Chefdramaturgin
Johanna Wall
Johanna Wall ist seit der Spielzeit 2022/23 Chefdramaturgin der Komischen Oper Berlin. Unter Intendant Barrie Kosky war sie hier bereits von 2012 bis 2018 als Dramaturgin tätig. Als Operndirektorin leitete sie von 2018 bis 2021 mit Intendant Benedikt von Peter die Opernsparte des Luzerner Theater (CH).
Sie war neben der Oper in den Sparten Schauspiel, Musiktheater, Tanz und Performance tätig. Ihr Weg führte sie von Engagements bei Festivals (Münchner Biennale für Neues Musiktheater, SPIELART Festival, China Fest, Berlin) an das Landestheater Tübingen, an dem sie u. a. das Festival 9 zum 9.11. leitete, das Theater und Orchester der Stadt Heidelberg und ans Oldenburgische Staatstheater, wo sie 2007/08 die Leitung der Operndramaturgie übernahm.
Sie war neben der Oper in den Sparten Schauspiel, Musiktheater, Tanz und Performance tätig. Ihr Weg führte sie von Engagements bei Festivals (Münchner Biennale für Neues Musiktheater, SPIELART Festival, China Fest, Berlin) an das Landestheater Tübingen, an dem sie u. a. das Festival 9 zum 9.11. leitete, das Theater und Orchester der Stadt Heidelberg und ans Oldenburgische Staatstheater, wo sie 2007/08 die Leitung der Operndramaturgie übernahm.
Sie arbeitete mit Regisseuren wie Barrie Kosky, Kirill Serebrennikov, Herbert Fritsch, Lydia Steier und Lisa Stöppler, im Schauspiel unter anderen mit Anna Bergmann, Bettina Bruinier, Jan Christoph Gockel, Krystyn Tuschhoff und Nina Gühlstorff, im Bereich Tanz mit den Choreografen Marcel Leemann (Physical Dance Theater) und Jan Pusch sowie mit den Perfomance-Gruppen proT (München), Interobang (Berlin), Mamalian Diving Reflex (Toronto) und Third Angel (Sheffield).
Als Dozentin lehrt sie an der Freie Universität Berlin, der Ludwig-Maximilians-Universität und der Bayerischen Theaterakademie »August Everding« München, der Universität Bayreuth, der Stiftung Universität Hildesheim, der Hochschule für Musik und Theater »Felix-Mendelssohn-Bartholdy«, Leipzig und der Hochschule für Musik »Hanns Eisler«, Berlin.
Gemeinsam mit der Projektschiene Selam Opera wurde sie 2017 mit dem BKM-Preis Kulturelle Bildung der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien ausgezeichnet.
Johanna Wall wurde in Augsburg geboren und studierte an der Bayerischen Theaterakademie »August Everding« Dramaturgie sowie Japanologie, Komparatistik und Markt- und Werbepsychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Während ihrer Schulzeit verbrachte sie ein Jahr als Gaststudentin in Fukuyama, Japan.
Nächste Termine und Besetzung
Magazin
10. März 2025
Der lange Weg zum Welterfolg
Jahrzehntelang galt George Bernard Shaws berühmteste Erzählung Pygmalion (1912) als unverfilmbar und untauglich für die New Yorker Broadway-Bühnen. Doch 1956 wagten Alan J. Lerner und Frederick Loewe das Unmögliche, auch weil plötzlich in der damaligen Musicalbranche nichts mehr unmöglich schien: Shaws Geschichte über einen exzentrischen Sprachwissenschaftler und seinem Experiment, der Weg zum sozialen Aufstieg allein kultiviertes Sprechen ebnen, machten als My fair Lady zum (Musical)Welterfolg. Kurz nach der Premiere waren die Aufführungen für zwei Jahre ausverkauft, in den ersten fünf Jahren wird die Geschichte um den verschrobenen Sprachprofessor Henry Higgins mehr als zweitausendmal auf New Yorks Bühnen gespielt. Der Erfolg machte selbst vorm Eisernen Vorhang nicht halt. Als erste us-amerikanisches Musical wurde es in Moskau gezeigt, mitten im Kalten Krieg. Eine Einführung über steinige Wege, der Nähe Shaws zu seiner Figur Henry Higgins und Realismus auf der Musicalbühne.
#KOBMyFairLady
Einführung
5. Juni 2024
Zingzingzing zingbalabum oder: Offenbachs Operettenwahnsinn
Mit der Operette Die schöne Helena erreichte Jacques Offenbach Weltruhm. Das lag nicht nur an der betörend selbstbewussten und revolutionären Frauenfigur der Helena, die als geistreich witzig und dennoch sexy weltweit die Opernbühnen für sich und damit das Publikum Ende des 19. Jahrhunderts einnahm. Sondern auch an dem gekonnt kunstfertigen Spiel aus Musik und Text, mit denen der Komponist spitzfindig soziale und moralische Normen parodiert – und mit einem antiken Mythos das Sittenbild seiner Zeit als Travestie (über)zeichnet. Die schöne Helena hat die Erfindung der Operette aus der Hand Offenbachs eine weltweiten Siegeszug bereitet, einem Musiktheater, das auf dem Boden von Not und Zensur gewachsen ist – eine Einführung.
#KOBHelena
Einführung
1. März 2024
Das wahre Drama tobt im Innern
Die Uraufführung von Hercules wurde trotz der mehr als dramatischen Handlung von Lachsalven erschüttert. Und das war nicht das einzige Problem, dem sich Georg Friedrich Händel damals stellen musste. Unsere Chefdramaturgin Johanna Wall schreibt darüber, warum uns manchmal nur die Inkonsequenz retten kann und was dieses Oratorium heute so modern wirken lässt.
#KOBHercules
Oper
Einführung
3. November 2023
Ein Hoch auf die Nummer zwei!
Der musikalische Leiter Adam Benzwi im Gespräch über linke Hände, die hohe Schule der Travestieclubs und pure Lebensfreude in Barrie Koskys Inszenierung Chicago.
#KOBChicago
31. Oktober 2023
Cherchez Les Femmes!
Das Musical Chicago porträtiert todschicke, mörderisch schlaue und unschlagbar starke Frauen. Sie alle sind keine harmlosen Mäuschen oder hilflose Opfer. Denn sie wissen erfolgreich mit stereotypen Frauenbildern zu spielen und sie für ihre eigenen Interessen zu nutzen. Das Spannende daran: sie alle haben historische Vorbilder. Sehr wahrscheinlich sind sie es auch, die dem True-Crime-Musical Chicago zu seinem Erfolg verhelfen – einer Art Charakterstudie »charmanter Monster«.
#KOBChicago
Musical