Ich glaube, je älter man wird, desto mehr bekommt man einen Bezug zur Natur.

Im Ensemble der Komischen Oper Berlin seit 1998, davor ab 1985 als Gast.
2012 zum Berliner Kammersänger ernannt.

HEIMAT
Falkenstein (Vogtland)

STUDIUM
Kreuzchor Dresden, Musikhochschule Dresden

WICHTIGE DIRIGENTEN
Rolf Reuter, Kirill Petrenko, Michail Jurowski, Robert Hanell

WICHTIGE REGISSEURE
Harry Kupfer, Willy Decker, Horst Bonnet, Andreas Homoki, Barrie Kosky

VORHERIGE ENGAGEMENTS
Staatsoperette Dresden, Hans Otto Theater Potsdam, Theater Magdeburg, Metropol-Theater Berlin

WICHTIGE PARTIEN AN DER KOMISCHEN OPER BERLIN
David und Balthasar Zorn (Die Meistersinger von Nürnberg), Tanzmeister (Ariadne auf Naxos), Remendado (Carmen), Amor (Orpheus und Die Krönung der Poppea), Bardolph (Falstaff), Mr. Upfold (Albert Herring), Boni (Die Csárdásfürstin), Prinz John (Robin Hood), Sigismund Sülzheimer (Im Weißen Rössl), Andrès/Spalanzani/Pitichinaccio (Les Contes d’Hoffmann), Dr. Blind (Die Fledermaus), Pomerol/Pierre/Archibald (Ball im Savoy), König Bobèche (Blaubart), Der Haushofmeister bei der Feldmarschallin/Der Haushofmeister bei Faninal (Der Rosenkavalier), Rabbi/Oma Zeitel (Anatevka), Marcus Antonius/Kophra (Die Perlen der Cleopatra), Monostatos (Die Zauberflöte), Doc (West Side Story), Merkur (Orpheus in der Unterwelt)

ANDERSWO
Belmonte (Die Entführung aus dem Serail), Don Ottavio (Don Giovanni), Tamino (Die Zauberflöte), Ferrando (Così fan tutte) in Magdeburg
Im Vogtland, wo Peter Renz geboren und aufgewachsen ist, wird viel gesungen, auf jeder Feier. Das Singen war dem kleinen Peter also qua Abstammung in die Wiege gelegt. Und so schien es nur folgerichtig, dass er schon im zarten Alter das Elternhaus verließ, um Mitglied des Dresdner Kreuzchores zu werden. »Die äußeren Bedingungen waren für mich allerdings nicht so leicht«, erinnert er sich. »Dieses Internatsleben hat mir nicht sonderlich gefallen. Das war ein ziemlicher Drill. Aber die Probenarbeit und vor allem die Konzerte – die waren natürlich ein Traum!« Mit dem Stimmbruch endete dann seine Zeit beim Kreuzchor.

Das Singen gab er aber keineswegs auf, gewann ganz im Gegenteil beim »Solistentreffen«, dem »Jugend musiziert«-Wettbewerb der DDR, mehrfach den 1. Preis und trat als 16-Jähriger in der Talentshow »Herzklopfen kostenlos« im Fernsehen auf. Nach bestandenem Abitur nahm er ein Gesangsstudium in Dresden auf. Im Unterrichtsfach »Musical und Chanson« traf er auf Fritz Steiner, den damaligen Intendanten der Dresdener Staatsoperette, der ihn bereits im 3. Studienjahr an sein Haus engagierte. Und das, obwohl Peter Renz damals gar nicht so erpicht darauf war, in Operetten aufzutreten.

Nach fünf Jahren wechselte er an das Hans Otto Theater in Potsdam, wo er hauptsächlich Oper, wenig Operette sang. Von Potsdam ging es weiter nach Magdeburg, dieses Mal als »lyrischer Tenor«. Hier sang er viel Mozart und nun überhaupt keine Operette mehr. Als seine damalige Frau, ebenfalls Sängerin, nach Berlin fuhr, um am Metropol-Theater vorzusingen, wurde Peter Renz gleich mit eingeladen – und vom Fleck weg engagiert. In den folgenden elf Jahren – bis zur Schließung des Theaters im Jahre 1997 – war nun die hohe Kunst der leichten (Operetten-)Muse das Zentrum seiner Arbeit. Man könnte fast sagen, dass die Karriere von Peter Renz ein fortwährendes Hin und Her zwischen diesen beiden Polen war, bis er schließlich an der Komischen Oper Berlin das Haus fand, in dem er frei und ungezwungen zwischen Oper, Operette und Musical wechseln konnte – und bis heute kann.

