Für zehn Jahre war Barrie Kosky Intendant und Chefregisseur der Komischen Oper Berlin. Am Ende seiner ersten Spielzeit wurde die Komische Oper Berlin in der Kritikerumfrage der Zeitschrift Opernwelt zum Opernhaus des Jahres gewählt, 2016 wurde er in derselben Umfrage zum Regisseur des Jahres ernannt. 2014 erhielt er den International Opera Award als Regisseur des Jahres, im darauffolgenden Jahr wurde die Komische Oper Berlin mit dem International Opera Award in der Kategorie Ensemble des Jahres ausgezeichnet.

Zu seinen jüngeren Arbeiten an der Komischen Oper Berlin zählen Die Zauberflöte (zusammen mit »1927«), deren Vorstellungen inzwischen weltweit von mehr als 350.000 Zuschauer*innen auf drei Kontinenten besucht wurden, Die Monteverdi-Trilogie, Ball im Savoy, West Side Story, Moses und Aron, Les Contes d’Hoffmann, Jewgeni Onegin, Die Perlen der Cleopatra, Der Jahrmarkt von Sorotschinzi sowie seine Inszenierung von Castor et Pollux (Koproduktion mit der English National Opera), die 2012 mit dem Laurence Olivier Award als beste neue Opernproduktion ausgezeichnet wurde. In der Spielzeit 2017/18 folgten die Neuproduktionen Pelléas et Mélisande und Anatevka sowie die Neueinstudierung von Die Nase (2016 für das Royal Opera Hause, Covent Garden).

Engagements als Opernregisseur führten Barrie Kosky unter anderem an die Bayerische Staatsoper München (Die schweigsame Frau und Der feurige Engel), zum Glyndebourne Festival (Saul), an die Oper Frankfurt (Dido und Aeneas/Herzog Blaubarts Burg und Carmen), die Dutch National Opera (Armide), an das Opernhaus Zürich (La Fanciulla del West und Macbeth), an das Royal Opera Hause, Covent Garden (The Nose) sowie zu den Bayreuther Festspielen (Die Meistersinger von Nürnberg). Seine Inszenierungen wurden außerdem an der Los Angeles Opera, English National Opera in London, Wiener Staatsoper, Oper Graz, Staatsoper Hannover, am Teatro Real Madrid, Theater Basel, Aalto Theater Essen, Deutschen Theater Berlin sowie am Schauspielhaus Frankfurt gezeigt. Seine Produktion von Saul für das Glyndebourne Festival eröffnete das Adelaide Festival 2017.

Barrie Kosky war 1996 Künstlerischer Leiter des Adelaide Festivals in Australien und inszenierte an der Opera Australia, Sydney Theatre Company, Melbourne Theatre Company und bei den internationalen Festivals in Sidney und Melbourne. Von 2001 bis 2005 war er Ko-Intendant des Schauspielhauses Wien.

In der Spielzeit 2018/19 folgen an der Komischen Oper Berlin Neuinszenierungen von Candide und La Bohème sowie die Uraufführung von Moritz Eggerts Oper M - Eine Stadt sucht einen Mörder.

Seit Sommer 2022 übernimmt Barrie Kosky als Hausregisseur für fünf Spielzeiten jeweils zwei Inszenierungen pro Jahr.

Als hörte man sie zum ersten Mal

»Ihren Ruf als große Kurt-Weill-Interpretin hat Katharine Mehrling mit diesem Abend zementiert. Einen genialen Spielpartner hat Kosky Mehrling mit dem Tänzer Michael Fernandez an die Seite gestellt.«
Berliner Zeitung
Susanne Lenz, 28.03.2023

»Und mit morgen könnt ihr mich!«: Katherine Mehrling in der KOB

»Ein tolles, trotziges Finale mit Katharine Mehrling auf dem nächsten Höhepunkt ihrer Karriere.«
rbb24 inforadio
Hans Ackermann, 27.03.2023

Mehrling: Songs über Geld, Liebe oder sexuelle Hörigkeit

»Mit welcher Virtuosität sich Katharine Mehrling von der Dreigroschen-Hure über die Seeräuber-Jenny bis zum armen Marterl in Weills 'Berliner Requiem' stimmlich und in der Erscheinung wandelt, ist bewundernswert«
Berliner Morgenpost
Matthias Nöther, 27.03.2023

Mehr als »Ich bin, was ich bin«

»Für Kosky und den Choreografen Otto Pichler lassen sich daraus pompöse, euphorische, atemberaubende Tanzszenen entwickeln, für die Klaus Bruns hinreißende Kostüme entworfen hat. Ob steppend, schmissig oder feuchtfröhlich, immer verbreiten die tanzenden Paradiesvögel rasant, schillernd und akrobatisch hemmungslose Lebenslust und grenzüberschreitenden Hedonismus.«
Berliner Zeitung
Irene Bazinger, 30.01.2023

Liebesleid und Sinnesrausch im Narrenkäfig

»Hier fliegen die Federn, das Lametta
und die Beine! Die Komische Oper hat
mit Barrie Koskys Inszenierung von »La
Cage aux Folles« wieder einen Knaller
im Spielplan ... Herrlich witzige Dialoge, kreischbunte Kostüme (Klaus Bruns), die Bühne (Rufus Didwiszus) reich an Penissen, ein Rausch der Sinne! Stefan Kurt spielt die Diva Zaza hinreißend beleidigt mit Säuseln, Schimpfen, Pöbeln. … Das Ensemble spielt unfassbar mitreißend, Jubel ohne Ende!«
B.Z.
Martina Hafner, 30.01.2023

Paradiesvögel im Tollhaus

»Ein praller Abend für mehr Toleranz.«
Berliner Morgenpost
Peter Zander, 29.01.2023

»La Cage Aux Folles« brightens up Berlin

»With this production, Kosky has turned his former opera house into an inviting place to perch for an evening. It’s the giddiest, most thrilling, most fabulous show in town.«
New York Times
AJ Goldmann, 29.01.2023

Ein opulenter Spaß mit grandiosem Hauptdarsteller

»Heute Abend konnte [die Musik] glänzen und das Orchester hat richtig Gas gegeben.«
Deutschlandradio Kultur, Fazit
André Mumot, 28.01.2023

Hochgeworfene Männerbeine

»Scott Hendricks singt ihn [Falstaff] lebendig und vielseitig, mit kraftvollem, nie angestrengtem Bariton.«
Berliner Zeitung
Peter Uehling, 02.05.2022

Nabelschau: Verdis "Falstaff" als Mann ohne Eigenschaften

»… die Sängerdarsteller auf der Bühne waren von höchster Klasse: Scott Hendricks in der Titelrolle ist ein Theatertier von ungemeiner Präzision. Dasselbe gilt für Günter Papendell als eifersüchtiger Gegenspieler Ford. ... Ein Lichtblick war der lettische Dirigent Ainārs Rubiķis, der hörbar machte, warum Musiker und Kenner diesen Verdi so ungemein schätzen: Die Fülle der Klangfarben ist wirklich meisterhaft, die Instrumentation von erlesener Originalität, die Rhythmik genial.«
BR Klassik
Peter Jungblut, 02.05.2022

