Jules Massenet
Cendrillon (Aschenputtel)
Oper in vier Akten [1899]
Französisch
2h 45m inkl. Pause
Eine verunglückte Ballerina, die sich als Aschenputtel vor stiefmütterlichem Leistungsdruck und neidischen Schwestern in die rettenden Arme der großen, wahren, einzigen Liebe flüchtet: Damiano Michielettos realistisch-ironische Inszenierung dieser Opernrarität, mit Sopranistin Nadja Mchantaf in der Titelpartie und Mezzosopranistin Karolina Gumos als Märchenprinz, überrascht »mit ihrem zauberhaft leichten Theaterspiel« [taz].
Das weltbekannte Märchen vom armen unterdrückten Mädchen vertonte der Gentleman-Komponist französischer Spätromantik, Jules Massenet, mit schmissigem Orchestersound und zerbrechlich anmutenden Melodien zu einem beeindruckenden Musiktheaterwerk: »Ein großer Abend ist hier gelungen, fern vom konventionellen ›Cinderella‹-Kitsch.« [Der Tagesspiegel]
Jules Massenets Vertonung, uraufgeführt 1899 an der Pariser Opéra-Comique, erlebte nach ihrer Premiere einen Siegeszug über die Welt. Inmitten der Belle Époque traf der seinerzeit erfolgreichste Komponist Frankreichs den Nerv einer Zeit gesellschaftlicher und technischer Umbrüche, in der die Sehnsucht nach kleinen Fluchten aus einer Wirklichkeit, welche die Menschen zunehmend überforderte, ins Unendliche wuchs. Massenet betont die verzauberte, traumhafte Seite der Geschichte und verleiht seinen Märchenfiguren menschliche Züge. Das gefährdete Glück des Liebespaares und die tiefe Bindung zwischen Tochter und Vater stehen im Zentrum seiner modernen Märchenvision. In den für die französische Oper der Spätromantik typischen duftigen Orchesterklängen scheinen Aschenputtel und der Prinz einer Welt enthoben, die als bloße Karikatur fragwürdig gewordener Normen daherkommt. Barocke Musikformen werden ebenso zitiert wie parodistisch überhöht und vereinen sich mit Lyrismus und romantischer Dramatik zu einem spannenden Musiktheaterrausch: »Ein großer Abend ist hier gelungen, fern vom konventionellen ›Cinderella‹-Kitsch.« [Der Tagesspiegel]
Conte de Fées in vier Akten [1899]
Libretto von Henri Cain nach dem Märchen Cendrillon ou La Petite Pantoufle de verre von Charles Perrault
Im Repertoire seit 12. Juni 2016
Libretto von Henri Cain nach dem Märchen Cendrillon ou La Petite Pantoufle de verre von Charles Perrault
Im Repertoire seit 12. Juni 2016
Stab
Musikalische Leitung
Inszenierung
Choreographie
Sabine Franz
Bühnenbild
Kostüme
Dramaturgie
Simon Berger
Chöre
Licht
Alessandro Carletti
Besetzung
Cendrillon (Aschenputtel)
Madame de la Haltière
Le Prince Charmant
La Fée
Noémie
Dorothée
Marta Mika
Pandolfe
Le Roi
Le Doyen da la Faculté
Le Surintendant des plaisiers
Le Premier Ministre
Alte Fee
Chorsolisten der Komischen Oper Berlin
»Klug setzt Michieletto seine Version des Märchens in Szene, öffnet auf einer nüchtern eingerichteten Bühne surreale Räume, zeigt wie künstlich und wie echt das ganze darin ist. Und auch der Dirigent und sein Orchester steigern sich immer mehr in die Finesse und Vielfältigkeit der Komposition hinein. Und so entlarven sie dieses Märchen vom Aschenputtel als Traum – der am Ende doch nie zu Ende geht – wunderbar!!«
»Fazit: Hingehen, anschauen, anhören, sich verzaubern lassen von der magisch lyrischen spätromantischen Musik Massenets und zwei neuen schönen weiblichen Sternen am Opernhimmel: Nadja Mchantaf und Karolina Gumos.«