Nadja Mchantaf

Solistin - Sopran
»Es gibt Musik, die das ausdrückt, was ich fühle!«

Im Ensemble der Komischen Oper
Berlin seit 2016.


HEIMAT
Schleswig-Holstein

STUDIUM
Hochschule für Musik und Theater »Felix Mendelssohn Bartholdy« Leipzig bei Regina Werner-Dietrich

MEISTERKURSE BEI
Peter Schreier, Brigitte Eisenfeld, Franz Grundheber

CD
Richard Strauss: Elektra (Deutsche Grammophon)

WICHTIGE DIRIGENT:INNEN
Henrik Nánási, Christian Churnyn, Peter Schneider, Riccardo Frizza, Christian Thielemann, Asher Fish, Pier Giorgio Morandi, Julia Jones, Jonathan Darlington, Rainer Mühlbach

WICHTIGE REGISSEUR:INNEN
Barrie Kosky, Damiano Michieletto, Tobias Kratzer, Elisabeth Stöppler, Michael Schulz, Jan Phillip Gloger, Axel Köhler, Christine Mielitz

AUSFLÜGE
Semperoper Dresden, Oper Leipzig, Staatsoper Stuttgart, Oper Graz, Teatro La Fenice in Venedig

WICHTIGE PARTIEN ANDERSWO
Adina (Der Liebestrank), Marie (Die verkaufte Braut), Pamina (Die Zauberflöte), Hanna Glawari und Valencienne (Die lustige Witwe), Micaëla (Carmen), Lidotschka (Moskau, Tscherjomuschki), Gretel (Hänsel und Gretel), Musetta (La Bohème), 5. Magd (Elektra), Titelpartie in Gisela! Die denk- und merkwürdigen Wege des Glücks, Venus (King Arthur), Ännchen (Der Freischütz), Servillia (La clemenza di Tito), Morgana (Alcina), Prinzessin Eudoxie (La Juive)

AN DER KOMISCHEN OPER BERLIN
Titelpartien in Rusalka und Cendrillon, Tatjana (Jewgeni Onegin), Érinice (Zoroastre), Das Kind (Petruschka/L’Enfant et les Sortilèges), Tamiri (Il re pastore), Mélisande (Pelléas et Mélisande), Pamina (Die Zauberföte), Micaela (Carmen), Cendrillon (Cendrillon - Aschenputtel), Mimì (La Bohème), Violetta (La traviata), Mélisande (Pelléas et Mélisande), Donna Anna (Don Giovanni), Euridice (Orfeo ed Euridice), Jenny (Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny), Saffi (Der »Zigeuner«baron)
Nadja Mchantaf liebt das Meer! Nicht nur das türkisfarbene, auf das ihr wohlklingender Nachname hindeutet, sondern ebenso die raue, schwere See des Nordens. Denn hier ist die zarte Frau aufgewachsen, in einem kleinen Dorf direkt hinter dem Deich. Nadja Mchantaf ist eine »waschechte« Friesin!

Musik spielte im Leben der jungen Sängerin von Anfang an eine wichtige Rolle. Nadja besuchte ein Musikgymnasium, sang von klein auf in Chören – doch ihre erste Liebe galt dem Turniertanz. Pop- und Latino-Rhythmen hatten es der sympathisch quirligen Künstlerin besonders angetan. Die Liebe zur klassischen Musik ereilte die Sopranistin eher unverhofft. »Es gibt Musik, die das ausdrückt, was ich fühle!«, beschreibt sie, beinahe schüchtern, ihr ganz persönliches musikalisches Schlüsselerlebnis, als sie erstmals Richard Wagners Wesendonck-Lieder hörte. Sie weckten in ihr den ernsthaften Wunsch, eine Sängerlaufbahn einzuschlagen.

