gefeierte polnische Dirigentin Marzena Diakun am Haus zu Gast – und gleichzeitig stellt sich das Orchester der Komischen Oper Berlin mit osteuropäischen, schwingenden Klängen an einer der neuen Außenspielstätten, dem Konzerthaus am Gendarmenmarkt, vor.
Die titelgebende, festlich-poetische Episode auf einem Maskenball von Diakuns Landsmann Mieczysław Karłowicz bildet mit raffinierten, spätromantischen Orchesterfarben den Auftakt zu einem Abend sinfonischer Tänze.
Hans Winterbergs Sinfonische Tänze – eine Uraufführung (!) – führen die Orchesterfeier fort. Der Prager Komponist, der die Gefangenschaft in Theresienstadt überlebte und sein musikalisches Œuvre in der Bundesrepublik weiterentwickelte, verweigerte sich dem Begriff der Nationalität und fand auch in seinen Kompositionen die Vielfalt polyrhythmischer, oft surreal anmutender Musik.
Sergej Rachmaninows Sinfonische Tänze bauen eine Brücke zu seinem Prager Kollegen und beschließen das Konzert mit romantischen Melodien von zärtlich-gewaltiger Schönheit – der perfekte Soundtrack für ein Sinfoniekonzert für Noch-Nie-Dagewesenes!
Die Dirigentin Marzena Diakun hat sich der Musik ihrer Heimat verschrieben und bildet so eine Brücke ins Hier und Jetzt. Derzeit ist sie künstlerische Leiterin und Chefdirigentin des Orchesters und Chors der Comunidad de Madrid (ORCAM). Zuletzt konnte man ihr fesselndes Dirigat am Pult des Concertgebouw und im Palau de la Múscia (Barcelona) erleben, demnächst mit dem Orchestre National de France.
Zu hören sind:
Mieczysław Karłowicz [1876–1909]
Episode auf einem Maskenball, Sinfonische Dichtung op. 14
Hans Winterberg [1901–1991]
Sinfonische Tänze (Uraufführung)
Sergei W. Rachmaninow [1873–1943]
Sinfonische Tänze op. 45
1. Sinfoniekonzert am 4. November, 20.00, Konzerthaus Berlin – Großer Saal
Karten 10-35 € | Telefon (030) 47 99 74 00 oder online www.komische-oper-berlin.de. Alle weiteren Infos hier: https://www.komische-oper-berlin.de/spielplan/a-z/maskenball/
Festival für brandneues Musiktheater vom 9. bis 18. Februar 2024
SCHALL&RAUSCH
Am 9. Februar 2024 geht unser Festival für brandneues Musiktheater Schall&Rausch in die zweite Runde! Auf dem Areal der ehemaligen Kindl-Brauerei in Berlin-Neukölln (SchwuZ Queer Club, im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst sowie im Vollgutlager) und im Heimathafen Neukölln finden bis zum 18. Februar Musiktheater-Uraufführungen, Performances, Gig Theatres, Parties und Konzerte von Künstler:innen aus Berlin und aller Welt statt.
Die Theatermacher Ted Hearne und Daniel Fish treffen auf die Choreographin Nora Chipaumire, das niederländische Performance-Kollektiv CLUB GEWALT auf den Performer und Schlagerliebhaber Daniel Cremer, die feministische Post-Punk-Band Herr Hamsterfleisch auf das Orchester der Komischen Oper Berlin. In der Musiktheater-Uraufführung over and over vorbei nicht vorbei, der Langzeitperformance shebeenDUB, der Work-out-Oper Yuri, dem berauschenden Like a Prayer und vielen weiteren Überraschungen kommen sie in Schall&Rausch zusammen, um in guter Komische-Oper-Tradition den Spagat zwischen Experiment und Pop, Tiefgang und funkelnder Oberfläche zu wagen.
Ob gesungene Erinnerungskultur, ekstatische Traumabewältigung, feministischer Post-Punk, getanzte Dekolonialisierung, elektropoppiges Work-out oder orchestrale Grenzüberschreitung: Schall&Rausch pulsiert im Rhythmus der Gegenwart und kratzt am Putz des Musiktheaters. Hinein in die Kieze der Stadt und auf zu neuen Ufern des Musiktheaters!
Presseanfragen richten Sie bitte direkt an Ruth Hundsdoerfer:
Mail: Extern.Hundsdoerfer@komische-oper-berlin.de
Telefon: +49-171-2670848
Das Programm (Stand 13.10.2023):
over and over vorbei nicht vorbei
Oper von Ted Hearne
Mit: Eliza Bragg, Tom Erik Lee, Isaiah Robinson, Jugendchor Vokalhelden, Musiker:innen der Komischen Oper Berlin
Heimathafen Neukölln
09.02.2024, 19 Uhr (Uraufführung); Weitere Vorstellungen: 11. & 17.02.2024, 17 Uhr, 12.02.2024, 19 Uhr (ausschließlich für Schulklassen), 18.02.2024, 18 Uhr; Englisch/Deutsch
Wie gehen Gesellschaften mit Gewalt in ihrer Vergangenheit um? Und wie schauen nächste, jüngere Generationen auf die Verbrechen ihrer Vorfahren? Anhand von Fragmenten aus Liedern des amerikanischen und deutschen Kontexts setzt sich over and over vorbei nicht vorbei mit dem individuellen und kollektiven Prozess des Erinnerns auseinander und bringt zwei Kulturen in einen Dialog.
