Solist - Bass
Carsten Sabrowski
Zitat einfügen oder Element löschen - EN nicht vergessenMein Vater ist Opernsänger. Mein Bruder ist Opernsänger. Und unsere Frauen sind auch Opernsängerinnen.
Familie Sabrowski könnte ein Fall fürs Kartellamt werden. »Mein Vater ist Opernsänger. Mein Bruder ist Opernsänger. Und unsere Frauen sind auch Opernsängerinnen.« Schuld daran war nur der Bossa Nova. Oder besser: südamerikanische Folklore. Drei Jahre alt war Carsten Sabrowski, als seine Familie von Kiel gen Chile zog. Sein Vater war seinerzeit noch Musiklehrer, immer auf der Suche nach neuen Abenteuern. Auf seinen Wunsch hin versetzte ihn die Schulbehörde ins Ausland, mehr durch Zufall nach Südamerika. »10 Jahre lang waren wir in Chile.« Gesungen wurde hier von morgens bis nachts – der richtige Nährboden für den kleinen Carsten.
Auch die Liebe seines Vaters zur Oper konnte hier gedeihen. Mit seinen Schülern führte er kleine Musiktheaterwerke auf. Und manchmal sang er sogar am großen Teatro Municipal in der Hauptstadt Santiago. Dann saß Carsten Sabrowski im Zuschauersaal und bewunderte seinen Papa. »Ich werde nie vergessen, wie er dort den Don Pasquale gesungen hat!« Zuhause saß er dann vor dem Plattenspieler und dirigierte die Ouvertüre nach.
Die Rückkehr nach Deutschland – ein Kulturschock. Doch die Freiheit Südamerikas und die Liebe zur Musik hatten sich tief in Carsten Sabrowski eingeschrieben. Und so mischte der pfiffige Sechstklässler sein naturwissenschaftliches Gymnasium in Kiel ganz gehörig auf: »Mein Bruder und ich haben dort gleich eine Schulband gegründet. Bei Abibällen ging die Post ab!«
Nach dem eigenen Abitur war klar: Musik muss es sein. Studiert hat er zunächst Schulmusik, doch bald überwog der Gesang, wie bei seinem Vater. Der sang mittlerweile an der Hamburgischen Staatsoper. Eine Professorin von Carsten Sabrowski, Helga von Wangenheim, prophezeite ihrem Schüler damals: »Ich sehe dich eines Tages an der Komischen Oper. Da gehörst du hin.« Bei einem Besuch in Ostberlin ging er in eine Vorstellung. »Ich war schwer beeindruckt. Noch nie hatte ich so eine Textverständlichkeit erlebt!«
Seit 2002 gehört er nun selbst zum Ensemble. Und in Ali Baba und die 40 Räuber stand er hier sogar mit seinem Vater auf der Bühne. Bei den Aufnahmen zum Hörbuch dieser Kinderoper hat Carsten Sabrowski den Räuberchor allein gesungen. 40 Personen auf einmal! Aber psst! Das sollte wohl besser niemand dem Opernkartellamt melden ...
Im Ensemble der Komischen Oper
Berlin seit 2002.
HEIMAT
Kiel, aufgewachsen in Concepción (Chile)
STUDIUM
Hochschule für Musik und Theater Hamburg (James Wagner, Hans Kagel), Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (Walter Berry)
Berlin seit 2002.
HEIMAT
Kiel, aufgewachsen in Concepción (Chile)
STUDIUM
Hochschule für Musik und Theater Hamburg (James Wagner, Hans Kagel), Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (Walter Berry)
PREISE
»Elise Meyer« Gesangswettbewerb (Hamburg)
CDs
Čert a Káča (Antonín Dvořák) mit dem WDR Sinfonieorchester unter Gerd Albrecht; Der Schauspieldirektor (Wolfgang Amadeus Mozart) mit dem DSO Berlin unter Sir Neville Marriner; Tatjana (Franz Léhar) und Ritter Blaubart (Emil Nikolaus von Reznicek) mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Michail Jurowski
WICHTIGE DIRIGENTEN
Sir Neville Marriner, Gert Albrecht, Michail Jurowski, Kirill Petrenko, Christian Thielemann, Patrick Lange, Ulf Schirmer
WICHTIGE REGISSEURE
Andreas Homoki, Barrie Kosky, Otto Schenk, Hans Neuenfels, Calixto Bieito, Peter Konwitschny, Vicco von Bülow (Loriot)
AUSFLÜGE
Hamburgische Staatsoper, Staatstheater Wiesbaden, Bayerische Staatsoper, Oper Leipzig, Teatro Carlo Felice Genua, Liceu Opera Barcelona
WICHTIGE PARTIEN AN DER KOMISCHEN OPER BERLIN
Harata (Das schlaue Füchslein), Kaspar (Der Freischütz), Der König (Die Liebe zu den drei Orangen), Don Estoban (Der Zwerg), Hobson (Peter Grimes), Zar Saltan (Das Märchen vom Zaren Saltan), Kecal (Die verkaufte Braut), Graf von Monterone (Rigoletto), Doktor (Wozzeck), Leporello (Don Giovanni), Figaro (Die Hochzeit des Figaro), Hidraot (Armida), Der alte Gorian (Die rote Zora), Vier Bösewichter (Hoffmanns Erzählungen), Le Roi (Cendrillon - Aschenputtel), Esel (Die Bremer Stadtmusikanten), Alfred P. Doolittle (My Fair Lady), Der Armsessel/Ein Baum (L’Enfant et les Sortilèges), Der feige Löwe (Der Zauberer von Oz), Lazar Wolf (Anatevka), Schrank, Polizist (West Side Story), Zweiter geharnischter Mann (Die Zauberflöte), Lukas (Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer), Marchese d’Obigny (La traviata)
ANDERSWO
Masetto (Don Giovanni), Figaro (Die Hochzeit des Figaro) in Dortmund; Daland (Der fliegende Holländer) am Teatro Municipal de Santiago in Chile
Nächste Termine und Besetzung
Magazin
17. April 2024
Verboten komisch
Warum Le nozze di Figaro mehr als nur eine Geschichte über die Umverteilung von Macht ist, welche Rolle die zeitgenössischen Kunstwerke auf der Bühne spielen und wieso ein Lachen des Publikums für die Obrigkeit gefährlich ist – Regisseur und Bühnenbildner Kirill Serebrennikov im Gespräch.
