Günter Papendell
Solist - Bariton

© Jan Windszus Photography
© Jan Windszus Photography
»Meine Frau hat mir erst richtig klar gemacht, dass der Inhalt, den man singt, die Musik führt.«
Im Ensemble der Komischen Oper Berlin seit 2007.
HEIMAT
Geboren in Krefeld, aufgewachsen in Augsburg, jetzt in Berlin zu Hause
STUDIUM
Hochschule für Musik und Tanz Köln, Hochschule für Musik und Theater München (u. a. Daphne Evangelatos, Helmut Deutsch)
PREISE
ARD-Musik-Wettbewerb, Willi-Domgraff-Fassbaender-Wettbewerb, Internationaler Hans-Gabor-Belvedere-Gesangswettbewerb
MEISTERKURSE BEI
Rudolf Piernay, Malcolm Martineau u. a.
WICHTIGER DIRIGENT
Marcello Viotti
WICHTIGE REGISSEURE
Sebastian Baumgarten, Andreas Homoki, Immo Karaman, Nicolas Stemann, Christian Pöppelreiter, Calixto Bieito, Barrie Kosky, Herbert Fritsch
VORHERIGE ENGAGEMENTS
Musiktheater im Revier Gelsenkirchen
WICHTIGE PARTIEN AN DER KOB
Doktor Malatesta (Don Pasquale), Graf Almaviva (Die Hochzeit des Figaro), Fritz Kothner (Die Meistersinger von Nürnberg), Fürst Jeletzki (Pique Dame), Sharpless (Madame Butterfly), Ottokar, Titelpartien in Don Giovanni und Odysseus, Marcel (La Bohème), Achilla (Giulio Cesare in Egitto), Pollux (Castor et Pollux)
ANDERSWO
Figaro (Die Hochzeit des Figaro), Germont (La traviata), Don Giovanni, Escamillo (Carmen), Guillaume Tell(Wilhelm Tell), Guglielmo(Così fan tutte), Zurga (Les Pêcheurs des perles), Octave (Avatar), Förster (Das schlaue Füchslein)
AUSFLÜGE
Bayerische Staatsoper, Staatstheater am Gärtnerplatz, Nationaltheater Mannheim, Nationaltheater Weimar, Aalto-Musiktheater Essen, Theater Dortmund, Theater Bonn, Staatstheater Nürnberg, Theater Bremen u. a.
IN DIESER SPIELZEIT
Platon Kusmitsch Kowaljow (Die Nase), Golaud (Pelléas et Mélisande), Titelpartien in Don Giovanni und Jewgeni Onegin, Figaro (Il barbiere di Siviglia)
HEIMAT
Geboren in Krefeld, aufgewachsen in Augsburg, jetzt in Berlin zu Hause
STUDIUM
Hochschule für Musik und Tanz Köln, Hochschule für Musik und Theater München (u. a. Daphne Evangelatos, Helmut Deutsch)
PREISE
ARD-Musik-Wettbewerb, Willi-Domgraff-Fassbaender-Wettbewerb, Internationaler Hans-Gabor-Belvedere-Gesangswettbewerb
MEISTERKURSE BEI
Rudolf Piernay, Malcolm Martineau u. a.
WICHTIGER DIRIGENT
Marcello Viotti
WICHTIGE REGISSEURE
Sebastian Baumgarten, Andreas Homoki, Immo Karaman, Nicolas Stemann, Christian Pöppelreiter, Calixto Bieito, Barrie Kosky, Herbert Fritsch
VORHERIGE ENGAGEMENTS
Musiktheater im Revier Gelsenkirchen
WICHTIGE PARTIEN AN DER KOB
Doktor Malatesta (Don Pasquale), Graf Almaviva (Die Hochzeit des Figaro), Fritz Kothner (Die Meistersinger von Nürnberg), Fürst Jeletzki (Pique Dame), Sharpless (Madame Butterfly), Ottokar, Titelpartien in Don Giovanni und Odysseus, Marcel (La Bohème), Achilla (Giulio Cesare in Egitto), Pollux (Castor et Pollux)
ANDERSWO
Figaro (Die Hochzeit des Figaro), Germont (La traviata), Don Giovanni, Escamillo (Carmen), Guillaume Tell(Wilhelm Tell), Guglielmo(Così fan tutte), Zurga (Les Pêcheurs des perles), Octave (Avatar), Förster (Das schlaue Füchslein)
AUSFLÜGE
Bayerische Staatsoper, Staatstheater am Gärtnerplatz, Nationaltheater Mannheim, Nationaltheater Weimar, Aalto-Musiktheater Essen, Theater Dortmund, Theater Bonn, Staatstheater Nürnberg, Theater Bremen u. a.