Temporeicher »Falstaff«

»Virtuos jongliert der Texanische Sänger Scott Hendricks mit Messern und Pfannen … vollführt vorfreudige Luftsprünge und plaudert sich dazu in mit sonorem Charakter in schönstem italienischen Parlando seine Sorgen von der Seele. ... Koskys Falstaff ist kein abgehalfterter #metoo-Widerling, sondern ein die Grenzen des bürgerlichen Geschmacks brüskierender Ausbund an Vitalität. ...
Hinreißend gelingen Alma Sadé und Oleksiy Palchykov die kindlichen Turteleien des jungen Liebespaars Nannetta und Fenton. ... Kosky hat seine ungemein tempo- und pointenreiche Inszenierung virtuos dem altersavantgardistischen Geist der Falstaff-Musik abgelauscht.«
Deutschlandfunk, Musikjournal
Julia Spinola, 02.05.2022

Keine Wucht, aber unterhaltsam

»… ein witzig choreografiertes Durch-, Mit und Umeinander ... «
inforadio
Barbara Wiegand, 02.05.2022

"Falstaff" von Giuseppe Verdi

»Scott Hendricks ist beweglich, ist agil …«
kulturradio
Andreas Göbel, 02.05.2022

Barrie Koskys Rezept einer Verführung

»Günter Papendell … in der Rolle des schnöseligen Ford … [ist] zweifellos ein Star des Abends. Der Kavalierbariton weiß die Facetten des eifersüchtigen Ehemanns auszusingen, darstellerisch steht er immer ein klein wenig steif neben der Figur. Dadurch wirkt sie noch stärker.«
Berliner Morgenpost
Volker Blech, 02.05.2022

Pleiten, Pech und Pfannen

»… virtuos … keiner beherrscht die Kunst des Partitur-Verlebendigens derzeit virtuoser als Barrie Kosky … wild wirbelndes Boulevardtheater-Treiben …«
Der Tagesspiegel
Frederik Hanssen, 02.05.2022

Brecht und Weill freigeschaufelt

»Musikalisch den Hauptpart haben die Chöre, mal engelsgleich, mal kantatenmäßig, dann jazzig, schrammelnd oder klassisch opernhaft. Eine faszinierende Partitur, hervorragend zur Geltung gebracht unter Chorchef David Cavelius und Dirigent Ainārs Rubiķis. Diese einzigartige Ensembleleistung ist die besondere Stärke des Regisseurs Barrie Kosky.«
Münchener Merkur
Sabine Dultz, 04.10.2021

Ist doch nur ein Traum

»Dagmar Manzel deklamierte bald tückisch gewitzt und flink, bald somnambul abwesend oder mit dem süß überschwallenden Pathos katholischer Wachsmadonnen, jederzeit Silbe für Silbe verständlich. ... was Kosky mit ihr im tigernden Um- und Einkreisen des Bettgestells, im Spiel mit Kissen oder einem kleinen Teddy entwickelt hatte, was sie selbst an formelhaft reduzierten oder ironisch schablonierten, immer konsequent eingekreisten Posen und Minen ... dazugab, war eine Inszenierung des eigentlich Uninszenierbaren als fragmentarische Ganzheit.«
FAZ
Gerald Felber, 2.10.2020

Dagmar Manzel glänzt in der Dunkelheit

»Beim Melodram-Abend an der Komischen Oper Berlin war alles geboten: gespenstisches Grauen gepaart mit virtuoser Stimmkunst ... ein Abend für Dagmar Manzel, die schon als junge Frau davon träumte, Schönbergs Melodram einmal spielen zu dürfen. Diese Liebe zum Werk merkt man ihre Interpretation an. Sie verfällt nicht in den Fehler vieler Opernsängerinnen, die genau notierten Töne singen zu wollen, sondern deklamiert sie, hält das Werk in der Schwebe zwischen Sprechen und Singen, wechselt die Klangfarben und Sprechhaltungen ebenso virtuos wie den Tonfall zwischen Sarkasmus, Witz, Verzweiflung und Melancholie.«
BR Klassik
Uwe Friedrich, 1.10.2020

Barrie Koskys große Stärke!

»In zwei pausenlosen Stunden geht dieses Werk über die Bühne und unter die Haut … Kosky verzichtet auf jeden Realismus, keine wechselnden Bühnenbilder, keine Requisiten, großartig der Chor und die Tänzer. Es wird auf hohem Niveau gesungen, die Titelrolle ist mit Nikoloz Lagvilava mit einem schlicht sensationellen Bariton besetzt. Er ist das Zentrum dieser (für Opernliebhaber unverzichtbaren) Aufführung.«
B.Z.
Peter Raue, 20.2.2020

Im Flammenbereich

»Stefan Kurt spielt ... fantasievoll und auch in der Verzweiflung komödiantisch, lässt seinen Sängerkollegen auf der Bühne dabei darstellerisch immer Raum ... Alma Sadé und Dominik Köninger überzeugen mit schier unermüdlicher Albernheit und treffen sprechend wie singend den geforderten Boulevard-Ton ... Vera-Lotte Boecker singt mit mühelos erreichter und trotz großer Klarheit des Timbres nie scharfen Höhe ... Kosky inszeniert die einzelnen Szenen ohne interpretatorische Verstiegenheiten überaus lebendig und mit einer durchaus akzeptablen Überdosis Blödelei ...«
Berliner Zeitung
Peter Uehling, 27.1.2020

Rekonstruierte "Frühlingssstürme"

»Eine wilde Mischung aus luxuriös-glitzerndem revuehaften Drive, Wiener Schmelz, fernöstlicher Exotik, slawischer Folklore auf der einen Seite und einem Operetten-Ton à la Lehár auf der anderen. Das Orchester der Komischen Oper macht das unter Dirigent Jordan de Souza wunderbar ... Barrie Kosky kann sich auf ein großartig spielfreudiges Ensemble verlassen ... Der Tenor von Akzeybek hat zwar nicht den Schmelz eines Richard Tauber, aber wie er seine junge, schlanke und gut geführte Stimme einsetzt, ist wirklich fabelhaft ... Eine absolut lohnende Produktion über das historische Interesse hinaus.«
Deutschlandfunk
Julia Spinola, 27.1.2020

In bunten Bündchen

»Diese Produktion ist eine humanistische Großtat. Weil sie einen Komponisten, den die Nationalsozialisten mundtot gemacht haben, seine Stimme zurückgibt ... Barrie Kosky lässt den
›Frühlingsstürmen‹ seine vielfach erprobte Turbo-Personenregie angedeihen, kulminierend im virtuosen Slapstick-Spaß mit einer heiß laufenden Hotel-Drehtür. Das ist handwerklich von allerhöchster Qualität, gerade auch in den so schwer zu inszenierenden Dialogen … Wie eine echte Operndiva gestaltet Vera-Lotte Boecker also die allseits umschwärmte Lydia Pawlowska, mit leuchtenden, mühelosen Spitzentönen. Und auch Tansel Akzeybek macht es genau richtig, versucht gar nicht, Richard Taubers Ton zu imitieren, sondern verströmt sich auf seine eigene tenorale Art, schlankstimmig, jünglingshaft-leidenschaftlich.«
Der Tagesspiegel
Frederik Hanssen, 27.1.2020