Die Komposition von Ted Hearne in der Regie von Daniel Fish vereint Stimmen unterschiedlicher Generationen: die US-amerikanischen Sänger*innen Eliza Bagg und Isaiah Robinson sowie Tom Erik Lee, Sänger der Komischen Oper Berlin, treffen auf den Jugendchor der Berliner Vokalhelden. Begleitet werden sie von einem Ensemble aus Musiker*innen verschiedener musikalischer Stilrichtungen beider Länder.
Yuri
Work-out-Oper von CLUB GEWALT
KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst
10.02.2024, 20 Uhr und 11.02.2024, 19 Uhr; Niederländisch mit Untertiteln
Pop meets Sport! Das niederländische Musiktheaterkollektiv CLUB GEWALT spannt mit olympischer Ambition die Muskeln und Stimmbänder in dieser Work-out-Oper über den niederländischen Weltmeister im Ringturnen Yuri van Gelder. CLUB GEWALT widmen sich dem Aufstieg und Fall des sogenannten niederländischen »Lord of the Rings« mit viel Elektro-Pop und gymnastischen Choreographien. Für alle, die dann noch nicht genug haben, gibt es im performativen Konzert Die Hexe noch mehr von CLUB GEWALT, diesmal in Gestalt der Band Herr Hamsterfleisch.
shebeenDUB
Performance von Nora Chipaumire
KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst
16. & 17.02.2024, 19 Uhr; Englisch; 3 h ohne Pause, Kommen und Gehen jederzeit möglich
Teils Soundinstallation, teils Tanzperformance, teils Party – die pulsierenden Dub-Bässe dieser mitreißenden Show bringen die Herzen zum Pochen und die Beine zum Tanzen! Dabei deckt Nora Chipaumire die tiefe Verwurzelung dieser Musik in der afrikanischen Diaspora und den wahren Kern der aus dem Reggae entstandenen elektronischen Dub-Musik auf.
Like a Prayer
Gig Theatre von Daniel Cremer
SchwuZ Queer Club
10.02.2024, 21 Uhr (Premiere) und 11.02.2024, 20 Uhr; Englisch, Deutsch und in Zungen
Emotional! Elektrisierend! Außer sich! In einem schwindelerregenden Stand-Up unternimmt Daniel Cremer eine Tiefenbohrung ins musikalische Menschheitserbe des deutschen Schlagers. Eine Ekstase-Übung für ungewisse Zeiten mit einem Augenzwinkern in Richtung der legendären SchlagerNackt-Partys im SchwuZ Queer Club.
»Und ist Dein Herz bereit / komm über diese Brücke / her aus Deiner Einsamkeit«
(Aus: » Ein Lied kann eine Brücke sein « von Joy Fleming)
»Hold on to deer life, there’s a blcak boy behind you!«
Gig Theatre von KABEAUSHÉ
SchwuZ Queer Club
16.02.2024, 21 Uhr (Premiere) & 18.02.2024, 20 Uhr; Englisch
Loslassen, tanzen, mit kindlicher Freude auf einer ausschweifenden Party hüpfen und springen, den Beat im Körper spüren und KABEAUSHÉS Stimme durch den Kopf wirbeln lassen … KABEAUSHÉ ist Pop-Musiker und Kunstfigur zugleich, tritt mal als glamouröser Dandy, mal wie ein (un-)artiges Schulkind auf. Inspiriert von Marilyn Monroe, Michael Jackson und Grace Jones, bezeichnet sich KABEAUSHÉ als sanfter Mensch, der Kaninchen in seinen Videoclips streichelt und sein Publikum mit Musik in einen Abgrund ekstatischer Zärtlichkeit lockt. Gemeinsam mit der Komischen Oper Berlin widmet sich KABEAUSHÉ seiner theatralen Seite und lädt zu einem poppig-opernhaften Fest!
Eine Koproduktion der Komischen Oper Berlin und des Musicboard Berlin.
»If it’s flying, fly and be not ashamed, in the winds, your wings they will not be tamed.«
(Aus: KABEAUSHÉ »If it’s flying, fly« (»Hold on to deer life, there’s a blcak boy behind you!«))
Die Hexe
Performatives Konzert von Herr Hamsterfleisch
SchwuZ Queer Club
09.02.2024, 21 Uhr; Englisch/Deutsch
Die Hexe: Ungehorsam, satanisch, unattraktiv. Systematisch verfolgt und verbrannt. Die Punk-Band Herr Hamsterfleisch singt eine 60 Minuten lange Ode an die Frauen, die aus dem Patriarchat ausscheren, und headbangt sich dabei so richtig in Rage! Herr Hamsterfleisch besteht aus Mitgliedern des Musiktheaterkollektivs CLUB GEWALT.