IN DIESER SPIELZEIT
Platon Kusmitsch Kowaljow (Die Nase), Golaud (Pelléas et Mélisande), Titelpartien in Don Giovanni und Jewgeni Onegin, Figaro (Il barbiere di Siviglia)
Singen ist Alltag – das war für Günter Papendell seit seiner Kindheit eine Selbstverständlichkeit. Aufgewachsen ist er in einer Familie, deren Vater neben seinem Engagement als Sänger im Opernchor des Theaters Augsburg im Zweitberuf als Handwerker arbeitete. Und ohne die Kochkünste der Frau Papendell – »Tages-Ersatzmutter« vieler Generationen von Augsburger Domsingknaben – hätte der ortsansässige Knabenchor wahrscheinlich nie sein hohes Niveau erreicht.
Trotz Knabenchorhintergrund – Sänger werden stand keineswegs auf der Zukunftswunschliste. Dann schon eher Pianist. Nur wenige wissen, was für ein großartiger Klavierspieler in dem beliebten Bariton steckt. Sein Gesangslehrer Tobias Meisberger war es schließlich, der Günter Papendells Stimme in neue Bahnen lenkte – weg vom feinziselierten Knabenchorklang, hin zu einem kraftvoll-warmen Bariton für die große Bühne.
Kein Geringerer als der weltweit profilierte Pianist und Liedbegleiter Helmut Deutsch gab Günter den wichtigen Hinweis: »Achte nicht nur darauf, wie du singst, sondern auch was!« Eine Grimme-Preis-gekrönten Schauspielerin konnte da nur beipflichten und wurde nicht nur auf dem Weg zum Sängerdarsteller zu einer sehr wichtigen Person in Papendells Leben: »Meine Frau Stefanie hat mir klar gemacht, dass der Inhalt, den man singt, die Musik führt.« Ganz grundsätzlich empfiehlt Papendell es als überaus nützlich und hilfreich, Schauspielern bei der Arbeit zuzusehen – das darf auch ruhig beim Tatort sein. Vielleicht sind es deshalb – neben Barrie Kosky – Regisseure, deren Wurzeln im Schauspiel liegen, die Papendell in seinem Werdegang als besonders prägend nennt. Papendell gehört zu jenen Sänger*innen, die sich beschweren, wenn sie bei einer Probe nicht dabei sein müssen. »Es ist doch wichtig, was da in der Szene passiert, auch wenn ich nichts zu singen habe. Ich muss doch wissen, wie sich meine Figur im Verlauf eines Stücks entwickelt!« Von Regisseuren wie Nicolas Stemann spricht er deshalb voller Bewunderung. Regisseur Herbert Fritsch – ursprünglich selbst Schauspieler im Ensemble von Frank Castorf – brachte bei seiner Arbeit an Mozarts Don Giovanni mit seiner körperlich extrem anspruchsvollen Spielweise das gesamte Sänger*innen-Ensemble ins Schwitzen, in Günter Papendell aber fand er einen Bruder im Geiste, der den an die Grenzen gehenden Anforderungen gerne noch eins drauf setzte. Vom ersten Graf Almaviva in Barrie Koskys Hochzeit des Figaro bis zu Don Giovanni in der Inszenierung von Fritsch prägt der jungenhaft wirkende Sänger das Profil der Komischen Oper Berlin seit nunmehr fast einem Jahrzehnt mit. Um dabei an Körper, Geist und Seele gesund zu bleiben, braucht es natürlich auch Ausgleich. Zur Schulung der nötigen Körperwahrnehmung schwört Papendell auf Feldenkrais-Training, im Aikido schätzt er die geistige Fokussierung in Kombination mit einem körperbetonten Kampfkunststil, richtig auspowern aber kann er sich mit seinem kleinen Sohn auf dem Fußballfeld. Die Familie ist und bleibt ein wichtiger Kraftquell. Das oft als wenig familienfreundlich geltende Theaterleben scheint auch die nächste Generation keineswegs abzuschrecken. Tochter Papendell ist längst im Kinderchor der Komischen Oper Berlin und hat Bühnenluft gewittert. Barrie Kosky wusste gar nicht, wen er da auf dem Parkplatz vor dem Haus für seine nächste Produktion »entdeckte«. Nun begeistert sie als Tewjes und Goldes goldiges Töchterchen Sprintze das Publikum in der umjubelten Anatevka-Inszenierung. Und hier darf der Papa einmal am Bühnenrand stehen und bewundernd zugucken …
Trotz Knabenchorhintergrund – Sänger werden stand keineswegs auf der Zukunftswunschliste. Dann schon eher Pianist. Nur wenige wissen, was für ein großartiger Klavierspieler in dem beliebten Bariton steckt. Sein Gesangslehrer Tobias Meisberger war es schließlich, der Günter Papendells Stimme in neue Bahnen lenkte – weg vom feinziselierten Knabenchorklang, hin zu einem kraftvoll-warmen Bariton für die große Bühne.