Nocturnal orgies versus controlled reason

» Superb casting: Günter Papendell shone with his slender, powerful baritone as Pentheus. Slim, elegant with a seductive timbre and easy top notes, tenor Sean Panikkar, who has sung this role at the Salzburg Festival, was his opponent. Both men are contemporary in their actions and reactions, which is surely the intention of Kosky – the underlying values of good and evil, reason and debauchery, that these figures represent are as relevant today as they were 2500 years ago.«
»Jurowski elicited rhythmic precision from his musicians, letting the atonal and lavishly provocative melodies run wild. David Cavelius was responsible for the excellent singing of the chorus.«
bachtrack.com
Zenaida des Aubris, 16.10.2019

Wahn und Drama

»… Koskys Personenführung ist brillant, und er besitzt ein sicheres Gespür für das sich unausweichlich zuspitzende dramatische Tempo dieser Oper.«
»Am Pult des Orchesters der Komischen Oper hält Vladimir Jurowski den Spannungsbogen dieser Riesenpartitur elektrisierend aufrecht. Sinnlich blüht die chromatisch-erotisierende Sphäre des Dionysos auf, hart akzentuiert werden die geradtaktigen Repetitionen des Herrschers von Theben.«
Süddeutsche Zeitung
Julia Spinola, 16.10.2019

Entlastung durch Anbetung

»Vladimir Jurowski lässt dieses Schillern zwischen Opulenz und verwunderter Süße einerseits und kantiger Schärfe und Aufsässigkeit andererseits in großer Differenziertheit aufleuchten, und es gelingt ihm, die Klangwelten immer wieder herunterzufahren, so dass der Einzelton, die Einstimmigkeit volle Intensität besitzt und die Masse nie undurchsichtig wird.«
»Dass Kosky gerade diesem Stoff mit solcher Strenge begegnet, einem Totalverzicht auf alle wohlfeile Bühnenerotik, zeigt die Tiefe seines Blicks auf die Dialektik von Verführung und Herrschaft, die das Stück thematisiert.«
»Der Chor wie die Solisten singen hervorragend, allen voran der machtvolle Pentheus von Günter Papendell und Sean Panikkar nuancenreicher Dionysos. Unter Vladimir Jurowski Leitung gelingen ihnen und alle anderen spannungsvoll gesteigerte Rollenporträts, die Henzes dramatisch außerordentlich geglückte Vorlage restlos ausschöpfen.«


Berliner Zeitung
Martin Wilkening, 15.10.2019

Dunkle Triebe im gleißenden Licht

»… das Geschehen [behält] eine Direktheit, die in ihrer Simplizität umso wuchtiger wirkt. Der Abend straft diejenigen Lügen, die behaupten, Kosky würde immer das Gleiche machen. Seine stilistische Sprache, seine Formenvielfalt wird häufig übersehen.«
»Günter Papendell ist ein so stimmmächtig-zorniger wie physisch schmächtiger, asketischer König Pentheus, Vertreter der Ratio, der in seiner Stadt Theben den Dionysoskult nicht zulassen will und ihm doch verfällt. Und so glasklar-lieblich, wie Gastsolist Sean Pannikar die Terzen und Quarten, die melodischen Linien singt, die Henze dem Dionysos zugedacht hat, so sehr kann man auch nachvollziehen, warum viele Getreue ihm im Rausch folgen. Das Dunkle, Bösartige, das sich in den tieferen Schichten von Pannikars Tenor verbirgt, hören sie nicht. Auch die dritte Solistin, die an diesem Abend fulminant reüssiert, lässt sich blenden: Tanja Ariane Baumgartner.«
Der Tagesspiegel
Udo Badelt, 15.10.2019

Ihr Lebenshunger ist grenzenlos

»In Koskys bei der Premiere umjubelter „Bohème“ hat Kitsch keine Chance. Das Ungewaschene, Unausgereifte, in das existentieller Ernst einbricht, dominiert. So passt’s in diese Zeit. Puccini, das ist immer noch einer von uns.«
Die Welt
Tilmann Krause, 29.1.2019

Kein verkitschtes, sentimentales Rührstück

»Kosky macht kein sentimentales Rührstück aus der Bohème, umso mehr berührt das Ende. … Der Tod lässt sich eben auch mit der Kunst nicht besiegen. Diese Einsicht gewinnt in Koskys Inszenierung und in Puccinis vollkommen unsentimentaler Musik eine wirklich niederschmetternde Intensität.« 
DeutschlandFunk, Kultur aktuell
Julia Spinola, 28.1.2019

Barrie Kosky inszeniert Puccinis Meisterwerk "La Bohème" in der Komischen Oper

»Barrie Kosky inszeniert psychologisch sehr, sehr genau und das ist mit diesem Darstellerensemble an der Komischen Oper einfach gelungen, weil alle mitspielen.«
DeutschlandFunk Kultur, Fazit
Jürgen Liebing, 27.1.2019

Höllenritt durch die beste aller Welten

»Barrie Kosky … und sein traumhaft elastisches, daueraufgeputschtes Ensemble zelebrieren den wahlweise als Operette, Musical, Oper oder Vaudeville hin und her rasenden "Candide", das wilde Literatur-Roadmovie des französischen Philosophen Voltaire, als eine Art Brachialrevue. Auf der suggestiv leer geräumten Bühne von Rebecca Ringst geht es überdreht zu wie weiland in Marco Ferreris Filmklassiker vom "Großen Fressen", wo den handelnden Personen die prallen Schüsseln nur so um die Mäuler fliegen. Fieberhaft hüllt Kostümmeister Klaus Bruns die Solistentruppe, die Tänzerinnen und Tänzer, den Chor und die Komparserie der Komischen Oper in unablässig wechselnde Bekleidungen aller Moden und Stile, verordnet kunstvoll-rabiate Visualität.« ... »Barrie Kosky hält Leonard Bernsteins kurz vor der "West Side Story" für den Broadway komponierten "Candide" zu Recht für "die große amerikanische Operette des 20. Jahrhunderts". Und von der schneidigen "Ouverture" an, die als Konzertstück längst ein symphonisches Highlight ist, hat Dirigent Jordan de Souza Bernsteins virtuosen Candide-Mix aus hochemotionaler Pathosgeste, Tango oder Walzer, melodischem Mahler-Ton und ironischem Zitatenzauber nervenstark im Griff. Es geht im Klang üppig, laut und meistens gut intoniert zu. Das rasende Tempo der Aufführung ist halsbrecherisch, Bewegungslust und Fitness aller Akteure erscheinen grenzenlos.«
Süddeutsche Zeitung
Wolfgang Schreiber, 30.11.2018

