Eine Stadt schaut in den Spiegel

Aufstieg und Fall der Stadt Ma­ha­gonny

Kurt Weill
Oper in drei Akten [1930]
Text von Bertolt Brecht

Eines der radikalsten und berühmtesten Musiktheaterwerke des 20. Jahrhunderts kehrt in einer Neuinszenierung von Barrie Kosky und unter der musikalischen Leitung von Roland Kluttig auf die Bühne der Komischen Oper Berlin zurück – mit Tenor Eric Laporte als Jim Mahoney und Sopranistin Nadja Mchantaf als Jenny Hill.

Drei Gauner gründen auf der Flucht vor der Polizei mitten in der Wüste die Stadt Mahagonny. Es soll ihr gelobtes Land sein, ein Ort der Utopie und der unbegrenzten Sünde – denn nichts Geringeres als der Verkauf von Liebe und Alkohol soll für den Fluss des Geldes sorgen. Fressen, Lieben, Boxen, Saufen! Doch wehe, es bleibt kein Geld, um die Zeche zu bezahlen … Menschen, die vor Sklaverei, Verbrechen oder Armut fliehen, eine leere Wüste, gefüllt mit Träumen und Sehnsüchten, apokalyptische Naturkatastrophen, strenge Regeln und wollüstige Exzesse.

Zeitgleich zu Arnold Schönbergs alttestamentlichen Oper Moses und Aron entstand mit Brechts und Weills Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny ein Werk, dessen Bezüge zu den Büchern Moses versteckter, aber letztlich doch unverkennbar sind. Oper und Anti-Oper zugleich, thematisiert Mahagonny die Fallstricke der menschlichen Existenz anhand biblischer Bilder – getragen und vorangetrieben von der Musik Kurt Weills, die in ihrer Verarbeitung zahlreicher ganz unterschiedlicher Einflüsse und Stilrichtungen der Zeit ebenso unvergleichlich wie unnachahmlich ist.
Deutsch
KOBMahagonny
2 h 55 min
inkl. Pause nach 1 h 10 min
30 min vor jeder Vorstellung findet eine Stückeinführung im Foyer statt (außer vor Premieren, Kinderopern, konzertanten Aufführungen, Silvester- und Sonderveranstaltungen)
Barrie Kosky zeigt sich mit ›Mahagonny‹ im Zenit seiner interpretatorischen Meisterschaft – denn ihm gelingt nicht nur eine Inszenierung von höchster Intensität, sondern auch noch das Kunststück, dabei der Musik genug Raum zu lassen.
Der Tagesspiegel
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Stab
Musikalische Leitung
N.N.
Inszenierung
Bühnenbild und Licht
Bühnenbildmitarbeit
Kostüme
Dramaturgie
Besetzung
Leokadja Begbick / Fatty, der »Prokurist« / Dreieinigkeitsmoses / Jenny Hill / Jim Mahoney / Jack O’Brien / Bill, genannt Sparbüchsenbill / Joe, genannt Alaskawolfjoe / Tobby Higgins
N.N.
Chorsolisten und Komparserie der Komischen Oper Berlin, Es spielt das Orchester der Komischen Oper Berlin.


Barrie Kosky spart nicht beim Personal

»Herausragend: Sopran Nadja Mchantaf als Hure Jenny Hill und Allan Clayton als Holzfäller Jim. Eine wunderbare Umsetzung mit viel vergifteter Menschlichkeit im Exzess.«
B.Z.
Sebastian Bauer, 4.10.2021

Koskys „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“: Wie man sich bettet

»Die Phantasie und der Esprit des Abends strahlen indes aus dem Orchestergraben, wo Generalmusikdirektor Ainārs Rubiķis so elegant wie subtil Weills faszinierenden kompositorischen Bilderbogen ausleuchtet.«
Berliner Zeitung
Irene Bazinger, 4.10.2021

Kein Marihuana-Wölkchen weit und

»Bei den Sängern ragt Allan Clayton heraus als Jim Mahoney mit einem Tenor, der zu lyrischer Feinheit ebenso in der Lage ist wie zu heldenhafter Kraft. Und dann darf man doch noch Sympathie empfinden, mit Jenny Hill, die in der Darstellung von Nadja Mchantaf so schicksalsergeben wie stolz wirkt.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Clemens Haustein, 4.10.2021

Barrie Kosky inszeniert „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ in Berlin

»Das schmettert, das funkelt, das hat eine majestätische Wucht. ... Viel besser als so, wie man es heute aus dem Orchestergraben gehört hat, kann man es kaum hören.«
Fazit, Deutschlandfunk Kultur
André Mumot, 2.10.2021

Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny an der Komischen Oper Berlin

»Dem Zusammenwirken von Chor, Solisten und Orchester der Komischen Oper gelingt eine brillante Umsetzung der Weillschen Musik – mit allen Brüchen und Facetten.«
Kulturzeit, 3sat
Michael Kramers, 4.10.2021

Brecht und Weill freigeschaufelt

»Musikalisch den Hauptpart haben die Chöre, mal engelsgleich, mal kantatenmäßig, dann jazzig, schrammelnd oder klassisch opernhaft. Eine faszinierende Partitur, hervorragend zur Geltung gebracht unter Chorchef David Cavelius und Dirigent Ainārs Rubiķis. Diese einzigartige Ensembleleistung ist die besondere Stärke des Regisseurs Barrie Kosky.«
Münchener Merkur
Sabine Dultz, 04.10.2021

Zwischen Bibel-Paraphrase und -Parodie: „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ an der Komischen Oper Berlin

»Großartig in Spiel und Gesang der von David Cavelius einstudierte Chor. Ainārs Rubiķis, der Generalmusikdirektor des Hauses, erweist sich erneut als ein sehr fundiert die ambivalenten Spannungsfelder von Weills Partitur – zwischen großer Oper, Chanson, Zirkusmusik und Oratorium – auslotender Sachwalter. Mit dem wohl disponierten Orchester der Komischen Oper verleiht er der über dreistündigen Aufführung der kompletten Partitur Weills immense Spannung und Tiefe.«
nmz.de
Peter Pachl, 3.10.2021



Gefördert von
Danke Dr. Marshall E. Kavesh und Martin Laiblin