Orpheus

Claudio Monteverdi / Elena Kats-Chernin
Favola in musica in einem Prolog und fünf Akten [1607/2012]
Libretto von Alessandro Striggio d. J.
Deutsche Textfassung von Susanne Felicitas Wolf

Auftragswerk der Komischen Oper Berlin

Dreimal Orpheus: nach Jacques Offenbachs frivoler Mythen-Persiflage im vergangenen Dezember und Christoph Willibald Glucks Klassiker im Januar kehrt nun im April mit Claudio Monteverdis Orpheus von 1607 eine der frühesten Bearbeitungen des Stoffes zurück auf die Bühne der Komischen Oper Berlin. Barrie Koskys kraftvolle und farbenfrohe Inszenierung – 2012 als Eröffnungsproduktion seiner Intendanz einem freudig erstaunten Publikum präsentiert – beginnt als ausgelassenes Fest der Musik und der Liebe in einem paradiesischen Arkadien und erzählt Orpheus’ Reise durch die Unterwelt als Reise zu sich selbst. Farbenfroh ist auch die ungewöhnliche Neuinstrumentierung der usbekisch-australischen Komponistin Elena Kats-Chernin, die die zeitlose Modernität des vierhundert Jahre alten Werkes voll und ganz zur Geltung bringt. „Eine unwirkliche Zauberwelt, künstlich und liebreizend zugleich, dionysisch.“ [Berliner Zeitung]

Am Anfang der Geschichte der Musik steht ein Mythos: die Sage vom thrakischen Sänger Orpheus, der mit seinem Gesang nicht nur die belebte, sondern auch die unbelebte Natur zu rühren imstande ist. Mit der Kraft seiner Musik wagt er denn auch den für Sterbliche gefahrvollen Weg in die Unterwelt, um seine geliebte Eurydike zurückzugewinnen. Liebe und Musik sind untrennbar miteinander verbunden im diesem Ur-Mythos einer Künstlergestalt: Ist es die bedingungslose Liebe zu seiner Eurydike, die die Herrscher der Unterwelt rührt, oder die betörende Kraft seines Klagegesangs? Ist es übermäßige Liebe, die zu Orpheus’ Scheitern auf dem Rückweg aus der Unterwelt führt, oder ist es die unerträgliche Stille einer musiklosen Welt, die ihn den fatalen Blick zurück machen lässt?

Am Anfang der Oper Orpheus erscheint „Die Musik“ höchstpersönlich, um die tragische Liebesgeschichte des Titelhelden zu präsentieren. Oder ist es nicht doch vielleicht die Musik gewordene Liebe selbst? Zwei Akte lang werden in Tänzen und Liedern, Chören und Sologesängen Natur und Liebe zugleich gefeiert – bis die Nachricht von Eurydikes Tod die arkadische Ausgelassenheit urplötzlich zum Schweigen bringt. Doch die Musik verstummt nur für einen kurzen Augenblick. Denn wie sie vorher Ausdruck des Glücks und der Ausgelassenheit war, so stimmt sie nun Töne der Klage und der Trauer an, wird zur Hoffnung auf Orpheus’ Weg in die Unterwelt und behält auch ganz am Ende, nach dem erneuten tragischen Verlust der geliebten Eurydike, das letzte Wort oder vielmehr: den letzten, tröstenden Ton.

im Repertoire seit 16.09.2012

Deutsch
#KOBOrpheus
2 h ohne Pause
30 min vor jeder Vorstellung findet eine Stückeinführung im Foyer statt (außer vor Premieren, Kinderopern, konzertanten Aufführungen, Silvester- und Sonderveranstaltungen)
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