Barrie Kosky inszeniert Bernsteins Operetten-Musical

»Barrie Kosky erklärt die Widersprüche und die Brüche des Stücks zur Hauptsache und inszeniert ein brillantes Chaos. … Kosky inszeniert ein Stück über die Widersprüche dieser Welt, über die allgegenwärtige Suche nach Glück und Zufriedenheit in einer vollständig beschädigten Welt und nicht zuletzt ein Stück über Heimatlosigkeit und Getriebenheit. All das sind Themen, die heute wieder hochaktuell sind.« ... »Virtuos gelingt die Überlagerung verschiedener Zeiten, wechselnder Schauplätze, jäh umschlagender Stimmungen und Bilder vor allem im ersten Teil des Abends. Irre Komik und schwarze Satire wechseln einander manchmal innerhalb einer einzelnen musikalischen Nummer ab.« ... »Der eklektische Reichtum von Bernsteins Musik liegt bei Jordan de Souza in den besten Händen.«
Deutschlandfunk - Kultur heute
Julia Spinola, 25.11.2018

Mannes Kraft

»Was Barrie Kosky in Klaus Grünbergs neutral-grauem Bühnenkasten veranstaltet, überzeugt durch schier grenzenlose Fantasie. … Wirklich bewundernswert aber ist, wie es dem Regisseur gelingt, inmitten der schrillen Großstadtgroteske dann doch ein wenig Mitleid für seinen Protagonisten zu erregen. Koskys Kowaljow ist nicht nur eitel und von Ehrgeiz zerfressen. So wie Günter Papendell ihn mit grandioser Körperlichkeit spielt – und mit seinem geschmeidigen Heldenbariton singt – bekommt er eine menschliche Dimension.«
Der Tagesspiegel
Frederik Hanssen, 18.6.2018

Sex mit Jupiter

»Koskys Inszenierung reißt die Aspekte des zwischen Tragik und Komik schillernden Stücks auf, ohne es auf klare Aussagen oder Stimmungen zu reduzieren. Mit dem für die Komische Oper typischen Hang zum Klamauk sind vor allem die Nebenfiguren gezeichnet, die dem Geschehen Leichtigkeit verleihen – und hohen Unterhaltungswert. Ovationen.«
Süddeutsche Zeitung
Julia Spinola, 28.5.2018

Schillernder Erotik-Thriller

»Barrie Koskys Inszenierung reißt die verschiedenen Bedeutungsaspekte dieses Stücks auf und schillert raffiniert zwischen Tragik und Komik.«
Deutschlandfunk
Julia Spinola, 13.5.2018

Die Unmöglichkeit der Liebe

»Eine pessimistische, zutiefst ernsthafte, aber auch sehr berührende, gedankenvolle Deutung, näher am barocken Todeskult, am Lamento von der Hinfälligkeit alles Daseins, als an – ebenfalls barocker – Lebensfreude und Üppigkeit.«
BR Klassik
Peter Jungblut, 12.5.2018

Farges mikh nit – Jiddische Operettenlieder auf der Bühne der Komischen Oper Berlin

»Kosky und seine beiden Sängerinnen haben den Abend mit einer virtuosen Dramaturgie der Emotionen getimt. Auf die komischsten Nummern folgen Verzweiflung und Melancholie [...] Ein besseres Plädoyer gegen den gerade auch in Berlin wieder ansteigenden Anti-Semitismus als einen solchen Liederabend, der einen wichtigen Teil der jüdischen Kultur auf ebenso sympathische wie mitreißende Weise vorstellt, kann man künstlerisch nicht halten.«
Deutschlandfunk "Musikjournal"
Julia Spinola, 7.5.2018

Mazel tov, Mame!

»Alma Sadé und Helene Schneiderman sind Koskys Partnerinnen bei diesem Liederabend auf dem abgedeckten Orchestergraben der Komischen Oper, und sie widmen sich mit Chuzpe den Operettenmelodien vom jiddischen Broadway [...] Virtuos ist die Licht-Schatten-Dramaturgie des Abends, ganz schnell kann Rührung in Bedrückung umkippen, wenn zum offiziellen Ende im zarten Duett „Rozhinkes mit mandl’n“ erklingt, ein einstmals enorm populäres Wiegenlied aus der Feder des Genregründers Abraham Goldfaden, das, so erzählt der Intendant vom Flügel aus, natürlich auch in den Lagern der Nazis so manche Mutter ihren Kindern vorgesungen hat. Da wird es im Saal ganz still. Doch weil in den jiddischen Operetten schlussendlich immer die Hoffnung überwiegt, folgt als Rausschmeißer eine wild wirbelnde Parodie auf das vermeintlich süße jüdische Leben im alten Europa: „Hei, digi, digi dam!“.«
Der Tagesspiegel
Frederik Hanssen, 7.5.2018

Hands Down, the best production I've seen in Europe

»Last night, at the Comic Opera of Berlin I was gobsmacked. Their production of Fiddler on the Roof was hands down, the single best performance I have ever witnessed in my 24 years living and working in continental Europe. Nothing else I have ever seen, anywhere on the continent, even comes close. … Gentle readers, walk, crawl, run, beg, borrow or steal... do what you must do, but get a ticket to see Fiddler on the Roof at the Comic Opera in Berlin. 20 years from now, people will still be talking about this legendary production. «
www.broadwayworld.com
Mark Janicello, 04.03.2018

Auf den Schrank gekommen

»Kosky kriegt das Kunststück fertig, ein Anatevka auf die Bühne zu stellen, das ohne jeden Folklore-Kitsch auskommt und dennoch tief berührt.«
Neues Deutschland
Roberto Becker, 09.12.2017

Fiddler on the Roof

»Mr. Kosky understands that the best traditions are the ones that can constantly reinvent themselves. Bringing back “Fiddler” after nearly three decades, he has removed the mothballs and nostalgia. The set designers, Rufus Didwiszus and Jan Freese, have built the shtetl Anatevka as a massive rotating assemblage of antique wardrobes ... Against this backdrop, Otto Pichler’s choreography is a jolt of pure theatrical energy.  … Performed in German by a largely non-Jewish cast, this is quite possibly the most convincing — and least embarrassingly cliché-ridden — “Fiddler” imaginable.«
New York Times
A. J. Goldmann, 06.12.2017

Bejubelte Premiere von "Anatevka" an der Komischen Oper

»Es geht zutiefst menschlich zu auf Koskys Bühne. Demgegenüber stehen atemberaubende Choreografien von Otto Pichler, etwa wenn sich die muskulös einbrechenden Russen mit der ausgelassenen jiddischen Männertanzrunde verbinden. Ein Bild voller Lebensfreude.«
Berliner Morgenpost
Volker Blech, 05.12.2017