Sein großer Traum ist es, mehr Zeit zu haben, um auch mal als Zuschauer ins Theater gehen zu können. Ansonsten widmet er sich in seiner Freizeit gerne der Gartenarbeit. »Ich glaube, je älter man wird, desto mehr bekommt man einen Bezug zur Natur«, sagt der Tenor nachdenklich, um dann lachend zu ergänzen: »Vielleicht sind es aber auch wieder die vogtländischen Gene!«

Mehr als »Ich bin, was ich bin«

»Für Kosky und den Choreografen Otto Pichler lassen sich daraus pompöse, euphorische, atemberaubende Tanzszenen entwickeln, für die Klaus Bruns hinreißende Kostüme entworfen hat. Ob steppend, schmissig oder feuchtfröhlich, immer verbreiten die tanzenden Paradiesvögel rasant, schillernd und akrobatisch hemmungslose Lebenslust und grenzüberschreitenden Hedonismus.«
Berliner Zeitung
Irene Bazinger, 30.01.2023

Liebesleid und Sinnesrausch im Narrenkäfig

»Hier fliegen die Federn, das Lametta
und die Beine! Die Komische Oper hat
mit Barrie Koskys Inszenierung von »La
Cage aux Folles« wieder einen Knaller
im Spielplan ... Herrlich witzige Dialoge, kreischbunte Kostüme (Klaus Bruns), die Bühne (Rufus Didwiszus) reich an Penissen, ein Rausch der Sinne! Stefan Kurt spielt die Diva Zaza hinreißend beleidigt mit Säuseln, Schimpfen, Pöbeln. … Das Ensemble spielt unfassbar mitreißend, Jubel ohne Ende!«
B.Z.
Martina Hafner, 30.01.2023

Paradiesvögel im Tollhaus

»Ein praller Abend für mehr Toleranz.«
Berliner Morgenpost
Peter Zander, 29.01.2023

»La Cage Aux Folles« brightens up Berlin

»With this production, Kosky has turned his former opera house into an inviting place to perch for an evening. It’s the giddiest, most thrilling, most fabulous show in town.«
New York Times
AJ Goldmann, 29.01.2023

Ein opulenter Spaß mit grandiosem Hauptdarsteller

»Heute Abend konnte [die Musik] glänzen und das Orchester hat richtig Gas gegeben.«
Deutschlandradio Kultur, Fazit
André Mumot, 28.01.2023

Tap, tap, tap, quietsch, oops

»Barrie Kosky ist mit Jaques Offenbachs "Orpheus in der Unterwelt" zweifellos ein neuer Publikumsrenner gelungen. ... Selten war in einer Vorstellung so viel Kichern und Lachen zu hören.«
Berliner Morgenpost
Volker Blech, 09.12.2021

Komm in die Hölle, es wird lustig

»Bei den Solisten muss an erster Stelle der John Styx von Schauspieler Max Hopp genannt werden.«
O-Ton
Zenaida des Aubris, 07.12.2021

Ein Karren voller Wunder

»Stefan Soltesz … liefert mit dem Orchester der Komischen Oper einen zauberhaften, schlanken, hellwachen Offenbach-Sound. ... Herheim und Meier-Dörzenbach setzen sich auf eine Weise mit der Vorgängerinszenierung auseinander, wie man es noch nicht gesehen hat, liefern quasi ein Update, ein Felsenstein 2.0. … Am spektakulärsten und schönsten wirft sich Peter Renz in die Rolle des Königs Bobèche. Zornig bis rumpelstilzchenhaft, O-Beine, das Zepter stets als Waffe in der Hand, bereit zum Schlag – es ist alles wie bei Felsenstein. «
Der Tagesspiegel
Udo Badelt, 25.03.2018