Bowie meets Bruckner
Sinfoniekonzert | Orchester der Komischen Oper Berlin unter der Leitung von James Gaffigan
Vollgutlager
10.02.2024, 18 Uhr
Das Orchester der Komischen Oper Berlin stellt im Rahmen des Festivals Schall&Rausch zwei Meister der Opulenz in ungewöhnlichem Setting einander gegenüber: David Bowie und Anton Bruckner. David Bowies Album Heroes entstand 1977 in den Berliner Hansa Studios und bildet bis heute einen Meilenstein im außergewöhnlichen OEuvre Bowies.
Gemeinsam mit Produzent Brian Eno widmet er sich unter anderem im instrumentalen Stück Neuköln dem (falschgeschriebenen) Berliner Bezirk und seinen Bewohner:innen. Nun erklingt das Album, neu für Orchester arrangiert, an dem Ort, wo es hingehört: im Herzen Berlin-Neuköllns. Dem stellt Generalmusikdirektor James Gaffigan mit Anton Bruckners 6. Sinfonie ein Werk gegenüber, das stilistisch kaum weiter entfernt sein könnte – aber mit vielfältigen und raumgreifenden Klängen gemeinsam mit Heroes das Vollgutlager zum Klirren bringt.
Kammerkonzert Spezial: Arte meets KOB!
Kammerkonzert
SchwuZ Queer Club
17.02.2023, 21 Uhr
Die Musiker:innen der Komischen Oper Berlin stellen gemeinsam mit ARTE und der ARTE Berlinale Party im SchwuZ Queer Club ein Kammerkonzert zwischen elektronischer und akustischer, zwischen Pop- und klassischer Musik auf die Bühne. Eine geballte Ladung tanzbarer Rhythmen, eine kammermusikalische Party der Sonderklasse und schließlich noch: Ein Star der Berlinale sowie der Berliner Theaterszene als Überraschungsgast!
Rahmenprogramm
Wortgefecht
Heimathafen Neukölln
Künstler:innen, Publikum und eine Moderatorin treffen im Wortgefecht aufeinander, um im Festivalalltag innezuhalten und sich zu Fragen rund um die Festivalthemen auszutauschen.
11.02, 15 Uhr mit Daniel Cremer (Like a Prayer) und CLUB GEWALT (Yuri). Moderiert von Julia Jordà Stoppelhaar.
18.02, 16 Uhr mit Ted Hearne und Daniel Fish (over and over vorbei nicht vorbei). Moderiert von Julia Jordà Stoppelhaar.
Einführungsmatinee und Opernfrühstück zu over and over vorbei nicht vorbei
04.02. im Schillertheater
Stückeinführung zu over and over vorbei nicht vorbei
jeweils 30 Minuten vor Vorstellung im Heimathafen Neukölln
Einführung zum Sinfoniekonzert Bowie meets Bruckner
mit James Gaffigan. 45 Minuten vor Konzertbeginn im SchwuZ Queer Club
Good to know:
Tickets:
· www.komische-oper-berlin.de
· An der Tageskasse Unter den Linden 41 (Mo-Sa 11-19 Uhr, So und Feiertage 13-16 Uhr)
· Telefonisch über unser Callcenter Papagena +49 (0)30 47997400
· Abendkasse in allen Spielstätten von Schall&Rausch öffnet ab 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn
Drinks:
· Café Babette im KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst Mi 12-20 Uhr, Do-So 12-18 Uhr und zu allen Vorstellungen des Festivals im KINDL
· Pepsi Boston Bar im SchwuZ Queer Club: Mi-Sa ab 19 Uhr
· Café Rix Mo-Fr 10-22 Uhr, Sa-So 10-0 Uhr
Party:
SchwuZ Queer Club: Fr 23-07 Uhr, Sa 23-08 Uhr
Orte:
· Vollgutlager und SchwuZ Queer Club: Rollbergstraße 26, 12053 Berlin
· KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst: Am Sudhaus 3, 12053 Berlin
· Heimathafen Neukölln: Karl-Marx-Straße 141, 12043 Berlin
ÖPNV:
Vollgutlager, SchwuZ Queer Club und KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst
· U-Bahn – U8 Boddinstraße oder U7 Rathaus Neukölln Vollgutlager, SchwuZ Queer Club und KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst
· Bus – 166, M43 Alfred-Scholz-Platz oder Morusstraße
Heimathafen Neukölln
· U-Bahn – U7 Karl-Marx-Straße
Die Spielstätten Vollgutlager, SchwuZ Queer Club und KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst verfügen über PKW-Parkplätze für Menschen mit Behinderung. In allen Spielstätten sind Rollstuhlplätze, sowie barrierearme Zugänge zu Vorstellungsraum und Sanitäranlagen eingerichtet.
Das Festivalteam:
Künstlerische Leitung: Rainer Simon; Co-Kuratorin und Dramaturgin: Julia Jordà Stoppelhaar; Künstlerische Produktionsleitung: Ada Felicitas Lange, Lucia Leyser; Technische Produktionsleitung: Anja Lawrenz; Assistenz: Rebecca Undine Schettler
Das Festival Schall&Rausch wird gefördert durch den Förderkreis der Komischen Oper Berlin.