Gott sei Schrank

»Hopp und Manzel sind eine Idealbesetzung für dieses „Anatevka“-Ehepaar. Weil Kosky das von vielen langen Dialogen geprägte Stück als Schauspiel mit Musik betrachtet. Einerseits. Andererseits holt er – und ist dabei so charmant inkonsequent wie sein Hauptdarsteller – den Broadway an die Behrenstraße, entfesselt mit Hilfe seines Leib-und-Magen-Choreografen Otto Pichler grandiose Massenszenen. ... Fantastisch, wie flexibel das Orchester der Komischen Oper ist, wie stilsicher sie den Klezmer-Sound treffen. Grandios, wie sich das Geschehen auf der Szene atmosphärisch dazu fügt, wie die Ensemblemitglieder in diesen folkloristischen Genrebildern noch die allerkleinste Nebenrolle durch ihre darstellerische Detailgenauigkeit veredeln … Barrie Kosky hat keine Angst vor der großen Geste, wenn er diese Geschichte erzählt, die ihm so nah ist. Er wagt es, ganz offen rührselig zu sein, ja den Kitsch zu streifen...«
Der Tagesspiegel
Frederik Hanssen, 04.12.2017

In der Kampfkammer

»Koskys Regie … ist streng minimalistisch gebaut, gedrungen und von großartiger Körperexpressivität. … «
Süddeutsche Zeitung
Wolfgang Schreiber, 19.10.2017

Barrie Kosky inszeniert »Pelléas et Mélisande«

»Barrie Kosky ist ein echter Inszenierungscoup an der Komischen Oper gelungen. Mit einer leisen, spannungsgeladenen schwarzweißen Inszenierung von Claude Debussys Meisterwerk Pelléas et Melisande erinnert er das Berliner Opernpublikum daran, was im Musiktheater jenseits von Bauskandalen und staatstragendem Zirkus wirklich wichtig ist. … Ein Kosky benötigt kein aufgedonnertes Opernhaus mit allen Features der Bühnentechnik zum Theaterzauber. Ihm reichen die Menschen.«
Berliner Morgenpost
Matthias Nöther, 17.10.2017

The Komische Oper’s Colourful Portrayal of »The Fair at Sorochintsy«

»A Gogol opera would almost seem made for Barrie Kosky, offering magic, sex, exoticism, and of course grotesquerie. He and his production team certainly do a fine job here. Katrin Lea Tag’s set designs are relatively spare, without being minimalist; they provide an excellent frame for Kosky’s always detailed, convincing Personenregie. There is no doubting the mastery of his craft here. … The Dream Vision ballet sequence is, unsurprisingly, an exception to any hint of spareness. … Kosky’s fantastical imagination here runs riot. One does not necessarily understand, although one may feel compelled to attempt interpretation nevertheless. It is spectacle in the best sense, though, mysteriously changing what we have seen and heard forever.«
Seenandheard-international.com
Marc Berry, 5.4.2017

Slapstick-Parade mit fliegenden Omeletts

»Die Inszenierung [Der Jahrmarkt von Sorotschinzi] von Barrie Kosky an der Komischen Oper Berlin punktet mit viel Tempo, Witz und Freude an der Schrägheit des menschlichen Seins.«
BR-Klassik
Annika Täuschel, 4.4.2017

Des Teufels fette Beute

»Spielfreudiger, flexibler und offener als die tolle Truppe der Komischen Oper ist derzeit wohl kein Chorkollektiv weltweit.… [Mit einer] klugen Kontrast-Dramaturgie … [machen] Kosky und sein Chefdramaturg Ulrich Lenz aus dem russischen Opern-Torso [Der Jahrmarkt von Sorotschinzi] ein packendes Livekultur-Erlebnis … [In der] ›Grande Scènes Comique‹ … trifft Gogol auf Grand Guignol, wird aus Maskerade, Tanz, Pantomime ein Gesamtkunstwerk.«
Der Tagesspiegel
Frederik Hanssen, 4.4.2017

Das bringt das Jubiläum

»Bis 2022 möchte Barrie Kosky der Komischen Oper erhalten bleiben – nach fünf Jahren ist für den Intendanten somit Halbzeit, und Kosky kann ein von Grund auf gesundes und ideenreiches Haus mit einer Auslastung von durchschnittlich 88 Prozent präsentieren.«
Berliner Morgenpost
Matthias Nöther, 17.3.2017

Königin der puren Lust

»Inmitten einer präzise enthemmten, mit Gags prunkenden Glamour-Aufführung ist Dagmar Manzel der grandiose Dreh- und Angelpunkt. Das Besondere liegt im burlesk überdehnten Spektrum dieser Königin, sie kann einfach alles: Luxusweib und Mädchen, männermordende Femme fatale und dreiste Göre. Vor allem die sexuell unendlich unterforderte Frau. Daraus ergibt sich ihr Drang zur Männermanipulation. Dagmar Manzel liefert das alles mit geschmeidiger Nonchalance. Und in der TV-Tatort-Kommissarin kommt die Bühnenvirtuosin zum Vorschein, als Cleopatra mit Berliner Schnodderigkeit. ... Barrie Kosky führt und verführt sein Ensemble zu höchster Bravour. Sehens- und hörenswert sind Dominik Köningers römischer Offizier Silvius, Talya Liebermans Hofdame Charmian und Johannes Dunz' persischer Prinz Beladonis. Die Komische Oper hat eine neue Stufe lustvoller Sinnfreiheit erklommen - und kniet nieder vor Dagmar Manzel.«
Süddeutsche Zeitung
Wolfgang Schreiber, 07.12.2016

Showtime in Ägypten

»Sex und Slapstick, Koskys bewährtes Rezept wirkt wieder. Weil sich alle als präzise im Unterhaltungsmechanismus abschnurrende Rädchen drehen, aber auch weil dieser Abend ein grandiose Energiezentrum hat: Dagmar Manzel, vom Operettensonnengott erleuchtet im Moment, in dem sie aus ihrem Arschologen-Sarkophag heraustritt und die Mumien tanzen lässt. ... Angesichts dieses gar nicht altertümlichen Naturereignisses kommt man nicht zum Denken und aus dem Lachen nicht heraus ... Theben tanzt, Alexandria amüsiert sich. Die Komische Oper hat ihren nächsten Operettenkracher. Möge der richtig lange pyramidal weiterknallen.«
Die Welt
Manuel Brug, 06.12.2016

Die Rückkehr von Cleopatra nach Berlin

»Keine Frage, diese Perlen der Cleopatra sind die ganz große Show … Die Bühne von Rufus Didwiszus ist ein schwarz-weißer Art-Deco-Kulissentraum, vor dem die grellbunten Kostüme von Vicoria Behr … in schönster Ägyptomanie leuchten können – und noch jede einzelne, individuell gestaltete Choristen-Robe ist eine Augenweide für sich. Und wenn das von Otto Pichler frivol angeleitete Tanzensemble nackte Oberkörper in orientalisches Schlängeln versetzt, um im nächsten Moment den Schalter auf Josephine Baker’sche Federboa-Ekstasen umzulegen, dann wähnt man sich dem Revue-Geist der 1920er ganz nahe.«
Berliner Zeitung
Wolfgang Behrens, 05.12.2016

