Das alte Ägypten berlinert!

Die Perlen der Cleo­patra

Oscar Straus
Operette in zwei Akten [1923]
Libretto von Julius Brammer und Alfred Grünwald

Hallo, hier bin ick!! – Staatskrise bei der berlinernden Pharaonin Cleopatra: Palastrevolte, Dürrekatastrophe, Rebellion und Männermangel. Da helfen nur … die geheimnisvollen Perlen der Cleopatra. Und direkte Attacken auf die Lachmuskeln der Zuschauer*innen! »Es ist eine Wonne, die Manzel als von Herzen pöbelnde Potentatin zu erleben, in deren Brust mindestens drei Herzen schlagen: das der machtbewussten Chefin, das der liebessehnsüchtigen Frau und das ihrer reichlich versoffen klingenden Katze Ingeborg.« [Der Tagesspiegel]

Der Nil trocknet aus, in der Ferne drohen römische Heere und obendrein kündigt sich ein Aufstand in den eigenen Reihen an: Cleopatra hat alle Hände voll zu tun und ist noch dazu schlecht gelaunt. Dabei wünscht das schöne Staatsoberhaupt doch nur einen »kleinen ägyptischen Flirt«! So macht sie statt des persischen Prinzen Beladonis mit seiner »kleinen Liebesflöte« prompt den römischen Gesandten Silvius zu ihrem gefügigen Liebhaber. Ob internationale oder intime Beziehungen – die schönste Königin der Welt herrscht eben uneingeschränkt über alle Männer.

Mit scharfem Witz und frechen Doppeldeutigkeiten haben Julius Brammer und Alfred Grünwald ihr Libretto für den auch in Berlin erfolgreichen Wiener Oscar Straus gespickt. Im Gewand heiter-frivoler Unterhaltung, mit Musik zwischen Cabaret, Jazz, Spätromantik und einem Schuss Wiener Walzerseligkeit sind Die Perlen der Cleopatra eine pointenreiche Satire auf bürgerlichen Konservativismus und ein hellsichtiger Kommentar zum bereits heraufziehenden politischen Unheil der 1930er Jahre. Über achtzig Jahre nach seiner sensationellen Uraufführung mit der Berliner Theaterlegende Fritzi Massary in der Titelpartie kehrt das Werk mit Dagmar Manzel als Cleopatra auf die Bühne der Komischen Oper Berlin zurück. Die Pyramiden von Gizeh direkt an der Spree!

Libretto von Julius Brammer und Alfred Grünwald
Im Repertoire seit 3. Dezember 2016

Deutsch
KOBCleopatra
2 h 45 m inkl. Pause
30 min vor jeder Vorstellung findet eine Stückeinführung im Foyer statt (außer vor Premieren, Kinderopern, konzertanten Aufführungen, Silvester- und Sonderveranstaltungen)
Vollblut-Theater, mit viel Ästhetik und einer frischen Sicht auf die freche, frivole Zeit der 20er-Jahre. … Richtig gute Unterhaltung, toll gemacht.
BR-Klassik
Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep
MDMDFSS
27 28 1 2 3 4 5
6 7 8 9 10 11 12
13 14 15 16 17 18 19
20 21 22 23 24 25 26
27 28 29 30 31 1 2
MDMDFSS
27 28 29 30 31 1 2
3 4 5 6 7 8 9
10 11 12 13 14 15 16
17 18 19 20 21 22 23
24 25 26 27 28 29 30
MDMDFSS
1 2 3 4 5 6 7
8 9 10 11 12 13 14
15 16 17 18 19 20 21
22 23 24 25 26 27 28
29 30 31 1 2 3 4
MDMDFSS
29 30 31 1 2 3 4
5 6 7 8 9 10 11
12 13 14 15 16 17 18
19 20 21 22 23 24 25
26 27 28 29 30 1 2
MDMDFSS
26 27 28 29 30 1 2
3 4 5 6 7 8 9
10 11 12 13 14 15 16
17 18 19 20 21 22 23
24 25 26 27 28 29 30
31 1 2 3 4 5 6
MDMDFSS
31 1 2 3 4 5 6
7 8 9 10 11 12 13
14 15 16 17 18 19 20
21 22 23 24 25 26 27
28 29 30 31 1 2 3
MDMDFSS
28 29 30 31 1 2 3
4 5 6 7 8 9 10
11 12 13 14 15 16 17
18 19 20 21 22 23 24
25 26 27 28 29 30 1


