Andreas Homoki wurde als Sohn einer ungarischen Musikerfamilie 1960 in Deutschland geboren und studierte Schulmusik und Germanistik in Berlin (West). 1987 ging Andreas Homoki als Regieassistent und Abendspielleiter an die Kölner Oper, wo er bis 1993 engagiert war. In den Jahren 1988 bis 1992 war er außerdem Lehrbeauftragter für szenischen Unterricht an der Opernschule der Musikhochschule Köln. Hier entstanden erste eigene Inszenierungen. 1992 führte ihn seine erste Gastinszenierung nach Genf, wo seine Deutung der Frau ohne Schatten internationale Beachtung fand. Die Inszenierung, die später auch am Pariser Théâtre du Châtelet gezeigt wurde, erhielt den französischen Kritikerpreis des Jahres 1994. Von 1993 bis 2002 war Andreas Homoki als freier Opernregisseur tätig und inszenierte u.a. in Köln, Hamburg, Genf, Lyon, Leipzig, Basel, Berlin, Amsterdam und München. Bereits 1996 debütierte er an der Komischen Oper Berlin mit Falstaff, es folgten Die Liebe zu drei Orangen (1998) sowie im Jahre 2000 Die lustige Witwe.

2002 wurde Andreas Homoki als Nachfolger von Harry Kupfer zum Chefregisseur der Komischen Oper Berlin berufen, deren Intendant er 2004 wurde. Neben seinen Regiearbeiten an der Komischen Oper Berlin inszenierte er während seiner Intendanz u.a. am Théâtre du Châtelet in Paris, an der Bayerischen Staatsoper München, am New National Theatre Tokyo, an der Sächsischen Staatsoper Dresden und der Hamburgischen Staatsoper. Im Juli 2012 inszenierte er unter der musikalischen Leitung von William Christie David et Jonathas von Marc-Antoine Charpentier für das Festival in Aix-en-Provence – eine Produktion, die später auch u.a. in Edinburgh, Paris und New York gezeigt wurde.

Seit Beginn der Spielzeit 2012/13 ist Andreas Homoki Intendant des Zürcher Opernhauses und inszenierte seither Der fliegende Holländer (Koproduktion mit der Mailänder Scala und der Norwegischen Staatsoper Oslo), Lady Macbeth von Mzensk, Fidelio, Juliette, Lohengrin (Koproduktion mit der Wiener Staatsoper), Luisa Miller (Hamburgische Staatsoper), Wozzeck, My Fair Lady (Komische Oper Berlin), I puritani, Medée, Das Land des Lächelns, Lunea, welche von der Zeitschrift „Opernwelt“ zur Uraufführung des Jahres 2017/18 gekürt wurde, sowie zuletzt Sweeney Todd von Stephen Sondheim. Andreas Homoki ist seit 1999 Mitglied der Akademie der Künste Berlin.

Für diese Männer passen altmodische Wörter

»… es macht … viel Spaß, dem Orchester unter Ainars Rubikis Leitung zuzuhören ... Homokis Meisterschaft besteht darin, glaubwürdige Figuren zu zeichnen, die es heute nicht mehr gibt.«
taz - Die Tageszeitung
Niklaus Hablützel, 07.03.2022

Ach wär’ ich doch bei Dorotka

»Das Premierenpublikum in der Komischen Oper jedenfalls nimmt am Samstag die Wiederbegegnung mit Jaromir Weinbergers einstigem Welterfolg Schwanda, der Dudelsackpfeifer dankbar an. ... Homoki ist ein Meister des menschenfreundlichen Musiktheaters, er betrachtet seine Figuren mit liebevollem Blick, vermag ihre Geschichten so zu erzählen, dass sie auch dem Publikum ans Herz wachsen. Mit dem Bariton Daniel Schmutzhard hat er einen echten Sympathieträger als Protagonisten, kraftvoll im Spiel wie in der Stimme, ein springlebendiger Papageno-Typ, dem man gerne bei seinen abstrusen Abenteuern folgt. Und auch der Babinsky ist mit dem Tenor Tilmann Unger treffsicher besetzt, ebenso wie der Teufel, den Philipp Meierhöfer als knuffigen, strubbelhaarigen Höllentrottel spielt. Kiandra Howarth schickt als Dorotka ihre Töne wie Leuchtkugeln in den Bühnenhimmel, Ursula Hesse von den Steinen zeigt angemessene Sopranschärfe als mondäne Königin.«

Der Tagesspiegel
Frederik Hanssen, 07.03.2022

Puppensprech in Ascot

»Virtuos ist das umgesetzt, ganz ohne Schnickschnack, rein auf der Bühne erspielt, in einer zugespitzten Übersetzung der Dialoge von Robert Gilbert.«
Neue Zürcher Zeitung
Georg-Friedrich Kühn, 03.12.2015

Die Stimme ihres Herrn

»Mehr als ein Sessel wird zur Grammophon-Ansammlung nicht hinzukommen. Und mehr braucht Andreas Homoki auch nicht, um mit seinen Singschauspielern eine pointensichere, von perfekt getimten Dialogen getragene Show hinzulegen.«
Der Tagesspiegel
Frederik Hanssen, 30.11.2015

Ein Abend der gehobenen Unterhaltung

»… Andreas Homoki … vertraut er auf den Witz der ungekürzten Dialoge, das Flair der Musicalhits - und vor allem auf das komische Talent seiner großartigen Darsteller.«
Deutschlandfunk
Julia Spinola, 29.11.2015

Das Café als Hauptquartier

»Die Komische Oper Berlin wird Ihrem Ruhm als Oper des Jahres 2007 gerecht.«
zum Artikel
Deutschlandradio Kultur
Christoph Schmitz, 07.04.2008