Demut schlägt Dekonstruktion - »Ein Regie-Geniestück: Hausherr Barrie Kosky erfindet den poetischen Realismus neu«

»Koskys Regie ist ein Geniestück ohne Zeigefinger, ohne Besserwisserei, ohne Anklage. Die Wiedergeburt des psychologischen Realismus ohne Desavouierung der Figuren ... Es ist ein ganz selten gewordener poetischer Realismus, mit dem Barrie Kosky und seine fantastische Bühnenbildnerin Rebecca Ringst hier ihren Tschaikowsky aus dem Geiste eines Tschechow oder Tolstoi zu lesen verstehen. … Diese Bildsetzung ist von geradezu filmischer Direktheit (und kommt doch glücklicherweise ganz ohne überflüssige Videosequenzen aus), sie öffnet indes, über die sensibel die Tageszeiten nachzeichnenden Lichtstimmungen immer wieder weite Sehnsuchtsräume. In ihnen kommen kleine Gesten der Figuren endlich wieder zu großer Wirkung – Gesten und Regungen der Solisten wie jenen des Chores, den Kosky in meisterlicher Individualisierung zu aktivieren versteht.«
Concerti.de
Peter Krause, 02.02.2016

Im Dickicht der Gefühle

»Kosky zeigt, was er auch kann: behutsam führen, das Innerste der Figuren ins Äußere der Protagonisten kehren...«
Berliner Morgenpost
Julia Kaiser, 02.02.2016

Feinnerviges Psychogramm junger Leute

»… wie genau Kosky in die Abgründe aller Beteiligten schaut, ist bewundernswert.«
br-klassik
Uwe Friedrich, 01.02.2016

400 Quadratmeter Kunstrasen für eine Oper ... Regisseur Barrie Kosky triumphiert nun damit in Berlin

»Dieser Onegin wird bleiben. Es ist eine Referenzregie.«
Die Welt/Welt.de
Elmar Krekeler, 01.02.2016

A tale of three Hoffmanns: Kosky’s Komische Oper production a triumph

»A musically satisfying evening, Kosky’s Tales of Hoffmann was often exhilarating, occasionally exasperating, but above all, gloriously entertaining.«
bachtrack.com
Mark Pullinger, 08.10.2015

Es lebe der tönende Torso

»… Barrie Kosky … präsentiert … die amourösen Hirngespinste des frühromantischen Schriftstellers E. T. A. Hoffmann … als fragmentarisches und düster-kausalitätsfreies Gestammel eines schmierigen Promillefreaks, auf den sich jeder im Publikum selbst seinen hochprozentigen Reim machen musste. Das ist vom ersten, bannenden Bild eines sabbernden Künstlerwracks zwischen einem Friedhof der Schnapsflaschen auf schwankendem Bühnenboden bis zu einem letzten … teilweise so brillant theatralisch anzusehen wie für den Ignoranten hermetisch unerklärlich.«
Die Welt
Manuel Brug, 06.10.2015

Berlins kleinstes Opernhaus ist inzwischen das innovativste

»… Kosky … erfindet eine ingeniöse, überrumpelnde Collage. … Dort agiert Protagonist Hoffmann gleich dreifach, mit exzellenten Darstellern des Schwarzkomischen: als Bariton (Dominik Köninger), als Tenor (Edgaras Montvidas) und als Schauspieler (Uwe Schönbeck). … Chortableaux mit dem frisch gekürten "Opernchor des Jahres" werden zu hinreißenden Revuenummern umfunktioniert und vom Ensemble mit der an diesem Haus vertrauten Bravour hingepfeffert.«
Süddeutsche Zeitung
Wolfgang Schreiber, 06.10.2015

In der Kifferhöhle

»… ein wenig antisemitisch war Hoffmann, nichtsdestotrotz hat die Komische Oper mit ihm den Premierenlauf eröffnet. Blitzgescheit hat ihm Barrie Kosky eine Sprechrolle in Offenbachs »Les Contes d’Hoffmann« geschrieben, die das chaotische Fragment zu einer neuen, endlich spielbaren Oper macht.«
Taz. die tageszeitung
Niklaus Hablützel, 06.10.2015

Unbedingt hingehen, das sollte man nicht verpassen!

»… ein grandioser Theaterabend, der die Obsessionen dieses Hoffmann herausstellt, wie besessen er diesen verschiedenen Frauenfiguren hinterherirrt und sich dort verirrt in seiner eigenen Phantasie …«
Deutschlandfunk Kultur heute
Uwe Friedrich, 03.10.2015

Übertrieben schön

»Gespielt wird gewissermaßen E.T.A. Hoffmanns „Don Juan“ mit der großen Parenthese „Hoffmanns Erzählungen“. Diese Ausgangsidee ist durchaus gewitzt – und gewitzt ist auch die ganze Produktion. Katrin Lea Tag hat ein frei schwebendes, bewegliches und stimmungsvoll ausgeleuchtetes Quadrat, einen fliegenden Teppich der Hoffmann'schen Fantasien, schräg in den Raum gehängt, auf, vor und unter dem sich ein hochgradig geschickt und gefällig arrangiertes Treiben entfaltet. … Das ist hochunterhaltsame Hochglanz-Oper, wogegen nichts und wofür einiges spricht.«
die-deutsche-Buehne.de
Wolfgang Behrens, 03.10.2015

Doktor Freud und der Glaubenskrieg

»Kosky, der selbst Regie führt, befreit die als Oratorium geplante Oper von jeder Verlautbarungsstatuarik. Er macht daraus lebendiges, überbordendes, ja die Besucher förmlich anspringendes Theater, durchaus im Sinne seines breitenwirksamen Erfolgsrezepts, und legt dabei alle Beteiligten kurzerhand auf die Couch.[…] Der Chor singt seine Partie schlicht überwältigend souverän, klar in der Intonation, fokussiert, mit stellenweise ekstatischer Wucht. Obendrein folgt er Koskys virtuoser Massenchoreografie mit einer Hingabe, bei der kein Einziger aus der Reihe tanzt.«
Neue Zürcher Zeitung
Christian Wildhagen, 22.04.2015

Zwei ungleiche Brüder

»An Koskys Neuproduktion von »Moses und Aron« fasziniert, wie eng Musik und Szene zusammenfinden. Vladimir Jurowski bringt das Orchester zu Spitzenleistungen, die an sich spröde Zwölftonoper gewinnt an Farben, Emotionen, ja Mystischem. Die Chorsolisten des Hauses, verstärkt vom Vocalconsort Berlin, sehen sich am Ende als die Stars des Abends bejubelt. Das im Stück mehrfach in sich zersplitterte Chorvolk ist außergewöhnlich spielstark und musikalisch überzeugend. Die Vorbereitung, von 100 Proben ist die Rede, hat sich gelohnt. Robert Hayward ist ein sonorer Moses, eine Sprechrolle. John Daszak ist sein tenoral redegewandter Bruder Aron.«
Berliner Morgenpost
Volker Blech, 21.04.2015