Kein Geringerer als der weltweit profilierte Pianist und Liedbegleiter Helmut Deutsch gab Günter den wichtigen Hinweis: »Achte nicht nur darauf, wie du singst, sondern auch was!« Eine Grimme-Preis-gekrönten Schauspielerin konnte da nur beipflichten und wurde nicht nur auf dem Weg zum Sängerdarsteller zu einer sehr wichtigen Person in Papendells Leben: »Meine Frau Stefanie hat mir klar gemacht, dass der Inhalt, den man singt, die Musik führt.« Ganz grundsätzlich empfiehlt Papendell es als überaus nützlich und hilfreich, Schauspielern bei der Arbeit zuzusehen – das darf auch ruhig beim Tatort sein. Vielleicht sind es deshalb – neben Barrie Kosky – Regisseure, deren Wurzeln im Schauspiel liegen, die Papendell in seinem Werdegang als besonders prägend nennt. Papendell gehört zu jenen Sänger*innen, die sich beschweren, wenn sie bei einer Probe nicht dabei sein müssen. »Es ist doch wichtig, was da in der Szene passiert, auch wenn ich nichts zu singen habe. Ich muss doch wissen, wie sich meine Figur im Verlauf eines Stücks entwickelt!« Von Regisseuren wie Nicolas Stemann spricht er deshalb voller Bewunderung. Regisseur Herbert Fritsch – ursprünglich selbst Schauspieler im Ensemble von Frank Castorf – brachte bei seiner Arbeit an Mozarts Don Giovanni mit seiner körperlich extrem anspruchsvollen Spielweise das gesamte Sänger*innen-Ensemble ins Schwitzen, in Günter Papendell aber fand er einen Bruder im Geiste, der den an die Grenzen gehenden Anforderungen gerne noch eins drauf setzte. Vom ersten Graf Almaviva in Barrie Koskys Hochzeit des Figaro bis zu Don Giovanni in der Inszenierung von Fritsch prägt der jungenhaft wirkende Sänger das Profil der Komischen Oper Berlin seit nunmehr fast einem Jahrzehnt mit. Um dabei an Körper, Geist und Seele gesund zu bleiben, braucht es natürlich auch Ausgleich. Zur Schulung der nötigen Körperwahrnehmung schwört Papendell auf Feldenkrais-Training, im Aikido schätzt er die geistige Fokussierung in Kombination mit einem körperbetonten Kampfkunststil, richtig auspowern aber kann er sich mit seinem kleinen Sohn auf dem Fußballfeld. Die Familie ist und bleibt ein wichtiger Kraftquell. Das oft als wenig familienfreundlich geltende Theaterleben scheint auch die nächste Generation keineswegs abzuschrecken. Tochter Papendell ist längst im Kinderchor der Komischen Oper Berlin und hat Bühnenluft gewittert. Barrie Kosky wusste gar nicht, wen er da auf dem Parkplatz vor dem Haus für seine nächste Produktion »entdeckte«. Nun begeistert sie als Tewjes und Goldes goldiges Töchterchen Sprintze das Publikum in der umjubelten Anatevka-Inszenierung. Und hier darf der Papa einmal am Bühnenrand stehen und bewundernd zugucken …
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