#KOBFigaro
Interview
16. April 2024
Neuer Blick auf die Wirtschaftswunderjahre
Der Operndolmuş – abgeleitet vom türkischen Begriff für Sammeltaxis – bringt die Komische Oper Berlin in die Kieze. Vollgepackt mit Musiker:innen und Sänger:innen des Hauses zeigt er kostenfrei und direkt um die Ecke eigens entwickelte Opernprogramme. Auf die große Bühne wird bewusst verzichtet, denn bei den Auftritten des kleinen, mobilen Ensembles geht es um persönliche Nähe. Die Idee ist, Menschen dort für Musiktheater zu begeistern, wo sie stehen und leben. Am 16. April feiert das neue Programm des Operndolmuş »Fatma & Fatoş« Premiere. Im Gespräch geben die Regisseurin Katharina Fritsch und die musikalische Leiterin Eva Pons Einblick in die Hintergründe der Produktion.
#KOBSelamOpera
15. April 2024
»James Gaffigan hat Großes vor an der Komischen Oper Berlin, deren Generalmusikdirektor er seit dieser Saison ist: Der 44-jährige Amerikaner möchte die Musik ins Rampenlicht rücken, wo stets die Regie im Mittelpunkt stand: »Das Orchester ist ein Diamant«, schwärmt er, »den will ich zum Funkeln bringen.« Das Publikum soll spüren, was für großartige Instrumentalistinnen und Instrumentalisten hier spielen. Ein allzu ehrgeiziges Ziel? Als Amerikaner kennt Gaffigan keine Probleme. Nur Herausforderungen.«
Der Tagesspiegel hat James Gaffigan nicht nur mit dieser Begründung zu einem der 100 wichtigsten Köpfe der Berliner Kultur ausgezeichnet – wir gratulieren!
Foto © Jan Windszus Photography
Der Tagesspiegel hat James Gaffigan nicht nur mit dieser Begründung zu einem der 100 wichtigsten Köpfe der Berliner Kultur ausgezeichnet – wir gratulieren!
Foto © Jan Windszus Photography
Generalmusikdirektor
15. April 2024
Messeschlager Gisela startet durch!
Diese Spielzeit ist wie im Fluge vergangen und heute beginnen schon die Proben für unsere letzte Premiere Messeschlager Gisela. Mit diesem Geheimtipp des heiteren Musiktheater aus der DDR ziehen wir zum Abschluss der Spielzeit wieder raus in die Stadt und zwar in ein prunkvolles Zelt direkt vor dem Roten Rathaus. Wir wünschen allen Beteiligten einen maßgeschneiderten Probenstart!
KOBGisela
9. April 2024
Mit Oper unterwegs im Sammeltaxi
Egal ob Hinterhöfe, Waschsalons oder ein Boxclub: überall, wo ein kleines Ensemble aus Musiker:innen und Darsteller:innen Platz finden, kann auch Oper gespielt werden. Mit dem Programm »Selam Opera!« bringt die Komische Oper Berlin seit 2011 Opernatmosphäre in die Kieze der Hauptstadt und macht Musiktheater unglaublich nahbar. Nun wurde der Ideengeber und Leiter des Programms Mustafa Akça mit dem Bundesverdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Im Gespräch erklärt er, was Oper mit Sammeltaxis gemein hat, wie Musiktheater im Austausch mit dem Publikum zu einem intimen und emotionalen Erlebnis werden kann – und wie das interkulturelle Programm »Selam Opera!« die Komische Oper Berlin verändert hat.
#KOBSelamOpera
9. April 2024
Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für Mustafa Akça
Am Dienstag, 9. April 2024 ist der Leiter des interkulturellen Projekts »Selam Opera!« mit dem »Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland« ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung wurde ihm von Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur, überreicht.
»Mustafa Akça erhält die Auszeichnung für sein vielfältiges, Jahrzehnte währendes Engagement als Brückenbauer in einer kulturell sehr diversen Stadtgesellschaft, der Chancen eröffnet und Neues entwickelt, wie zum Beispiel unsere Programmschiene ‚Selam Opera!‘«, so Susanne Moser und Philip Bröking, die Ko-Intendant:innen der Komischen Oper Berlin.
Mustafa Akça: »Es ist mir eine Herzensangelegenheit, die Teilhabe aller, egal welcher Herkunft, Kultur oder Religion, möglich zu machen und zu fördern. Wirklich alle sollen eingeladen sein.«
»Mustafa Akça erhält die Auszeichnung für sein vielfältiges, Jahrzehnte währendes Engagement als Brückenbauer in einer kulturell sehr diversen Stadtgesellschaft, der Chancen eröffnet und Neues entwickelt, wie zum Beispiel unsere Programmschiene ‚Selam Opera!‘«, so Susanne Moser und Philip Bröking, die Ko-Intendant:innen der Komischen Oper Berlin.
Mustafa Akça: »Es ist mir eine Herzensangelegenheit, die Teilhabe aller, egal welcher Herkunft, Kultur oder Religion, möglich zu machen und zu fördern. Wirklich alle sollen eingeladen sein.«
#KOBSelamOpera