Von nun an ergab sich alles ganz organisch: Der richtige Gesangslehrer war bald gefunden, später die richtige Musikhochschule in Leipzig (»Die Wiege so vieler großer Komponisten!«). Die Aufnahme in das Opernstudio, etwas später ins Ensemble der renommierten Dresdner Semperoper folgte auf dem Fuß. Und dann direkt das Engagement an die Komische Oper Berlin, wo sie mit ihrem Debüt in der Titelpartie von Massenets märchenhafter Aschenputtel-Adaption Cendrillon im Handumdrehen das Publikum der Hauptstadt für sich gewinnen konnte.

In ihrer Freizeit genießt Nadja beim Bummel über die vielen Flohmärkte, beim Kaffee mit Freunden in Mitte oder beim Besuch des Freilichtkinos im Volkspark Friedrichshain die (auch kulinarische!) Vielfalt Berlins in vollen Zügen. Die Naturliebhaberin kommt dabei keineswegs zu kurz, denn in Berlin »steht an jeder Ecke ein Baum. Und das Wasser ist nie weit!« Wenn es die knappe Freizeit, die ihr zwischen Probenarbeit und Stadterkundung bleibt, zulässt, dann zieht es sie zurück in den Norden, ans Meer. Raus aus dem Trubel der Großstadt und rein in die nächste perfekte Welle, um sich auf dem Surfbrett Hirn und Herz so richtig durchpusten zu lassen und neuen Platz für die Musik zu schaffen, die das ausdrückt, was sie fühlt …


Großartiger Abend: "Cosi fan tutte" in der Komischen Oper

»Così fan tutte: schön singen hier eigentlich alle. … selten hört man Mozart so durchweg gut und so sinnlich«
inforadio
Barbara Wiegand, 13.03.2023

Araber, Kreuze und ein Lustschrei

»Serebrennikov rückt die Fiordiligi von Nadja Mchantaf ins Zentrum. In der Sopranistin des Hauses hat er eine großartige Darstellerin gefunden ... Ebenso bezaubernd präsentiert sich Susan Zarrabi als vergnügungssüchtigere Dorabella. Die homogene, spielfreudige Sängertruppe führt in dieser Mozart-Neuproduktion wieder einmal vor, was den großen Reiz der Komischen Oper ausmacht. Es ist das Miteinander, alle Handelnden möglichst lebensecht auf die Bühne zu bringen. Mit seinem schön geführten Tenor überzeugt Caspar Singh als Dorabellas Verlobter Ferrando, Katharina Müllner führt am Pult das Sängerensemble behutsam und gekonnt abgestimmt durch die Oper«
Berliner Morgenpost
Volker Blech, 13.03.2023

Flachgelegt auf der Küchenzeile: Serebrennikov inszeniert »Così fan tutte«

»Nadja Mchantaf singt eine berührend-kämpferische Fiordiligi, die in einer jugendlich-stimmigen Besetzung mit Susan Zarrabi (Dorabella), Hubert Zapiór (Guglielmo) und Caspar Singh (Ferrando) umgeben ist.«
Der Tagesspiegel
Ulrich Amling, 13.03.2023

Sexy, wild und amüsant

»Das ist höchst unterhaltsam, spannend, amüsant, außerordentlich vielschichtig und sensationell geplant und gespielt. Mozart hätte seine helle Freude gehabt. So sexy, so ironisch und tiefsinnig ist seine Musik, ist da Pontes Story. Hier finden sie ihren Regiemeister und eine brillante Sängertruppe. Zum Niederknien erotisch und bildschön nicht nur anzuhören, sondern auch anzusehen sind Nadja Mchantaf als sich zierende Fiordiligi und Susan Zarrabi als Partymaus Dorabella. Die zwei Intrigantinnen, die alles inszenieren, Günter Papendell als Don Alfonso und Alma Sadé als Despina, stehen ihnen in nichts nach, an ihrer Seite die Verlobten und Enttäuschten Ferrando und Guglielmo. Caspar Singh und Hubert Zapiór werden ebenso frenetisch gefeiert. … Diese Cosi ist mithin ein Must. Wild, tiefsinnig, sexy, nie vulgär, nie platt aktualisierend.«
rbb24
Maria Ossowski, 12.03.2023