Der Gott der Außenseiter

»Mit einem Riesenchor wird das abschreckend schwierige Zwölftonstück zum großen jüdischen Welttheater.«
taz
Niklaus Hablützel, 21.04.2015

Manipulierbarkeit der Massen

»Es ist Barrie Koskys große Leistung, Schönbergs Oper nicht mit abschließenden Antworten zu versehen, sondern als einen quasi talmudischen Prozess des unentwegten Fragens und Suchens zu erzählen. Seine Inszenierung provoziert widersprüchlichste Deutungsmöglichkeiten. […] Auch musikalisch wird der Abend noch lange im Gedächtnis bleiben. Vladimir Jurowski fächerte den Gestaltenreichtum der Zwölfton-Partitur mit dem sich selbst übertreffenden Orchester der Komischen Oper präzise auf, und erweckte die vibrierenden Schönheiten dieser Musik charakteristisch zum Leben. Und die fabelhafte Leistung des von David Cavelius sorgfältigst einstudierten Chores kann gar nicht überschätzt werden.«
Deutschlandfunk-Kultur heute
Julia Spinola, 20.04.2015

Das ist ein wahnsinniges Maskenspiel

»Umwerfend. Überwältigend. Überrumpelnd. Es gibt keine anderen Bezeichnungen, um die Neuproduktion der Komischen Oper in Berlin zu beschreiben.«
Die Welt
Tilman Krause, 02.02.2015

Emotionale Unverstelltheit

»Dem glühenden Operettenfan Barrie Kosky ist mit »Eine Frau, die weiß, was sie will!« endlich wieder ein glaubhaftes Plädoyer für die subversive Kraft dieses Genres gelungen. […] Sein Konzept geht so brillant auf, dass es das Publikum schier vom Hocker reißt und der Abend am Ende mit stehenden Ovationen bejubelt wird.«
Deutschlandfunk
Julia Spinola, 01.02.2015

Meine Mama ist ’ne Diva

»Es ist ein Triumph. Für Dagmar Manzel und Max Hopp, die an diesem umjubelten Premierenabend in 20 verschiedene Rollen schlüpfen. Für Barrie Kosky, der Oscar Straus’ »Eine Frau, die weiß, was sie will!« mit virtuoser Regisseurshand als Zwei-Personen-Stück arrangiert hat. Und auch für das neue Geschichtsbewusstsein an der Komischen Oper, das auch die Zeiten vor Walter Felsenstein und seinem realistischen Musiktheater reflektiert. Unter dem Namen »Metropol Theater« residierte seit 1897 an der Behrenstraße eines der mondänsten Vergnügungsetablissements der Reichshauptstadt.«
Der Tagesspiegel
Frederik Hanssen, 31.01.2015

Virtuoser Schleudergang

»Damit ist in dieser Aufführung tatsächlich alles drin, von überdrehtem Tingel-Tangel bis zur eindringlichen Jazz-Ballade. Dieser Abend hat Sogwirkung, ist ganz großes Theater,  eine Sternstunde der Saison.«
Siegessäule
Eckhard Weber, 31.01.2015

Die neue Berliner Operette

»Für Kosky ist »Die schöne Helena« von 1864, die fast ohne Handlung auskommt, weil es sowieso nur um Sex geht, die Spielvorlage für eine unglaublich präzise ausbalancierte Synthese von Musik, Gesang, Sprache, Tanz und bildender Kunst. Das Ergebnis ist nichts geringeres als eine zweite Uraufführung eines Werkes, die weit über die Intentionen seiner längst verstorbenen Autoren hinausgeht.«
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taz.die tageszeitung
Niklaus Hablützel, 13.10.2014

Musikalisches Dauerfeuer mit Offenbachs Operette

»Barrie Kosky hat »Die schöne Helena« schön glitzernd und mit veralberter Erotik inszeniert. [...] Das Feuerwerk in der Inszenierung besteht gewiss auch aus der von Kosky bekannten Travestie und veralberten Erotik, sie besteht an diesem Abend aber auch in einem Dauerfeuer musikalischer Bildungszitate.«
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Berliner Morgenpost
Matthias Nöther, 12.10.2014

Einmal Unterwelt und zurück

»Wie sich die Musiker von Christian Curnyn zu einem lebendigen, scharf rhythmisierten Spiel animieren lassen, wie sie den starken Puls dieser Partitur spürbar machen, wie die Sänger Barrie Koskys rasantes Körpertheater umsetzen, gegen Wände prallen, über den Boden rollen, aufschmalem Grat wandeln und sich mutig in Abgründe stürzen, das ist wahrlich beachtlich, packend – und Musiktheater im besten Felsenstein’schen Sinne.«
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Der Tagesspiegel
13.05.2014

Betrunken vor Freude

»Der Muntermacher Ball im Savoy, den die Komische Oper mit Verve, Intelligenz und Unterhaltsamkeit aufführt … Die Komische Oper Berlin reißt das Stück und seinen Komponisten aus dem leidigen Vergessen zurück und installiert ihn … als habe es noch nirgendwo auf der Welt ein vergleichbares Spektakel gegeben. Hat es auch nicht! … der Anblick dieser rasanten, immer lustig wagemutigen Inszenierung von Barrie Kosky besorgt die Beschwingtheit von allein… die wunderbare Dagmar Manzel, auf der eifersüchtig rastlosen Suche nach ihrem fremdgehenden Mann…alle gemeinsam singen sich einen Donnererfolg.«
Berliner Morgenpost
Klaus Geitel, 11.06.2013
»Großartig stringent erzählt vom Regisseur, ein runder Opernabend, der einen wirklich emotional mitnimmt und auch durchaus etwas zum Nachdenken mitgibt. Die Komische Oper steht zu Beginn von Barrie Koskys Spielzeit wirklich 1A da!«
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Deutschlandradio Kultur
27.02.2013

"Zauberflöte" mit Stummfilm-Nostalgie in Berlin

»Nach Koskys jüngstem Erfolg mit einem Monteverdi-Marathon erweist sich die Komische Oper damit wieder als innovativste Musikbühne der Hauptstadt … mit Atem beraubender Präzision passen sich die realen Sänger und die virtuellen Welten auf der Leinwand gegenseitig an … Kosky und »1927« spielen virtuos mit den Sehgewohnheiten des Publikums.«
Die Welt
dpa, 29.11.2012

Geburt des Theaters

»Zu preisen ist Barrie Kosky, einer der musikalischsten Regisseure heutzutage«
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Zeit Online
Volker Hagedorn, 22.09.2012

Jubel über die Perser

»Nicht genug zu loben sind auch die Sänger, die über sich hinauswachsen, jede und jeder einzelne, als hätten sie ihr Lebtag nichts anderes gemacht als Alte Musik.«
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Der Tagesspiegel
Christine Lemke-Matwey, 15.05.2012

