Johannes Dunz

Solist - Tenor
»Ich sollte Pilot werden, und die Idee fand ich klasse.«

Im Ensemble der Komischen Oper
Berlin seit 2016, Mitglied des Opernstudios
der Komischen Oper Berlin 2014-2016.


HEIMAT
Teltow Seehof

STUDIUM
Hochschule für Musik und Theater Leipzig

CD
Verdi: Giovanna d’Arco

MEISTERKURSE BEI
Christa Ludwig, Thomas Hampson, Helmut Deutsch

WETTBEWERBE
Jugend musiziert, Young Singers Project bei den Salzburger Festspielen 2013

WICHTIGE DIRIGENTEN
Manfred Honeck, Paolo Carignani, Sebastian Weigle

WICHTIGE PARTIEN ANDERSWO
Operntenor (Das Opernschiff oder am Südpol denkt man ist es heiß) und Schreiber/1. Fischer (Ulenspiegel) am Landestheater Altenburg/Gera; Eisenstein (Die Fledermaus) und Leopold (Im Weißen Rössl) an der HMT Leipzig und an den Landesbühnen Sachsen; Belmonte (Die Entführung aus dem Serail), Herzog von Alencon (Jeanne d’Arc) und Delil (Giovanna d’Arco) bei den Salzburger Festspielen; Augustin Moser (Die Meistersinger von Nürnberg) am Opernhaus Zürich

AN DER KOMISCHEN OPER BERLIN
Schneider Halskrause (Des Kaisers neue Kleider), Borsa (Rigoletto), Schnauz (Ein Sommernachtstraum), Dancairo (Carmen), David (Das Gespenst von Canterville), Erster Gaucho (Clivia), Crown Prince Rudolph (Marinka), Arzt (Der feurige Engel), Paul, Der Provinzler (Heute Nacht oder nie), Garderobier (Kiss me, Kate), Basilio (Die Hochzeit des Figaro), Freddy Eynsford-Hill (My Fair Lady), Prinz Zaphir (Blaubart), Der Prinz (Die Liebe zu drei Orangen), Titelpartie in Candide, Bobby Wilkins (Roxy und ihr Wunderteam), Tony (West Side Story), Beladonis (Die Perlen der Cleopatra), Monostatos/Erster geharnischter Mann (Die Zauberflöte), Mottel Kamzoil (Anatevka), Ito (Frühlingsstürme), Pierre Claudel (Dschainah - Das Mädchen aus dem Tanzhaus), Dr. Cajus (Falstaff), Tamino (Die Zaubermelodika), Kapitän Regianld Harold Stone (Die Blume von Hawaii)
Johannes Dunz ist von Beruf Überflieger. Das liegt ihm im Blut: »Ich sollte Pilot werden, und die Idee fand ich klasse«, sagt er über den Beginn seiner Karriere – bei der Bundeswehr. Musik und Sport waren seine Leidenschaften, als er noch zur Schule ging: vom Fußball zum Boxen, Kickboxen und schließlich: Kugelstoßen! »Natürlich ist Masse mal Beschleunigung Kraft, aber eben auch viel Technik – wie beim Singen. Jeder kann ein Stück Metall werfen, und jeder kann Laute produzieren, aber Gesang wird es nur mit der richtigen Technik«, sagt der Tenor heute.

Dessen Urgroßvater war Geiger, die Ur-Oma spielte Zither und seine Mutter Klavier. Und sie war es auch, die Johannes Klavierunterricht nahelegte. Der Lehrer Michael Goldammer vermochte es, der Liebe des Schülers zur Musik den Boden zu bereiten. Doch fehlte zunächst noch Geduld: »Ich bin Sänger geworden, weil ich zu faul zum Klavierüben war«, sagt Johannes Dunz heute selbstironisch über seinen Weg. Obwohl es eine Phase ernster Zweifel gab, wusste er bereits am Ende seiner Schulzeit: »Ohne Musik kann ich nicht leben.« Doch ausgerechnet in jener Zeit wurde er als derart tauglich für den Wehrdienst befunden, dass ihm alle Türen offen standen: Kampfpilot! Das war jetzt realistisch. Aber zunächst lernte er den neuen Arbeitgeber kennen – beim Wachbataillon, Deutsche Garde. Das hieß: stundenlang Formaldienst, Exerzierübungen, protokollarischer Ehrendienst, Formaldienst, Exerzierübungen, Formaldienst, protokollarischer Ehrendienst … Nur ein Drittel seiner Rekrutenkollegen blieb dabei – und Johannes Dunz: »Man hat viel Zeit zum Nachdenken und lernt Disziplin.«

Ein nicht unerheblicher Vorteil, wenn man als junger Sänger direkt nach dem Studium in Leipzig bei den Salzburger Festspielen mit Größen wie Plácido Domingo, Juliane Banse und Anna Netrebko auf der Bühne steht. »Man muss üben, üben, üben und braucht eben Geduld«, das sagt Johannes Dunz heute, nach Produktionen in Gera, Leipzig, Dresden, Zürich und zwei erfolgreichen Spielzeiten im Opernstudio der Komischen Oper Berlin. »Als mir Tony in West Side Story angeboten wurde, konnte ich es erst nicht fassen«, er hatte die Inszenierung bereits mit seinem neuen Kollegen Tansel Akzeybek bewundert. Da saß Johannes Dunz noch im Publikum und ahnte nichts von seinem Glück, doch nach Mühen und mit viel Disziplin werden für den Tenor Träume wahr. Denn Johannes Dunz ist seit der Spielzeit 2016/17 Ensemblemitglied an der Komischen Oper Berlin. Und startet durch.


Nächste Termine

So16.Apr18:00Hamlet
So23.Apr19:00Hamlet
Fr28.Apr19:30Hamlet
Sa6.Mai19:30Hamlet
So14.Mai18:00Hamlet
Sa20.Mai19:30Hamlet
Mi31.Mai19:30Hamlet
Mi7.Jun19:30Hamlet