Barrie Kosky spart nicht beim Personal

»Herausragend: Sopran Nadja Mchantaf als Hure Jenny Hill und Allan Clayton als Holzfäller Jim. Eine wunderbare Umsetzung mit viel vergifteter Menschlichkeit im Exzess.«
B.Z.
Sebastian Bauer, 4.10.2021

Kein Marihuana-Wölkchen weit und

»Bei den Sängern ragt Allan Clayton heraus als Jim Mahoney mit einem Tenor, der zu lyrischer Feinheit ebenso in der Lage ist wie zu heldenhafter Kraft. Und dann darf man doch noch Sympathie empfinden, mit Jenny Hill, die in der Darstellung von Nadja Mchantaf so schicksalsergeben wie stolz wirkt.«
Frankfurter Allgemeine Zeitung
Clemens Haustein, 4.10.2021

Künstleroper voller Selbstinszenierungen

»Nadja Mchantaf ist ein bemerkenswertes Rollendebüt als Mimi gelungen. Sie versucht, die bereits kränkelnde Frau mit leisen Zwischentönen einzuführen. ...  Zum Ende hin entfaltet sie ihren lyrischen Sopran mit berührender Warmherzigkeit.«
Berliner Morgenpost
Volker Blech, 29.1.2019

"La Bohème" an der Komischen Oper

»Günter Papendell als Marcello beeindruckt einmal mehr mit warmem, kraftvollem Bariton. Nadja Mchantaf als Mimì ... schafft Wirkungsraum für ihre Stimme und sorgt für innige Momente.«
rbb inforadio
Barbara Wiegand, 28.1.2019

Barrie Kosky setzt auf Grau

»… eine tolle Ensembleleistung, durchweg stimmig den Rollenprofilen angepasst. Günter Papendell ist ein markanter Golaud mit kernigem Bariton. Dazu kontrastiert wirkungsvoll der Pelléas des Dominik Köninger, der seinen lyrischen Bariton mit wunderbar leichter Höhe führt. Und Nadja Mchantaf gestaltet die Mélisande mal nicht, wie sonst oft gehört, als zerbrechliche, körperlose Puppe, sondern mit warmem, feminin klingendem Sopran. «
BR Klassik
Bernhard Neuhoff, 17.10.2017

Körper können schreien

»Ein radikales Kammerspiel beginnt … Nadja Mchantaf gelingt es, … eine Mélisande zu verkörpern, die gegen das Getriebe des Unglücks aufbegehrt. Mit Dominik Köninger und Günter Papendell hat Barrie Kosky zwei großartige Sänger im Ensemble ausgemacht, die seinem Körpertheater flammende Intensität verleihen können und zugleich souverän der französischen Sprachmelodie folgen. … mit der Verpflichtung von Jordan de Souza als Kapellmeister  [ist der Komischen Oper Berlin] ein wahrer Coup gelungen … [Er] weiß, wie viel Delikatesse er dem Orchester abverlangen kann, er atmet mit dieser irrlichternden Musik, die – faszinierender Gegensatz – mit größter Klarheit einen feinen Bedeutungsnebel aufziehen lässt.«
Der Tagesspiegel
Ulrich Amling, 17.10.2017

Krieg der Rasenmäher

»Aus dem Hausensemble ragt einmal mehr Nadja Mchantaf heraus, als aussichtslos Liebende, die sich dem Hass an den Hals wirft. Halsbrecherisch, umwerfend.« 
Der Tagesspiegel
Ulrich Amling, 20.6.2017

Im Clinch mit Zarathustra

»Der Komischen Oper ist [mit Kratzers ungemein komischen und pointenreichen Inszenierung] … eine glänzende Fortsetzung ihres Rameau-Zyklus gelungen, den Barrie Kosky mit seiner preisgekrönten "Castor et Pollux"-Inszenierung begonnen hatte. Sängerisch brillieren Nadja Mchantaf mit vollem, dramatischen Soprantimbre als Érinice und der wohltönende Bariton Thomas Dolié als Abramane.«
Süddeutsche Zeitung
Julia Spinola, 19.6.2017


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