Die Rückkehr von Cleopatra nach Berlin

»Keine Frage, diese Perlen der Cleopatra sind die ganz große Show … Die Bühne von Rufus Didwiszus ist ein schwarz-weißer Art-Deco-Kulissentraum, vor dem die grellbunten Kostüme von Vicoria Behr … in schönster Ägyptomanie leuchten können – und noch jede einzelne, individuell gestaltete Choristen-Robe ist eine Augenweide für sich. Und wenn das von Otto Pichler frivol angeleitete Tanzensemble nackte Oberkörper in orientalisches Schlängeln versetzt, um im nächsten Moment den Schalter auf Josephine Baker’sche Federboa-Ekstasen umzulegen, dann wähnt man sich dem Revue-Geist der 1920er ganz nahe.«
Berliner Zeitung
Wolfgang Behrens, 05.12.2016

Die Perlen der Cleopatra

»Vollblut-Theater, mit viel Ästhetik und einer frischen Sicht auf die freche, frivole Zeit der 20er-Jahre. … Richtig gute Unterhaltung, toll gemacht.«
BR-Klassik, Operetten-Boulevard
Franziska Stürz, 04.12.2016

Showtime im alten Ägypten

»… Adam Benzwi [hat] großartige Arbeit geleistet …, Straus' Partitur ins Heute zu holen mit orientalischen Melismen, die auf Latin Pop treffen, mit musikalischen Zitaten und leichtfüßig verjazzten Märschen. Vom Flügel aus – den braucht er für besonders intime oder ironische Momente aus – treibt Benzwi das Orchester in rauschhafte Zustände. Alles perlt und schäumt freundlich aufgekratzt vor sich hin.«
Berliner Morgenpost
Georg Kasch, 05.12.2016

Königin der puren Lust

»Inmitten einer präzise enthemmten, mit Gags prunkenden Glamour-Aufführung ist Dagmar Manzel der grandiose Dreh- und Angelpunkt. Das Besondere liegt im burlesk überdehnten Spektrum dieser Königin, sie kann einfach alles: Luxusweib und Mädchen, männermordende Femme fatale und dreiste Göre. Vor allem die sexuell unendlich unterforderte Frau. Daraus ergibt sich ihr Drang zur Männermanipulation. Dagmar Manzel liefert das alles mit geschmeidiger Nonchalance. Und in der TV-Tatort-Kommissarin kommt die Bühnenvirtuosin zum Vorschein, als Cleopatra mit Berliner Schnodderigkeit. ... Barrie Kosky führt und verführt sein Ensemble zu höchster Bravour. Sehens- und hörenswert sind Dominik Köningers römischer Offizier Silvius, Talya Liebermans Hofdame Charmian und Johannes Dunz' persischer Prinz Beladonis. Die Komische Oper hat eine neue Stufe lustvoller Sinnfreiheit erklommen - und kniet nieder vor Dagmar Manzel.«
Süddeutsche Zeitung
Wolfgang Schreiber, 07.12.2016

Showtime in Ägypten

»Sex und Slapstick, Koskys bewährtes Rezept wirkt wieder. Weil sich alle als präzise im Unterhaltungsmechanismus abschnurrende Rädchen drehen, aber auch weil dieser Abend ein grandiose Energiezentrum hat: Dagmar Manzel, vom Operettensonnengott erleuchtet im Moment, in dem sie aus ihrem Arschologen-Sarkophag heraustritt und die Mumien tanzen lässt. ... Angesichts dieses gar nicht altertümlichen Naturereignisses kommt man nicht zum Denken und aus dem Lachen nicht heraus ... Theben tanzt, Alexandria amüsiert sich. Die Komische Oper hat ihren nächsten Operettenkracher. Möge der richtig lange pyramidal weiterknallen.«
Die Welt
Manuel Brug, 06.12.2016
Danke an Dr. Marshall E. Kavesh und Martin Laiblin