Kein falsches Theater

»Kosky lässt Dagmar Manzel auf einer schwarzen, leeren Bühne völlig alleine - und liebt sie natürlich über alles. (...) Sie singt, spielt und tanzt, dass man kaum weiß, was man mehr bewundern soll: ihre klare, kühle Stimme, ihre sprechendes Mienenspiel oder ihre dem expressionistischen Tanz der Entstehungszeit entlehnten Gesten. (...) Daß Kosky ein wirklich großer Regisseur von Opern ist, hat er hinlänglich bewiesen, und nur jemand dieses Formats kann sich ein solches Theater der Nichtregie leisten. Es wird reich belohnt.«
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taz
Niklaus Hablützel, 14.02.2012

Blumen für Anna

»Keine Ostküsten-Skyline, keine verschwiemelte Kaschemme, nur der dunkle lüsterne Magen eines Haifischs. Wo Mädchen aus der Provinz eben leicht landen, wenn sie in der großen weiten Welt Geld verdienen wollen. Aus diesem Schlund ragt nun, so simpel wie spektakulär, Dagmar Manzel hervor. Und dann fängt Frank Schulte an Klavier zu spielen und Manzel an zu singen. Mit ihrer resonanzreichen, kräftig-zarten Schauspielerinnenstimme, ihrer glasklaren Deklamation. (...) Dagmar Manzel in ihrem taubenblauen, ramponierten Funkenmariechen-Outfit kann beides: Singen, flüstern, stammeln und aus voller Kehle schreiend weinen, dass es einem spätestens im »Neid«, der siebten Todsünde, kalt den Rücken herunterläuft; und tanzen, hüpfen, rennen, schwindelerregende Pirouetten drehen kann sie auch, auf kräftigen nackten Füßen und mit einer irren, regelrecht virilen Kondition. (...) Weills Partitur mit ätzend grellen Farben auszuschmücken, ist das eine; sie wirklich zum Singen zu bringen und die fast spätromantische Melancholie, den Sehnsuchtston darin zu wecken, ist das andere. Poska gelingt das hochakkurat und immer wieder unglaublich klangschön, mit einem herrlich disziplinierten Rubato-Spiel und manch lustigem Schalk in den Ohren.«
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Der Tagesspiegel
Christine Lemke-Matwey, 14.02.2012

Dagmar Manzel bei Brecht-Abend bejubelt

»Sie singt, sie tanzt, sie schreit sich die Seele aus dem Leib: Dagmar Manzel ist für ihren Auftritt in Kurt Weills und Bertolt Brechts »Die sieben Todsünden« in Berlin bejubelt worden. Bei der Premiere in der Komischen Oper am Sonntagabend erntete die Schauspielerin minutenlangen Applaus. Nach ihrem Erfolg an dem Haus mit der Operette »Im Weißen Rößl« erwies sich Manzel in einer Doppelrolle erneut als hinreißende Darstellerin. Anderthalb Stunden spielte sie alleine auf der Bühne die Geschichte der jungen Anna und ihrer Schwester auf der Suche nach dem Glück in Amerikas Städten. (...) Unter der Regie des designierten Intendanten der Komischen Oper, Barrie Kosky, durchläuft Manzel die sieben Sünden-Stationen. Das Orchester (Leitung: Kristiina Poska) spielt im Hintergrund auf der Bühne, Annas Familie begleitet sie von der Seite – die Bühne gehört allein Dagmar Manzel.«
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news.de
dpa, 13.02.2012

Wie man die Sehnsucht vernichtet

»Das hat es in Berlin seit Jahren nicht gegeben: Da fällt nach langen, langem Applaus am Ende der Vorhang, und das Publikum steht auf - aber nicht um zu gehen, sondern, um weiter zu klatschen. Im Stehen. Jubelnd. (...) Der Regisseur Barrie Kosky, der aber weiß, wem der Triumph vor allem geschuldet ist, schiebt die Frau des Abends noch einmal an die Rampe: Dagmar Manzel, Schauspielerin, Sängerin, Tänzerin, alles in einer Person, alles mit höchster Kunst und Kraft. Und nachdem sie siebzig Minuten lang alles gegeben hat, gibt nun auch das Publikum alles: für „La Manzel“. (...) Die Sehnsucht nach Liebe, Freiheit, Wohlstand. Inszeniert ist das wie ein Auftritt von Juliette Gréco: Klavier auf der Bühne, Vorhang, nur die Sängerin im Lichtkreis eines Scheinwerfers. Die Metaphorik dieser Beleuchtung als „Verfolger“ oder Schlaglicht entfaltet sich über den ganzen Abend hinweg, wodurch sich der Lichtkegel personifiziert und zum eigentlichen Spielpartner der Sängerin wird. Dann geht der Vorhang auf, und das Orchester spielt auf der Bühne: Blues, Walzer, Foxtrott, von Kristiina Poska deutlich, aber ohne Grobheit, eher mit zarter Eleganz dirigiert.«
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Frankfurter Allgemeine Zeitung
Jan Brachmann, 13.02.2012

Der Tod ist kein Zaubertrick

»Barrie Kosky hat an der Komischen Oper Giuseppe Verdis »Rigoletto« dahin zurückgeführt, wo seine Wurzeln liegen – im »Grand-Guignol«, dem buchstäblich »großen Kasperltheater«. Aber er erzählt auch sehr realistisch, schmerzhaft ergreifend das Drama einer denkbar verqueren, tödlich endenden Vater-Tochter-Beziehung.«
klassikinfo.de
Klaus Kalchschmid, 22.9.2009

"Rigoletto" in der Komischen Oper

»Kosky servierte kein Schmuseglück. Er ging aufs Ganze: Er säte finstere Visionen, Wagemut, Spannung – die drei theatralischen Herrlichkeiten, die sich inzwischen rar in der Oper machen.«
Berliner Morgenpost
Klaus Geitel, 22.9.2009

Grausamkeit des guten Vaters

»Monteverdi, Ligeti, Mozart, Gluck, Cole Porter, Verdi – so unterschiedlich Stile und Stoffe dieser Musiker des Opernrepertoires sind, Barrie Kosky hat […] für ihre größten Meisterwerke eine jeweils ganz eigene,unverwechselbare und einprägsame Bühnensprache gefunden.«
Die Tageszeitung
Niklaus Hablützel, 22.9.2009

"Rigoletto" in der Komischen Oper

»Die Inszenierung […] spielt sich ein zum Großereignis des Musiktheaters und findet begeisterten Beifall. Verdis »Rigoletto«, als ein Alptraum geplant, wächst sich, durchschossen von Clownerien aller Art, zu einem Abenteuer des Musiktheaters sondergleichen aus. Vor allem nimmt die Inszenierung […]  das Werk immer stärker in den Würgegriff. Und serviert Versionen, Wagemut, Spannung – die drei guten Dinge, die man in der Oper so oft vermisst.«
Berliner Morgenpost
Klaus Geitel, 21.9.2009